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Jugendliche im Elsass vermisst
Frankreich bangt weiter um Lina

Die Polizei startete via soziale Medien einen Zeugenaufruf, um die 15-jährige Lina zu finden.
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Am Samstag, den 23. September 2023, verschwand Lina auf mysteriöse Weise auf dem drei Kilometer langen Weg zwischen ihrem Zuhause in Plaine und dem Bahnhof Sainte-Blaise-la-Roche im Département Bas-Rhin. Seitdem wurde der Teenager nicht gefunden.

Die 15-Jährige wollte nach Strassburg fahren, um ihren Freund zu sehen, zwei Zeugen sahen Lina noch auf dem Weg zum Bahnhof. Doch sie kam nicht in Strassburg an; die Ermittler wissen, dass sie nie in den Zug eingestiegen ist.

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Linas Handy wurde um 11.22 Uhr ausgeschaltet, die Ermittler orteten das letzte Signal etwa einen Kilometer vom Haus ihrer Mutter entfernt. Kurz zuvor hatte sie ihrem in Strassburg auf sie wartenden Freund noch ein Bild geschickt. Danach verliert sich die Spur des Mädchens in einem Waldstück bei Saint-Blaise-la-Roche.

Ein Zeuge wollte die Jugendliche als Beifahrerin in einem blauen Kleinwagen gesehen haben. Ermittler werteten Aufnahmen von Überwachungskameras aus, weshalb Halter entsprechender Autos in der Region ins Visier der Fahnder gerieten. Doch die Gendarmerie fand bislang keine weiteren Hinweise.

Die Ermittler hatten die Gegend um Saint-Blaise-la-Roche mehrfach durchkämmt

Participants take part in a search to find Lina, a 15-year old girl who disappeared as she was walking from her home towards the train station of Saint-Blaise-la-Roche, on September 26, 2023. More than 200 people took part on the morning of September 26, 2023, in a new search to find Lina, near the small Alsatian village of Saint-Blaise-la-Roche. (Photo by PATRICK HERTZOG / AFP)
French gendarmes and Civil Protection members take part in a search to find Lina, a 15-year old girl who disappeared as she was walking from her home towards the train station of Saint-Blaise-la-Roche, on September 26, 2023. More than 200 people took part on the morning of September 26, 2023, in a new search to find Lina, near the small Alsatian village of Saint-Blaise-la-Roche. (Photo by PATRICK HERTZOG / AFP)
Sogar Taucher der deutsch-französischen Wasserschutzpolizei kamen zum Einsatz und suchten einen Teich ab.

Auch der Freund geriet in den Kreis der Verdächtigen

Die Ermittlungen hatten sich auch auf Linas Freund fokussiert. Verdächtig an ihm war, dass der 19-Jährige sich laut Freunden kurz vor Linas Verschwinden nach einer Schaufel und einer Plane erkundigt hatte. Zudem hatte er über den Verbleib seines Handys gelogen. Dieses habe er am Tag des Verschwindens in einem Gullydeckel verloren, sagte er aus. Die Ermittler fanden es allerdings in der Garage eines Verwandten. Der 19-Jährige bestreitet jegliche Beteiligung und erklärte: «Sie wollte doch zu mir, warum hätte ich sie entführen sollen?»

Linas Freund äusserte sich im TV.

Tatsächlich stellten die Ermittler fest, dass sich Linas Freund am Morgen des Verschwindens zweifellos in Strassburg aufgehalten hatte. Sie bewiesen auch, dass es ihm unmöglich war, hin und her zu reisen, den Teenager verschwinden zu lassen und zurückzukehren. Darüber hinaus sei sein Handy am Tag des Verschwindens nie in Linas Nähe gewesen, berichtet «Le Parisien». Somit stehe er heute nicht mehr auf der Liste der Verdächtigen.

Kein Szenario ausgeschlossen

Zwei Monate nach dem Verschwinden durchsuchten Fahnder die Wohnung eines Mannes in der Region. Laut den Ermittlern bedeute dies aber nicht, dass es einen konkreten Verdächtigen gebe, berichteten die französischen Medien im November. Es soll sich um einen «Einsatz zur Klärung von Zweifeln» gehandelt haben, heisst es in den Berichten weiter. Die Staatsanwaltschaft in Strassburg habe die Durchsuchung angeordnet. Doch der Vermisstenfall ist noch immer nicht geklärt.

Die Nachforschungen gehen weiter. Man stelle sich auf «langfristige» Ermittlungen ein, bei denen «kein Weg verworfen oder favorisiert werde», heisst es seitens Staatsanwaltschaft.

Erstes Statement der Mutter

Vor knapp einem Monat hatte sich Linas Mutter erstmals zum Stand der Ermittlungen geäussert. Für sie sei es «unmöglich», dass Lina freiwillig von zu Hause weggelaufen sei. «Sie war so glücklich, strahlte Fröhlichkeit und Liebe aus, das war wirklich schön. Am Abend zuvor hatten wir zusammen am Tisch gesessen und gelacht», sagte sie in der Sendung «Chroniques criminelles» des Fernsehsenders TFX. Doch auch Linas Mutter geriet in einen Strudel der Spekulationen.

So veröffentlichte Ende `November ein Youtuber ein Video, in dem er die These vertritt, wonach Linas Freund und ihre Mutter eine Affäre hätten. Nun erstattete die Mutter Anzeige wegen «Verleumdung». Linas Verschwinden ist noch immer rätselhaft, während die Ermittlungen mit grösster Diskretion fortgesetzt werden.

AFP/SDA/nag