Corona im Weissen HausDonald Trump und Frau Melania positiv auf Corona getestet
Der US-Präsident hat sich in Quarantäne begeben. Laut Stabschef Meadows hat er leichte Symptome und sorgt sich mehr um die Wirtschaft als um sich selbst.
US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania haben sich mit dem Coronavirus angesteckt. «Wir werden unsere Quarantäne und Erholung sofort beginnen. Wir werden das GEMEINSAM durchstehen», schrieb Trump in der Nacht zum Freitag auf Twitter. Die USA befinden sich auf der Zielgeraden zur Wahl am 3. November, bei der sich Trump um eine zweite Amtszeit bewirbt.
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Trump hat nach Angaben des Weissen Hauses leichte Erkrankungssymptome. «Er hat milde Symptome», sagte Trumps Stabschef Mark Meadows am Freitag im Weissen Haus. «Ich bin optimistisch, dass er sich sehr schnell und zügig erholen wird.» Trump sei nicht nur «in guter Stimmung», sondern auch sehr energiegeladen. «Seine erste Frage an mich heute Morgen lautete: Wie geht es unserer Wirtschaft?»
Der US-Präsident und seine Ehefrau sind nach Aussage von Melania Trump nach ihrer Corona-Diagnose wohlauf. «Wie viel zu viele andere Amerikaner in diesem Jahr sind der Präsident der Vereinigten Staaten und ich in häuslicher Quarantäne, nachdem wir positiv auf Covid-19 getestet wurden. Es geht uns gut, und ich habe alle bevorstehenden Verpflichtungen abgesagt», schrieb Melania Trump am Freitag auf Twitter. «Passt bitte auf euch auf, und wir werden alle gemeinsam da durchkommen», schrieb sie weiter.
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Trump bestätigte zuvor am Donnerstagabend (Ortszeit) im Interview mit Fox News, dass sich seine Beraterin Hope Hicks angesteckt habe. «Sie wurde positiv getestet», sagte Trump. «Wir verbringen viel Zeit mit ihr.» Trump erwartete, sein Ergebnis später am Abend oder Freitagmorgen zu bekommen. «In der Zwischenzeit werden wir unseren Quarantäne-Prozess beginnen», schrieb der 74-Jährige nach dem Interview auf Twitter.
(Lesen Sie hier die Reaktionen und Einschätzungen der amerikanischen Politanalysten)
US-Vizepräsident Mike Pence hat Trump rasche Genesung gewünscht. «Karen und ich senden unsere Liebe und Gebete an unsere lieben Freunde Präsident Donald Trump und First Lady Melania Trump», schrieb Pence auch im Namen seiner Ehefrau Karen am Freitag auf Twitter. «Wir schliessen uns den Millionen quer durch Amerika an, die für die volle und schnelle Genesung beten. Gott segne Sie, Präsident Trump & unsere wundervolle First Lady Melania», schrieb Pence. Ein Test des Vizepräsidenten fiel am Freitag negativ aus.
Auch Joe Biden und seine Frau Jill wünschen den Trumps eine schnelle Erholung. «Wir werden weiterhin für die Gesundheit und Sicherheit des Präsidenten und seiner Familie beten», schreibt Biden auf Twitter.
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Die Sprecherin des Weissen Hauses, Kayleigh McEnany, hat indessen den Zusammenhalt der Nation beschworen. «Amerika steht vereint», schrieb sie am Freitag auf Twitter. Die Kraft des ganzen Landes sei mit Präsident Trump und der First Lady, betonte sie. «Euer Präsident wird weiterhin das Volk an die erste Stelle stellen», schrieb McEnany.
Leibarzt: Präsident kann Amtsgeschäfte weiterführen
Der Leibarzt des US-Präsidenten erwartet, dass Donald Trump trotz seiner Corona-Infektion die Amtsgeschäfte «ohne Unterbrechung» weiterführen kann. Sean Conley erklärte in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) in einer Mitteilung, Trump und seiner Ehefrau Melania gehe es gut und die beiden würden während ihrer Genesung im Weissen Haus bleiben. «Seien Sie versichert, dass ich erwarte, dass der Präsident während der Genesung weiterhin ohne Unterbrechung seinen Pflichten nachkommen wird», erklärte Conley.
Er und das medizinische Team des Weissen Hauses würden wachsam sein. Conley machte deutlich, dass dem Präsidenten und der First Lady die Unterstützung einiger der «grossartigsten» medizinischen Experten und Institutionen des Landes zur Verfügung stünden.
Weltweiter Kursrutsch
Trumps positiver Corona-Test hat die Aktienkurse in Asien auf Talfahrt geschickt. In Tokio sackte der Nikkei ab und notierte 0,9 Prozent schwächer bei 22’967 Punkten, nachdem er im Handelsverlauf noch ein Plus von 0,8 Prozent geschafft hatte. Die US-Futures lagen rund zwei Prozent im Minus, auch in Europa wird ein schwächerer Handelsauftakt erwartet.
Der Test habe das Potenzial, den Wahlkampf Trumps zu beeinträchtigen, sagte Sean Callow, Währungsstratege bei Westpac. «Er hat eine Menge am laufen, und das ist eine Unterbrechung. Ausserdem schadet ihm der positive Test, weil er gegen die ganze Einschätzung spricht, dass man sich eigentlich keine Sorgen machen muss – er bringt die Corona-Krise zurück in den Mittelpunkt.»
Der Dollar legte nach dem Testergebnis zu und notierte zu einem Währungskorb 0,3 Prozent fester, der Euro fiel im Gegenzug um 0,5 Prozent auf 1,1694 Dollar. Am Rohstoffmarkt geriet der Ölpreis unter Druck. Ein Barrel (159 Liter) leichtes US-Öl kostete mit 37,62 Dollar 2,8 Prozent weniger, Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich um 2,6 Prozent auf 39,87 Dollar.
Hicks reiste überall mit
Im Umfeld von Trump hat es schon früher Corona-Infektionen gegeben. Hicks ist allerdings die dem Präsidenten am nächsten stehende Person, von der bekannt ist, dass sie sich infiziert hat. Hicks war nach übereinstimmenden Medienberichten am Dienstag mit Trump in der Präsidentenmaschine Air Force One zur TV-Debatte nach Cleveland gereist, bei der Trump auf seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden getroffen war. Am Mittwoch reiste sie mit zu einem Wahlkampfauftritt nach Minnesota.
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Trump suggerierte, dass sich Hicks bei Angehörigen des Militärs oder Polizeibeamten angesteckt haben könnte. «Sie kommen zu dir und sie wollen dich umarmen und sie wollen dich küssen, weil wir wirklich gute Arbeit für sie geleistet haben, man kommt sich nahe und Dinge passieren», sagte Trump. «Ich war überrascht, das mit Hope zu hören, aber sie ist eine sehr herzliche Person ihnen gegenüber und sie weiss, dass es ein Risiko gibt, aber sie ist jung.» Man könne nicht einfach sagen: «Bleib weg, bleib weg», sagte Trump.
Auf Fotos von Mittwoch war Hicks auf dem Militärflugplatz Joint Base Andrews ausserhalb des Präsidenten-Helikopters Marine One in unmittelbarer Nähe von Trumps Berater und Schwiegersohn Jared Kushner zu sehen. Beide trugen keinen Mund-Nase-Schutz.
Ein Sprecher des Weissen Hauses, Judd Deere, hatte am Donnerstagabend auf Anfrage mitgeteilt: «Der Präsident nimmt die Gesundheit und Sicherheit von sich selbst und allen, die für ihn und das amerikanische Volk arbeiten, sehr ernst.» Sowohl auf Reisen als auch im Weissen Haus würden die aktuellen Richtlinien der Gesundheitsbehörde CDC und bewährte Massnahmen zur Minderung des Risikos einer Ansteckung befolgt, ging aus dem Statement hervor.
Trump trägt in der Öffentlichkeit meistens keine Maske. Das Weisse Haus begründete dies damit, dass der Präsident und sein Umfeld regelmässig auf das Coronavirus getestet würden. Trumps Sprecherin, Kayleigh McEnany, bezeichnete das Tragen von Masken im Juni als «persönliche Entscheidung» und verwies darauf, dass sie regelmässig getestet werde.
Mitarbeitern des Weissen Hauses sei seit Mittwochabend bekannt, dass sich Hicks angesteckt habe, berichtete die «New York Times». Ihr sei es in Minnesota nicht gut gegangen und sei noch während des Rückflugs in der Air Force One unter Quarantäne gestellt worden, berichtete Bloomberg.
Anfang Mai war bekannt geworden, dass sich die Pressesprecherin von US-Vizepräsident Mike Pence, Katie Miller, angesteckt hatte. Ende Juli wurde der Nationale Sicherheitsberater im Weissen Haus, Robert O’Brien, positiv getestet.
Die Corona-Pandemie ist in den USA noch immer nicht unter Kontrolle. Mehr als 7,2 Millionen Infektionen sind seit Beginn der Pandemie nachgewiesen worden. Mehr als 207’000 Menschen starben.
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Podium: Donald Trump ist der umstrittenste Politiker der Gegenwart. Im November stellt er sich der Wiederwahl. Wie sind seine Chancen? Wie ist seine Bilanz? Wird ihn Joe Biden schlagen? Und vor allem: Was bedeutet es für die USA und die Welt, wenn Trump vier weitere Jahre regiert? Darüber debattieren: Elisabeth Bronfen, Anglistikprofessorin an der Universität Zürich, Christof Münger, Ressortleiter International beim Tages-Anzeiger, Markus Somm, Publizist. Sonntag, 18. Oktober 2020, Kaufleuten, Pelikanplatz, Zürich. Türöffnung 19.00 Uhr, Beginn 20.00 Uhr. Ermässigter Eintritt mit Carte blanche.
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sep/sda/reuters
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