Trumps Covid-Erkrankung+++ Melania Trump: Auch Sohn Barron hatte Corona +++ Fauci: Der Präsident ist nicht mehr ansteckend
Die First Lady gab bekannt, dass neben ihr und ihrem Gatten Donald auch Sohn Baron sich mit dem Virus angesteckt habe. Alle News zu Donald Trumps Erkrankung im Ticker.
Das Wichtigste in Kürze
Nach einer Infektion mit dem Coronavirus musste Donald Trump zur Pflege für ein paar Tage ins Spital.
Nach Angaben des Weissen Hauses wies der Präsident leichte Erkrankungssymptome auf.
Trump selber sagte stets, es gehe ihm gut. Rund eine Woche nach seiner Ansteckung kehrte er ins Weises Haus zurück.
Zehn Tage nach der Ansteckung meldete Trumps Leibarzt, zwei neue Testresultate seien negativ ausgefallen.
Kim wünscht Genesung
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un hat US-Präsident Donald Trump baldige Genesung von seiner Corona-Infektion gewünscht und sein Mitgefühl bekundet. Er wünsche ihm und der First Lady «von Herzen» eine baldige, vollständige Genesung, heisst es in dem von der Staatsagentur KCNA verbreiteten Schreiben. Er äusserte die Hoffnung, dass die beiden es «bald überstehen». Kim schloss sein Schreiben mit «herzlichen Grüssen». Trump und Kim haben zwei Gipfeltreffen in Singapur und Hanoi in den Jahren 2018 und 2019 abgehalten und sich ein drittes Mal an der koreanischen Demarkationslinie getroffen.
(Bild: Keystone)
Genesungswünsche der Macrons
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte haben dem mit Corona infizierten US-Präsidenten Donald Trump und der ebenfalls infizierten First Lady Melania Trump eine gute Besserung gewünscht. «Stay strong and keep going!» (etwa: «Bleib stark und lass Dich nicht unterkriegen!») schrieb Macron am Freitag handschriftlich auf einer Karte, die an «Dear Donald" adressiert und auf Facebook zu sehen war.
Laut Kreisen des Élyséepalastes richtete «Première Dame» Brigitte Macron eine Extrabotschaft an die First Lady der USA – mit den «wärmsten Wünschen» für eine rasche Genesung.
Experimentelle Antikörper-Kombination
Trump hat nach Angaben seines Arztes als Behandlung eine einmalige Dosis einer Antikörper-Kombination von Regeneron Pharmaceuticals erhalten. Der Präsident sei insgesamt müde, aber guter Dinge, heisst es in einer Bewertung von Sean Conley, die Trumps Pressesprecherin Kayleigh McEnany über Twitter verbreitet. Regeneron bat Ende September um eine Notfallzulassung seiner experimentellen Antikörper-Kombination REGN-COV2.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Trump gibt Statement ab
US-Präsident Donald Trump hat vor seinem Abflug ins Militärspital ein Statement abgegeben. Im 18 Sekunden langen auf Twitter veröffentlichten Video bedankt er sich bei allen für die Unterstützung. «Ich denke, es geht mir sehr gut.» Auch der First Lady gehe es gut. Er werde aus reiner Vorsichtsmassnahme ins Spital gebracht.
Der Präsident trägt Anzug und Krawatte. Das Video ist veröffentlicht worden, als sein Helikopter im Walter-Reed-Spital in einem Vorort von Washington landete.
Trump behält Macht
US-Präsident Donald Trump hat trotz seiner Einlieferung in ein Militärspital wegen seiner Corona-Infektion die Regierungsvollmacht nicht an seinen Vizepräsidenten Mike Pence übertragen. Das teilt das US-Präsidialamt mit.
Trump wird in Militärspital gebracht
Nach seiner Infektion mit dem Coronavirus wird der US-Präsident ins Walter-Reed-Militärspital in Bethesda nördlich von Washington gebracht. Das Weisse Haus teilte am Freitag mit, Trump werde die nächsten Tage von Büroräumen des Präsidenten in dem Spital arbeiten. Es handele sich um eine Vorsichtsmassnahme auf Empfehlung der Ärzte. Trump weise nach der Infektion «leichte Symptome» auf. Er sei aber nach wie vor guter Dinge und habe den ganzen Tag über gearbeitet.
Im Zuge seiner Corona-Infektion hat der US-Präsident Trump eine Infusion mit Antikörpern verabreicht bekommen. Die Infusion sei ohne Probleme verlaufen, erklärte Trumps Leibarzt Sean Conley am Freitag.
Der Präsident weise Ermüdungserscheinungen auf, sei aber «frohen Mutes». Nähere Angaben machte der Arzt nicht zu Trumps Symptomen. Dagegen berichten US-Medien, er habe husten und leichtes Fieber.
Melania Trump hat Kopfschmerzen
Zu First Lady Melania dagegen hiess es, ihr gehe es weiterhin gut und sie habe lediglich einen leichten Husten und Kopfschmerzen.
Trump sei von einem Expertenteam untersucht worden, mit denen auch das weitere Prozedere abgestimmt werde, erklärte Conley. Trump bekommt demnach derzeit Zink, Vitamin D, das Magenmittel Famotidin, das Schlafhormon Melatonin und Aspirin verabreicht. Mit seinen 74 Jahren gehört Trump zu einer Corona-Risikogruppe.
Biden: Trumps Infektion ist Mahnung
Die Corona-Infektion von US-Präsident Donald Trump ist nach Ansicht seines Herausforderers Joe Biden eine Mahnung, das Virus ernstzunehmen. «Es wird nicht automatisch verschwinden», sagte Biden am Freitag bei einem Wahlkampfauftritt in Grand Rapids im US-Bundesstaat Michigan, bei dem er eine Maske trug.
Er sagte, er bete für Trump und seine Ehefrau Melania, die sich auch mit dem Virus angesteckt hat. Biden rief dazu auf, in der Pandemie auf Wissenschaftler zu hören, Masken zu tragen, Abstand zu halten und regelmässig die Hände zu waschen. «Es geht nicht darum ein harter Kerl zu sein», sagte der 77-jährige Demokrat. Es gehe darum, seinen Beitrag zu leisten. «Wir als Nation müssen besser mit dieser Pandemie umgehen», mahnte er.
Biden griff Trump nicht direkt an – seine Worte waren aber auch als Anspielung auf dessen Umgang mit dem Coronavirus zu verstehen. Trump hatte mehrfach gesagt, das Virus werde einfach verschwinden, und Biden für seine Vorsicht in der Pandemie verspottet. Trump zog zudem öffentlich die Einschätzungen seiner Experten in Zweifel.
Biden sagte am Freitag, er habe zwei Corona-Tests gemacht, die beide negativ ausgefallen seien.
Trump flog nach positivem Test zu einem Treffen
US-Präsident Donald Trump ist am Donnerstag zu einem Treffen mit Spendern geflogen, obwohl das Weisse Haus bereits vom positiven Corona-Test einer engen Beraterin wusste. «Es wurde befunden, dass es sicher für den Präsidenten ist, dorthin zu reisen», sagte Trumps Sprecherin Kayleigh McEnany am Freitag vor Journalisten.
Die grössere Frage ist allerdings angesichts des positiven Corona-Tests von Trump in der Nacht zum Freitag, ob er selbst eine Gefahr für die Teilnehmer des Treffens darstellte. McEnany sagte nichts dazu, ob dies auch berücksichtigt worden sei.
Das Weisse Haus erfuhr vom positiven Test seiner Beraterin Hope Hicks als Trumps Helikopter sich in Washington auf den Weg zum Flugplatz Joint Base Andrews machte, wo er ins Präsidentenflugzeug umstieg.
Das Treffen mit Spendern in Trumps Golfclub in Bedminster im Bundesstaat New Jersey fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. «Es war ein Event im Freien», sagte McEnany. Die Website «Politico» berichtete allerdings unter Berufung auf einen Teilnehmer, es habe auch ein Treffen im engeren Kreis mit Spendern, die besonders viel Geld bereitgestellt hätten, gegeben. Bei dem Teil der Veranstaltung unter freiem Himmel sei Trump auf Abstand zu den Teilnehmern gewesen, hiess es.
McEnany gab keine Antwort auf die Frage, wer genau entschieden habe, dass Trumps Reise zu den Spendern stattfinden könne. Sie sagte lediglich, das seien die «White House operations» gewesen.
Auch die WHO wünscht den Trumps gute Besserung
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat dem an Covid-19 erkrankten US-Präsidenten Donald Trump und seiner Frau Melania gute Besserung gewünscht. «Ich möchte heute damit beginnen, den beiden eine vollständige und rasche Genesung zu wünschen», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag bei einer Pressekonferenz in Genf.
Unter Trump hatte die US-Regierung im Juli mitten in der Corona-Pandemie ihren Austritt aus der WHO angekündigt. Zuletzt warf Trump ihr bei der UN-Generalversammlung im September erneut vor, «praktisch von China kontrolliert» zu werden.
Fragen von Journalisten zu der Erkrankung des US-Präsidenten beantworteten die Experten zurückhaltend. «Das ist ein scheussliches Virus, und es kann starke Erkrankung vor allem bei älteren Individuen mit zugrundeliegenden Krankheiten auslösen. Daher wünschen wir dem Präsidenten und seiner Partnerin alles Gute in dieser Situation und ebenso jedem anderen, der von diesm Ausbruch betroffen ist», sagte WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan.
Zuvor hatten bereits zahlreiche Staats- und Regierungschefs Trump eine gute Genesung gewünscht.
Wahlkampf-Termine werden verschoben oder finden virtuell statt
Nach der Corona-Infektion setzt Donald Trump persönliche Wahlkampfauftritte aus. Sein Wahlkampfchef Bill Stepien teilte am Freitag mit, alle bereits angekündigten Wahlkampfveranstaltungen unter Teilnahme des Präsidenten würden entweder verschoben oder online abgehalten.
Veranstaltungen mit Mitgliedern der Trump-Familie würden ebenfalls verschoben. Bei allen anderen Veranstaltungen werde im Einzelfall entschieden, ob sie stattfinden. Vizepräsident Mike Pence plane, seine Wahlkampfveranstaltungen wieder aufzunehmen.
Weitere TV-Debatten noch ungewiss
Das Weisse Haus hat noch keine Entscheidung über die zwei verbliebenen Debatten mit seinem Herausforderer Joe Biden getroffen. «Wir sind noch nicht soweit gekommen», weil man sich zunächst auf den Präsidenten fokussiere, sagte Trumps Sprecherin Kayleigh McEnany am Freitag.
Nach dem ersten Aufeinandertreffen der beiden Kandidaten am vergangenen Dienstag sind noch Debatten am 15. und 22. Oktober angesetzt.
Trumps Herausforderer Joe Biden will seinen Wahlkampf indessen fortsetzen. Bidens Wahlkampfteam teilte mit, der 77-Jährige werde am Freitag wie geplant eine Ansprache in Grand Rapids im US-Bundesstaat Michigan halten.
Biden negativ getestet
Der Coronavirus-Test beim demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden ist am Freitag negativ ausgefallen. Das teilte sein Arzt Kevin O’Connor mit. Das sei auch bei seiner Ehefrau Jill Biden der Fall.
Biden und Trump standen am vergangenen Dienstag bei ihrer ersten TV-Debatte auf einer Bühne. Die beiden Kontrahenten hielten zwar stets einen deutlichen Abstand voneinander – laut Medienberichten waren es knapp vier Meter.
Sie trugen in der zum Teil sehr hitzig und laut geführten Diskussion allerdings keine Masken. Trump könnte bereits in den Tagen vor seinem positiven Corona-Test ansteckend gewesen sein. Unklar blieb auch, ob die Kandidaten sich hinter den Kulissen in unmittelbarer Nähe aufgehalten haben könnten. (Lesen Sie dazu: Treffen ohne Maske? Im Weissen Haus ganz normal)
Verzicht auf Maske war «dreiste Einladung» an Virus
Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi von den oppositionellen Demokraten, erklärt mit Blick auf Trump, die Begegnung mit Menschenmengen ohne Maske sei eine «dreiste Einladung» an das Virus gewesen. Sie selbst habe sich testen lassen, aber noch keine Ergebnisse bekommen.
Hope Hicks – wie eine «weitere Tochter» für Donald Trump
Die Beziehung Hope Hicks zur Familie von Donald Trump hatte mit ihrer Arbeit für Trump-Tochter Ivankas Modelinie begonnen. Donald Trump holte sie 2015 in sein Wahlkampfteam, als er mit seiner Bewerbung für die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner noch als Aussenseiter galt. Die heute 31-Jährige zählt zu den wenigen Personen, die nicht zu seiner Familie, dennoch aber zum innersten Kreis der Vertrauten des Präsidenten gehören.
Trump hat sie einst als eine «weitere Tochter» bezeichnet. Bevor Trump und First Lady Melania positiv auf das Coronavirus getestet wurden, war zunächst Hicks Infektion bekannt geworden.
Nach Trumps Amtsantritt im Januar 2017 nahm der Präsident Hicks mit ins Weisse Haus. Lange Zeit wirkte Hicks fast vollständig hinter den Kulissen, Trump machte sie schliesslich zur Kommunikationsdirektorin. Ende Februar 2018 kündigte das Weisse Haus an, sie werde ihr Amt niederlegen. Zuvor hatte sie US-Medien zufolge in einer Anhörung vor dem Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses eingeräumt, ihre Arbeit für Trump erfordere es, manchmal zu lügen. Das Weisse Haus betonte damals, es gebe keinen Zusammenhang.
Hicks wechselte zum Unternehmen 21st Century Fox, zu dem auch der Trump-freundliche Sender Fox News gehört. Trump erklärte damals zum Weggang seiner Kommunikationschefin: «Ich werde sie an meiner Seite vermissen, aber als sie mich bezüglich anderer Berufsaussichten kontaktierte, habe ich das vollends verstanden.» Der Präsident fügte hinzu: «Ich bin sicher, wir werden in der Zukunft wieder miteinander arbeiten.»
Trump sollte recht behalten: Im Februar teilte die damalige Sprecherin des Weissen Hauses, Stephanie Grisham, mit: «Ich freue mich riesig, Hope wieder im Weissen Haus begrüssen zu dürfen.» Hicks kehrte nicht in die Kommunikationsabteilung zurück, sondern arbeitet mit Trumps Schwiegersohn und Berater Jared Kushner zusammen. Kushner teilte zur Rückkehr Hicks ins Weisse Haus mit: «Es gibt niemanden, der sich mehr der Umsetzung der Agenda von Präsident Trump widmet als Hope Hicks.»
Ausgangslage
Weniger als fünf Wochen vor der US-Präsidentenwahl haben sich Amtsinhaber Donald Trump und First Lady Melania mit dem Coronavirus angesteckt. Donald Trump muss seine Amtsgeschäfte nun in Quarantäne im Weissen Haus führen. Seine Wahlkampfauftritte – bei denen der 74-jährige Republikaner regelmässig ohne Schutzmaske aufgetreten ist – sind ausgesetzt.
Sollte Trump seine Amtsgeschäfte nicht ausüben können, müsste Vizepräsident Mike Pence einspringen. Pence liess einen Test machen, der negativ ausfiel. Der Vizepräsident werde seit Monaten täglich auf das Coronavirus getestet, schrieb sein Sprecher Devin O’Malley auf Twitter.
Je nach Verlauf könnte die Infektion Trumps schwerwiegende Auswirkungen auf den weiteren Wahlkampf haben. Trump wird seit Monaten dafür kritisiert, die Gefahr durch das Coronavirus kleinzureden.
US-Präsident Donald Trump zeigt nach Angaben seines Stabschefs milde Symptome seiner Coronavirus-Infektion. Trump arbeite und werde dies auch weiter tun, sagte Mike Meadows am Freitag. Bei den Mitgliedern des Kabinetts und Mitarbeitern des Präsidialamts liefen Tests, um das Ausmass des Ausbruchs abzuschätzen. Die Untersuchung von Vize-Präsident Mike Pence habe keine Ansteckung ergeben, sagte dessen Sprecher.
Lesen Sie mehr dazu: Donald Trump und Frau Melania positiv auf Corona getestet
Trump hatte seine Infektion in der Nacht selbst auf Twitter bekanntgegeben. Auch seine Ehefrau Melania sei positiv. Die Nachricht führte zunächst zu Einbrüchen an den Finanzmärkten, die sich im Tagesverlauf allerdings weitgehend erholten. Trumps Berater räumten ein, dass die Infektion einen Monat vor der Präsidentenwahl erhebliche Auswirkungen auf den Wahlkampf haben wird. Trump liegt in Umfragen hinten.
«Das amerikanische Volk kann sich sicher sein, dass wir einen Präsidenten haben, der nicht nur bei der Arbeit ist, sondern auch bei der Arbeit bleiben wird», sagte Meadows vor Journalisten im Weissen Haus. «Ich bin optimistisch, dass er sich sehr schnell und rasch erholen wird.» Einzelheiten nannte Meadows nicht.
Trumps Arzt Sean Conley hatte zuvor erklärt, er erwarte, dass der Präsident seine Amtsgeschäfte «ohne Unterbrechung» weiterführen könne. Der Mehrheitsführer im Senat, der Republikaner Mitch McConnell, sagte nach einem Telefonat mit seinem Parteikollegen, Trump sei «guter Dinge».
Lesen Sie auch: Trumps positiver Corona-Test: Folgen, Gesundheit, Worst Case – Sechs Fragen und Antworten
Spitzenpolitiker mit Corona: Hart getroffen und geläutert – oder eben das Gegenteil
Unser Kommentar: Die USA erleben einen Wendepunkt im Wahlkampf
Fehler gefunden?Jetzt melden.