Bildkolumne SchnappschussJ. D. Vance und seine pinkfarbene Krawatte
Der Vizekandidat von Donald Trump trug anlässlich der TV-Debatte gegen Tim Walz kein Republikaner-Rot, sondern ein eher, nun, feminines Pink. Lags am Licht? Oder wars Absicht?
Damit niemand durcheinanderkommt, tragen in den USA die Republikaner rote Krawatten und die Demokraten blaue. Da weiss man mit einem Blick, woher der Wind politisch weht. Aber ausgerechnet beim TV-Duell der beiden Vizekandidaten diese Woche wich J. D. Vance von dieser Regel ab.
Er hatte sich statt für eine unmissverständlich rote Krawatte für eine in Himbeerrosa entschieden, ja, sie kippte gar leicht ins Pink und sah überhaupt nicht sehr republikanisch aus, sondern eher nach italienischer Riviera. Man könnte auch sagen: Diese Krawatte war insgesamt irgendwie feminin angehaucht.
Sofort schossen die Gerüchte ins Kraut. Sollte ihn der Himbeerton weniger aggressiv wirken lassen? Oder handelt es sich dabei um eine Art stummes Friedensangebot der weiblichen Bevölkerung gegenüber? Der geplante Stellvertreter von Trump hat es sich ja mit vielen Frauen gründlich verdorben, weil er ihnen Gebärunfreudigkeit vorwarf und dass sie lieber Katzen statt Kinder hätten. Es ging sehr aufgeregt zu und her in den sozialen Medien. Dabei könnte es einfach sein, dass Vance Rot noch nie mochte und sowieso findet, dass dieses Framboise seine Augen besser zur Geltung bringt.
Ah, und Tim Walz war ja auch noch da. Der hielt sich artig ans Blau seiner Partei, sprach aber ebenfalls mittels Accessoires zu den Frauen: Am rechten Handgelenk trug er zwei Freundschaftsbändchen, wie es die Swifties tun.
In der SonntagsZeitungs-Rubrik «Schnappschuss» kommentiert Bettina Weber jede Woche ein aktuelles Bild.
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