Samih Sawiris plant Marina in IsletenInvestor kauft Land für Jachthafen am Urnersee
Karibik-Flair im Kanton Uri? Der Andermatt-Investor scheint bei seinem neuesten Projekt auf Kurs zu sein. Doch es gibt Widerstand.
Der ägyptische Tourismusinvestor Samih Sawiris ist bei der Verwirklichung seiner neuen Idee für den Kanton Uri einen Schritt weiter gekommen: Nach dem Resort im Bergdorf Andermatt möchte er am Urnersee Yachthäfen realisieren. Nun haben sich der ägyptische Investor und die Sprengstoff-Firma Cheddite über den Kauf des Landes bei der Isleten geeinigt. Dies wurde an der Gemeindeversammlung in Seedorf bekannt. «Unter der Erfüllung von verschiedenen Bedingungen wie zum Beispiel Übernahme der Mitarbeitenden und Sicherstellung der Altlastenbeseitigung sollte der Eigentümerwechsel demnächst vollzogen werden», wird Gemeindepräsident Toni Stadelmann in der «Urner Zeitung» zitiert.
Sawiris interessiert sich zudem für ein Gelände eines Kiesunternehmens in Flüelen am gegenüberliegenden Seeufer. Gemäss der Projektidee sollen dort und bei der Isleten zwei sogenannte Marinas realisiert werden. Dabei handelt es sich um künstliche Buchten im Landesinneren, an denen Boote anlegen können. Rund um die Buchten sollen Hotels, Wohnungen und Gastrobetriebe realisiert werden.
«Idee passt nicht in den Urnersee»
Nichts mit Sawiris Plänen anfangen kann Raimund Rodewald, den Geschäftsleiter der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz. «Der Begriff ‹Marina› kommt vom Meer. Das ist eine Idee, die für die Schweiz fremd ist und nicht in den Urnersee passt», kritisiert er in der NZZ. «Das Ufer des Vierwaldstättersees sei nicht umsonst im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler. Die Bedenken des Landschaftsschützers konnte Sawiris auch in einem persönlichen Gespräch nicht zerstreuen.
Eveline Lüond, Präsidentin der Urner Grünen, hat im Landrat eine Kleine Anfrage zum Vorhaben eingereicht. Sie will wissen, wie der Regierungsrat zu Sawiris Plänen steht. Sorgen bereiten ihr, die Abhängigkeit des Kantons vom ägyptischen Investor und die möglichen Auswirkungen des Projekts auf die Landschaft.
nlu/sda
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