AboProtest gegen Corona-MassnahmenIn Chinas Städten passiert gerade das bislang Undenkbare
Es begann zaghaft und verklausuliert im Internet. Nun aber sammeln sich vor allem junge Menschen auf Strassen, Plätzen und in Universitäten – und sehen, dass sie nicht allein sind. Und sie werden immer mutiger.
Das Feuer in Urumqi war kaum gelöscht, die Toten waren kaum geborgen, da begannen sich das Gedenken und der Zorn der einfachen Bürger einen Weg zu bahnen. Online zuerst. Und weil die Zensoren und die von ihnen programmierten Algorithmen in China wachsam sind und einen Protest auf den Social-Media-Diensten Weibo und Wechat meist schon schlucken, bevor auch nur ein fremdes Auge ihn erblickt, begann wie so oft ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen Zensoren und den meist jungen Nutzern. Und diesmal flüchteten sich jene, denen man den Mund verbat und ihre Trauer und Empörung dazu, bald in dadaistischen Sarkasmus.