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Japankäfer konnte Eier ablegen
Erste Larven entdeckt trotz Anti-Käfer-Aktion in Kloten

Kloten, Fussballplatz Stighag hat Käferproblem, Japankäfer und dessen Bekämpfung, 8.9.23, Foto: Manuela Matt, manuelamatt.ch
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Ob der Japankäfer nun besiegt ist, kann zum Sommerende niemand mit Sicherheit sagen. Dennoch endeten am Wochenende in Kloten und Umgebung gewisse Sofortmassnahmen zur Bekämpfung des gefürchteten Schädlings. So zum Beispiel das strikte Bewässerungsverbot für Rasen- und Grünflächen in der Stadt Kloten.

Bis Ende September befristet sei darüber hinaus die Bestimmung, dass allgemeines Grüngut nicht aus Kloten beziehungsweise aus der darum herum definierten Pufferzone hinaustransportiert werden darf.

Fussballplätze werden wieder grün

«Da die Flugzeit der Japankäfer nun zu Ende ist, werden diese beiden Massnahmen per 30. September aufgehoben», schreibt die für die Käferbekämpfung zuständige Baudirektion des Kantons auf Anfrage. Die Flugsaison der eingeschleppten Käfer dauere von Mitte Mai bis in den Spätsommer.

Das Ende des Wässerungsverbots lässt vor allem den FC Kloten aufatmen. Die Fussballerinnen und Fussballer durften seit Anfang August nicht mehr auf den Naturrasenplätzen trainieren, geschweige denn Spiele austragen. Ohne künstliche Bewässerung waren in der Augusthitzewelle sämtliche Rasenflächen vertrocknet, bei einer weiteren Beanspruchung hätte ein millionenschwerer Totalschaden gedroht. Nun dürfte sich die Situation allmählich entspannen.

Keine Pflanzen und Erde wegbringen

Allerdings betont die zuständige Zürcher Baudirektion, dass einige Massnahmen Bestand haben. Weiterhin dürfen keine Pflanzen mit Wurzeln in Erde oder organischem Substrat, kein Kompost und kein Bodenmaterial aus Kloten hinaustransportiert werden.

Ausserdem müssen auch weiterhin Geräte zur Bodenbearbeitung gründlich gereinigt werden. Diese Massnahmen haben zum Ziel, die Verschleppung von Eiern oder Larven, die sich im Boden befinden, zu verhindern. Denn diese Gefahr bestehe nach wie vor, warnt man seitens Kanton.

Neues Quarantäne-Depot

Bodenmaterial, das auf Baustellen ausgehoben wird und nicht aus Kloten weggebracht werden darf, kann deshalb ab Mitte Oktober in einem Depot zwischengelagert werden. Dieses Materialdepot mit Quarantäne-Charakter steht gemäss Zürcher Baudirektion ab dem 16. Oktober bei der Firma Eberhard an der Steinackerstrasse in Kloten zur Verfügung.

Dort wird das potenziell mit Käferlarven durchsetzte Erdmaterial abgedeckt, damit darauf keine Pflanzen wachsen. Allfällige Japankäfer-Larven im Boden finden so keine Nahrung und sterben ab. So zumindest lautet der Plan. Der Boden könne dann im kommenden Jahr wieder verwertet werden.

Fadenwürmer beim Wässern dazugeben

Aktuell sei es wichtig, dass möglichst viele Grün- und Rasenflächen im inneren Bereich des Befallsherds um die Klotener Fussballanlage Stighag mit Fadenwürmern behandelt werden, schreibt die Zürcher Baudirektion.

Im gelb markierten Gebiet in Kloten empfehlen die Fachleute des Kantons den Einsatz von Fadenwürmern beim Spritzen der Grünflächen.

Diese winzigen Würmchen spüren die Larven der Japankäfer im Boden auf, dringen in sie ein und bringen sie zum Absterben. Das Zeitfenster, in dem die Fadenwürmer wirksam sind, dauert demgemäss noch bis Mitte Oktober.

Die öffentlichen Grünflächen, landwirtschaftliche Flächen sowie Grünflächen am Flughafen seien bereits behandelt worden. Der Einsatz auf dem Waffenplatzgebiet Bülach-Kloten werde in der kommenden Woche folgen, kündigt der Kanton an.

Einzelne Larven im Boden

Beim Ausbringen der Fadenwürmer auf der Sportanlage Stighag haben Fachleute des Kantons bereits mehrere Larven des Japankäfers im Boden gefunden. Das zeigt, dass es trotz der Massnahmen und einer Spritzaktion, die nach dem ersten Japankäfer-Fund Mitte Juli erfolgte, einzelnen Käfern die Eiablage im Boden gelungen sei.

«Wie viele das sind, können wir nicht beurteilen», schreibt die Medienstelle der Baudirektion dazu. Daher seien die Sportplätze im Stighag zur Sicherheit ein zweites Mal mit Fadenwürmern behandelt. «Zudem hoffen wir, dass möglichst viele weitere Grundeigentümer die Fadenwürmer noch einsetzen.»

Eine Bilanz sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich. Erst in der nächsten Flugsaison des Japankäfers im kommenden Sommer werde sich zeigen, wie wirksam die Massnahmen insgesamt waren.