AboArbeitsbedingungen in der ModeindustrieIrgendjemand zahlt immer
Vor zehn Jahren stürzte eine grosse Textilfabrik in Bangladesh ein und riss mehr als tausend Menschen in den Tod. Die Branche gelobte Besserung. Was hat sich verändert?
Es gilt als grosser Sündenfall des globalen Kapitalismus: Vor zehn Jahren kollabierte das Rana-Plaza-Gebäude bei Dhaka, in Bangladesh, und begrub viele Menschen unter sich, 1132 von ihnen starben. Einige der mehr als 2400 Verletzten konnten nur geborgen werden, indem man ihnen Gliedmassen amputierte. Das Bild einer Frau, die in den Armen eines Mannes tot in Schutt und Staub gefunden wurde, ging um die Welt. Es wurde zum Menetekel für das, was passiert, wenn man seinen Preisvorteil zulasten von Arbeitssicherheit in fernen Ländern sucht.