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Umfrage von Gastrosuisse
In sechs Prozent der Restaurants gab es Corona-Fälle

In den Restaurants gilt die Mundschutzpflicht fürs Personal und die Gäste. Es kommt in jedem 17. Betrieb zu Ansteckungen, wie eine Umfrage von Gastrosuisse ergeben hat.
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Das Gastgewerbe wehrt sich mit aller Kraft gegen einen zweiten Lockdown, und sei er auch nur kurz. Die Branche befürchtet den Verlust von 100’000 Stellen, sollte der Bundesrat einen weiteren Stillstand des öffentlichen Lebens beschliessen.

Um genug überzeugende Argumente gegen eine erneute Teilschliessung von Restaurants und Bars zu haben, wollte der Verband Gastrosuisse von seinen Mitgliedern wissen: Haben sie Kenntnis davon, dass sich Gäste in ihren Betrieben mit dem Coronavirus angesteckt haben?

Die Antwort wurde am Dienstag bei einem kurzfristig einberufenen Medienanlass vorgestellt: 6 Prozent der knapp 2900 befragten Restaurantbetreiber gaben an, dass es in ihren Gaststätten zu Infektionen gekommen ist.

Der Zeitpunkt für die Öffentlichkeitsarbeit ist bewusst gewählt: Am Mittwoch berät der Bundesrat über schärfere Massnahmen.

Kritik an Bundesrat und Taskforce

«In den Restaurants funktionierten die Schutzkonzepte. Die Leute stecken sich nicht in den Beizen an», sagte dazu Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer. Es spiele auch keine Rolle, um welche Uhrzeit am Abend ein Gast einen Tisch im Restaurant verlasse, sagte Platzer mit Blick auf die Sperrstunden in verschiedenen Kantonen.

Mit scharfen Worten griff er ein Mitglied der nationalen Covid-Taskforce an, das in einem Interview vor Restaurantbesuchen gewarnt hatte. Platzer nannte keinen Namen, doch er dürfte die Epidemiologin Nicola Low gemeint haben. «Ich würde momentan nicht in einem Restaurant essen», sagte Low gegenüber dem Newsportal Watson.

Doch wie glaubwürdig sind die Angaben von Gastrosuisse? Das Bundesamt für Gesundheit hat anhand von Meldeformularen der Ärzte an die Behörde berechnet, wo die Infektionsgefahr am höchsten ist. Demnach birgt das familiäre Umfeld das höchste Risiko, gefolgt vom Arbeitsplatz und von privaten Festen.

Ausgehlokale machen einen geringen einstelligen Prozentsatz der nachvollziehbaren Ansteckungsorte aus. Bei Bars und Restaurants sind es 1,6 Prozent.

Kantone verlangen kaum Kontaktdaten

Ein Ärgernis für die Gastwirte sind die Kontaktangaben, welche die Gäste im Restaurant pro Tisch hinterlegen müssen. Diese Massnahme wirke abschreckend auf die Gäste. «Seitdem es Pflicht ist, die Kontaktdaten zu erheben, sanken die Umsätze um 50 Prozent», sagt Maurus Ebneter, Präsident des Wirteverbands Basel-Stadt.

Auch dazu hat Gastrosuisse seine Mitglieder befragt. Knapp neun von zehn Restaurants mussten den zuständigen kantonalen Stellen bislang keine persönlichen Angaben zu Gästen weiterleiten.