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Einsprache wegen Kampfjets
Einigung um Lärmbelastung des F-35A in Payerne gefunden

Ein Kampfjet des Typs F-35.
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Das VBS und die Nachbargemeinden des Luftwaffenstützpunkts Payerne VD haben eine Einigung über die Lärmbelastung durch den neuen Kampfjet F-35A und die wirtschaftliche Entwicklung des Flugplatzes gefunden. Die Region hat ihre präventive Einsprache zurückgezogen.

«Heute ist ein sehr schöner Tag für mich als Kommandant des Luftwaffenstützpunktes Payerne», sagte Michael Leuthold am Mittwoch vor den Medien in Payerne. «Es ist auch ein schöner Tag für die Bürgerinnen und Bürger des Broyebezirks. Es wurde ein Kompromiss in Bezug auf die Themen gefunden, die uns Sorgen bereiten», freute er sich.

Keine Starts am Montagmorgen und Freitagnachmittag

Gemäss der Vereinbarung werden die Berechnungen der Lärmbelastung auf 4200 Starts und Landungen basieren, was rund der Hälfte der heutigen Flugbewegungen entspricht, wie das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) bekannt gab. Zudem werden am Montagmorgen und Freitagnachmittag keine Trainingsflüge mit dem neuen F-35A-Kampfjet stattfinden.

Mit der Einigung ist der Weg frei für die Realisierung eines F-35A-Trainingszentrums für Piloten und Bodenpersonal. Dieses soll in Payerne rund 40 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen.

Dieser Kompromiss folgt auf einen Austausch von Anfang September zwischen Bundespräsidentin und Verteidigungsministerin Viola Amherd und den beteiligten Verbänden und den Gemeinden der Region.

Die Reduktion der Flugbewegungen sei eine Gegenleistung für die Tatsache, dass die F-35A beim Start drei Dezibel mehr Lärm produziert als die F/A-18. Als Ausgleich werde die Luftwaffe den Flugdienst der Kampfflugzeuge zeitlich konzentrieren und den Flugsimulator vermehrt einsetzen.

Wirtschaftlicher Nutzen

Die Vereinbarung soll der Region auch einen wirtschaftlichen Nutzen bringen. Das VBS wird deshalb eine erste Arbeitsgruppe zur Schaffung eines Ausbildungszentrums für Flugzeugwartungsberufe einsetzen, in der die betroffenen Dienststellen des Bunds, der Kantone Freiburg und Waadt, des Rüstungsunternehmens Ruag sowie Swiss Aeropole vertreten sind. Diese wird sich in den nächsten Wochen konstituieren.

Eine zweite Arbeitsgruppe wird die Möglichkeiten zur Entwicklung und Ansiedlung von Arbeitsplätzen in der Region identifizieren und bis Ende 2024 die Arbeit aufnehmen.

Konstruktiver Dialog

«Wir Regionalbehörden sind mit dem Inhalt des Abkommens zufrieden, das das Vertrauensklima zwischen den beiden Parteien stärkt. Wir werden als loyale und zuverlässige Partner anerkannt», sagte Olivier Piccard, Präsident der Gemeinden der Region Broye.

Mit dem Rückzug der vorsorglichen Einsprache gegen das Baugesuch für das Trainingscenter können die Vorbereitungsarbeiten beginnen. Die Gebäude sollen ab Mitte 2028 für den operativen Betrieb bereit sein.

Im Trainingscenter werden künftig das Bodenpersonal der gesamten Luftwaffe die Grundausbildung und die Piloten ihre Trainingsflüge auf dem Simulator absolvieren. Für den Einsatz der F-35A könne die vorhandene Immobilieninfrastruktur auf den Militärflugplätzen Payerne, Meiringen BE und Emmen LU grösstenteils weitergenutzt werden, denn die Abmessungen der neuen Jets seien denjenigen der F/A-18 ähnlich, hiess es.

Anpassungen seien bei der Ausbildungsinfrastruktur, den technischen Installationen und den Sicherheitseinrichtungen notwendig. Für die entsprechenden baulichen Massnahmen hat das Parlament mit der Armeebotschaft 2022 einen Verpflichtungskredit von 120 Millionen Franken bewilligt.

Die Vorgänger-Kampfjets F/A-18 sind seit 1997 in Betrieb; von den 34 gekauften Maschinen sind noch 30 im Einsatz. Ursprünglich hätten sie 2025 ausser Dienst gestellt werden sollen. Sie sollen nun aber fliegen, bis die 36 neuen Kampfjets F-35A ausgeliefert worden sind und ab den 2030er-Jahren den Schweizer Luftraum schützen und verteidigen können.

SDA/oli