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Meinung

Eskalation in Nahost
Einen Mehrfrontenkrieg kann Israel nicht gewinnen

Mourners from the Druze minority weep during the funeral for Guevara Ibrahim, 11, one of 12 children and teens killed in a rocket strike on a soccer field, in the village of Majdal Shams, in the Israeli-annexed Golan Heights, Monday, July 29, 2024. (AP Photo/Leo Correa)
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Aus den mindestens 18 Kriegen und kriegerischen Konflikten in seiner Geschichte hat Israel zwei Lehren gezogen, aber nur eine erfolgreich befolgt. Lehre Nummer eins war, niemals überrascht zu werden, also die kriegerische Dynamik stets selbst zu bestimmen. Diese Doktrin wurde zweimal verletzt, mit verheerenden Folgen. Sowohl im Jom-Kippur-Krieg als auch im vergangenen Oktober beim Überfall der Hamas hatte Israel seine Verteidigung vernachlässigt und war nicht wachsam.

Lehre Nummer zwei hingegen wurde bis heute strikt befolgt: Sei militärisch überlegen. Niemals hatten Israels arabische Nachbarn die Chance, dem Land im Krieg massiv zu schaden oder es gar zu zerstören. Militärisch war Israel stets stärker.

Diese zweite Doktrin steht nun ebenfalls infrage. Ein Schlag des israelischen Militärs gegen die Hizbollah im Libanon könnte zu einem Krieg führen, den das Land möglicherweise militärisch nicht überstehen wird. Die Hochrüstung durch den Iran hat die Hizbollah derart schlagkräftig werden lassen, dass eine israelische Überlegenheit nicht mehr garantiert ist. Wenn Israel jetzt die zweite Front eröffnet, könnte es tatsächlich in einen Krieg um seine Existenz schlittern.

Um keine Zweifel aufkommen zu lassen: Natürlich ist es die Hizbollah, die diesen Krieg provoziert, sie bettelt geradezu um den israelischen Angriff – und damit um den Kontrollverlust der Regierung Netanyahu. Die Strategie der Milizen sowohl in Gaza als auch an der israelischen Nordgrenze zielt auf die Zermürbung und den Zorn Israels.

Israel hat in seiner Geschichte keinen Krieg verloren, weil es am Ende bei aller politischen Überhitzung seine militärischen Fähigkeiten richtig einschätzen konnte. Diesmal könnte die politische Überhitzung in einer militärischen Überforderung enden. Der Jom-Kippur-Krieg endete 1973 nach 20 Tagen in einem militärischen und territorialen Patt. Heute würde ein Zwei- oder Mehrfrontenkrieg gegen hochgerüstete Terrormilizen nur einen Verlierer kennen: Israel.