Erwerbslosigkeit stieg starkJugendliche künden schnell, fanden aber wegen Corona keine neuen Jobs
Die jüngsten Zahlen des Bundesamts für Statistik zeigen für das dritte Quartal bei Jugendlichen eine Erwerbslosenquote von fast 12 Prozent. Doch die Lage hat sich seit dem Sommer deutlich verbessert.
Die Arbeitslosenquote der Schweiz liegt aktuell bei 3,2 Prozent. Die sogenannte Erwerbslosenquote gemäss den Kriterien der Internationalen Arbeitsorganisation lag mit 5,3 Prozent im September deutlich höher. Das zeigt die am Donnerstag veröffentlichte Arbeitskräfteerhebung des Bundesamtes für Statistik für das dritte Quartal. Die Arbeitslosenquote erfasst nur jene, die auf einem Arbeitsamt gemeldet sind, während die Erwerbslosenquote durch eine repräsentative Telefonumfrage in der Bevölkerung ermittelt wird und alle Personen schätzt, die eine Arbeit suchen.
Bei den Detailwerten fällt vor allem die Jugenderwerbslosigkeit (15- bis 24-Jährige) auf. Sie belief sich im dritten Quartal auf 11,6 Prozent. Im ersten Quartal lag diese Quote noch bei 7,2 Prozent. Auch die Quote der gemeldeten jugendlichen Arbeitslosen stieg deutlich an: von 2,4 Prozent im Januar auf ein Maximum von 3,9 Prozent im August.
Die Entwicklung war zu erwarten
Diese Entwicklung erklärt Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit beim Staatssekretariat für Wirtschaft, damit, dass junge Beschäftigte viel öfter und unbeschwerter ihre Stelle aufgeben, selbst wenn sie noch keine neue haben. Gewöhnlich finden sie auch schnell wieder einen neuen Job. Diese Rechnung ging in dieser Krise nicht auf, und viele endeten buchstäblich vor verschlossenen Türen.
Eine höhere Jugendarbeitslosigkeit im Sommer war angesichts der Krise auch zu befürchten, weil dann viele Schulabgänger neu auf den Arbeitsmarkt strömen und nicht alle Lehrabgänger im bisherigen Betrieb weiterbeschäftigt werden. Aus diesem Grund ist die Erwerbslosigkeit von Jugendlichen im dritten Quartal meistens deutlich höher als sonst. Selbst 2019 lag die Quote trotz einer guten Konjunkturlage zu dieser Zeit bei 10,9 Prozent. Gewöhnlich sinkt sie danach auch wieder deutlich ab.
Das zeichnet sich bisher auch dieses Jahr ab. Gemessen an den gemeldeten Arbeitslosen, ist die Quote von August bis Oktober von 3,9 auf 3,3 Prozent gesunken und damit sehr viel stärker als die Arbeitslosenquote generell, die nur noch 0,1 Prozentpunkte tiefer liegt.
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