Blitzableiter-Problem gelöstNeuer Schweizer Kampfjet darf jetzt doch durch Gewitter fliegen
Die F-35 läuft nicht mehr Gefahr, bei einem Blitzeinschlag zu explodieren. Die USA haben deshalb die Flugrestriktion aufgehoben.
Es ist kein Witz: Ausgerechnet der Kampfjet F-35 mit dem Spitznamen Lightning II (Englisch für Blitz) durfte während Jahren nicht durch Gewitter fliegen. Es bestand das Risiko, dass die Maschine bei einem Blitzeinschlag explodieren könnte. Doch nun wurde das Problem gelöst und das US-Verteidigungsministerium hat Mitte März die Flugeinschränkung aufgehoben. Für die Schweizer Luftwaffe ist das eine gute Nachricht, da sie ab 2027 auf die F-35 umsteigen wird.
Seit 2020 mussten die F-35 mindestens 40 Kilometer Abstand zu Gewitterzellen halten. Grund für die Auflage waren Schäden, die bei Wartungsarbeiten an einem System gefunden wurden, das die Flugzeuge vor Blitzeinschlägen schützt. Nun wurde das System verbessert. «Die Lösung stellt die Betriebsfähigkeit wieder her und bietet gleichzeitig zusätzliche Sicherheit für Piloten und Flugzeuge», sagt auf Anfrage eine Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums.
Schweizer Luftwaffe fliegt «wetterunabhängig»
Lockheed Martin, der Herstellerkonzern der F-35, begrüsst den Entscheid und unterstreicht die Vorteile des Kampfjets. «Die F-35 bleibt das leistungsfähigste Flugzeug zur Gewährleistung der globalen Sicherheit im 21. Jahrhundert», heisst es in einem Statement. Neben den USA besitzen auch Israel, Japan, Italien oder Grossbritannien F-35. Mehr als 20 Länder haben das Flugzeug im Einsatz oder bestellt.
Die Schweiz hat 2022 einen Vertrag für den Kauf von 36 F-35-Maschinen unterschrieben. Sie werden die alten F/A-18 ersetzen. Das Bundesamt für Rüstung teilt mit, dass man erwartet habe, dass die Aufhebung der Flugeinschränkung vor der Auslieferung der ersten F-35 in die Schweiz erfolgen werde. Die US-Behörden haben den Bund bereits über die Neuerung beim Blitzableiter informiert.
Gewitter stellen für Flugzeuge generell ein Risiko dar. Deshalb meiden Pilotinnen und Piloten normalerweise Stürme. Die Armee stellt aber klar: Sollte es im Krisenfall zum Schutz des Schweizer Luftraums und der Bevölkerung erforderlich sein, würden die Kampfjets «wetterunabhängig fliegen».
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