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Prognose von EZB-Chefin Lagarde
Inflation ist weiter auf dem Vormarsch

Präsidentin Christine Lagarde hat die neuen Leitlinien der EZB vorgegeben. 

Die Inflation im Euro-Raum wird aus Sicht von EZB-Präsidentin Christine Lagarde noch monatelang ansteigen und wohl erst Anfang 2022 nachlassen. Der Anstieg werde von höheren Energiepreisen und speziellen Basiseffekten befeuert – etwa die vorübergehende Mehrwertsteuersenkung in Deutschland in der zweiten Jahreshälfte 2020, sagte Lagarde am Donnerstag auf der Pressekonferenz nach der Zinssitzung.

Dieser Effekt werde aber Anfang kommenden Jahres aus der statistischen Berechnung der Jahresteuerungsrate herausfallen. Doch laste die Corona-Pandemie weiter auf dem Preisniveau: «Es ist noch ein gutes Stück Weges zu gehen, bevor die Auswirkungen der Pandemie auf die Inflation beseitigt sind.» Zugleich dürften schwaches Lohnwachstum und der Anstieg des Euro-Wechselkurses den Inflationsdruck noch einige Zeit dämpfen.

Die Teuerungsrate im Euro-Raum lag im Juni bei 1,9 Prozent, wobei insbesondere die Energiepreise deutlich anzogen. Experten zufolge könnte die Rate in den nächsten Monaten sogar auf deutlich über zwei Prozent zunehmen.

Für das Jahr 2023 erwartet die Notenbank derzeit eine Inflationsrate von gerade einmal 1,4 Prozent. Damit läge das neue Inflationsziel der Notenbank von zwei Prozent immer noch ein grosses Stück entfernt.

Leitzins auf historisch niedrigem Stand

Der EZB-Rat zudem eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik beschlossen. Die Leitzinsen und das Pandemie-Notprogramm blieben unverändert, wie die EZB am Donnerstag erklärte. Mit Verweis auf ihre kürzlich überarbeitete geldpolitische Strategie und das neue Inflationsziel passte die EZB ihren geldpolitischen Ausblick an.

Demnach bleiben die Zinsen auf ihrem historisch niedrigen Stand, bis die Inflationsrate konstant und langfristig die Marke von zwei Prozent erreicht hat. Für eine Übergangszeit kann die Inflationsrate dabei auch über dieser Marke liegen.

Der zentrale Leitzins bleibt somit vorerst bei historisch niedrigen 0,0 Prozent, auch den Einlagenzins für Banken belässt die EZB bei minus 0,5 Prozent. Bei kurzfristigen Kapitalspritzen und sogenannten Übernachtkrediten werden wie bisher 0,25 Prozent Zinsen fällig.

Auch das Pandemic Emergency Purchase Programme (Pepp) zum Kauf von Staats- und Unternehmensanleihen im Wert von 1,85 Billionen Euro bleibt vorerst unverändert. Das Programm laufe bis mindestens Ende März 2022 weiter, «in jedem Fall» jedoch, bis die EZB zu dem Schluss komme, «dass die Phase der Corona-Pandemie zu Ende» sei.

SDA/AFP/fal