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In der Schweiz aus Sortiment verschwunden
Justin Bieber ärgert sich über Justin-Bieber-Klamotten

Keine Freude an H&M: Der kanadische Popstar Justin Bieber.

Die Preise für Merchandise-Artikel bei Konzerten könnte man oft als Wucher bezeichnen. Für seine «Justice World Tour»-Hoodies etwa verlangt Sänger Justin Bieber rund 70 Franken. Für den Lieblingsstar zahlen das viele gern. Andere, die auch grosse Fans sind und das aller Welt zeigen möchten, können – oder wollen – sich die Preise allerdings nicht leisten. Deswegen liegt es eigentlich nahe, eine günstigere Alternative anzubieten. Das dachte sich wohl auch H&M und brachte eine eigene Justin-Bieber-Kollektion heraus.

Es gibt weisse Shirts, verziert mit Biebers Konterfei. Darauf guckt er verträumt, sie sind in Schwarzweiss – wie es einem melancholischen Superstar gebührt. Andere Sweatshirts und Hoodies gibt es dagegen in Knallfarben. Sie sind pink, blau oder grün, mit ebenso knalliger Schrift. Darauf steht «World Tour» oder «I miss you more than life», ein Zitat aus Biebers Song «Ghost». Und sie kosten nur rund 30 statt 70 Franken.

Als Weihnachtsgeschenk passen sie gut in die Zeit, wenn Eltern ihren Teenagerkindern mit einem Superstar-Pulli eine Freude machen wollen. Und vielleicht gibt es zum Fan-Hoodie auch gleich das Konzertbillett.

Doch dem Sänger passt die Kollektion gar nicht. Auf seinem Instagram-Account bezeichnet er die Hoodies und Shirts von Hennes & Mauritz als «trash» – also Müll: «Der H&M-Merch, den sie aus mir gemacht haben, ist Müll, und ich habe ihn nicht genehmigt», postete der 28-Jährige in seiner Instagram-Story. Dazu stellte er die Aufforderung: «Kauft es nicht.»

H&M nimmt die Artikel von der Website

H&M widerspricht. Ein Sprecher sagt, das Unternehmen habe das ordnungsgemässe Freigabeverfahren für die Kollektion befolgt. «Wie bei allen anderen lizenzierten Produkten und Partnerschaften.» Dennoch verschwinden die Merchandise-Artikel des Sängers von der Website. Wer den Namen Justin Bieber in die Suchleiste eingibt, erhält die Meldung: «Keine passenden Artikel». «Nicht auf Lager» steht an den Produkten, wenn man sie über die Google-Suche doch findet. Auf Nachfrage will sich das Unternehmen dazu nicht äussern.

«Nicht auf Lager» steht nun bei den Bieber-Produkten auf der Website von H&M.

H&M könnte den Umsatz eigentlich gerade gut gebrauchen. Das Management des schwedischen Detailhändlers hat sich nämlich in Zeiten von hoher Inflation und mieser Konsumentenstimmung zum Ziel gesetzt, seinen Umsatz bis 2030 zu verdoppeln. Die Kleidungsstücke aus der Justin-Bieber-Kollektion hätten das engagierte Ziel beschleunigen können.

Denn wie sollte das Geschäft besser laufen als mit einer weiteren Star-Kollektion, für die H&M ohnehin so bekannt ist. Die Rolling Stones, Nirvana oder Ramones – fast keine Kultband ist von den günstigen Replikas verschont geblieben. Teenager stehen wohl auf Band-Shirts, sie wollen damit cool und edgy wirken, auch wenn manche dieser Bands eher von ihren Eltern oder gar Grosseltern geliebt wurden.

Die Millionen Fans von Justin Bieber hätten sich über die Kollektion sicher gefreut. Doch jetzt sind 270 Millionen von ihnen – so viele Follower hat Bieber auf Instagram – wohl auf seiner Seite, wer würde schon sein Idol hintergehen wollen. Und H&M kann nur hoffen, dass sie beim nächsten Shoppingausflug ein Nirvana- oder Rolling-Stones-Shirt in ihren Warenkorb legen.