AboInterview mit Nobelpreisträger Vargas Llosa«Ich erachte es als sehr gefährlich, was zurzeit überall auf der Welt geschieht»
Er gehört zu den grössten lebenden Autoren der Welt. Ein Gespräch mit Mario Vargas Llosa in einem Zürcher Hotelzimmer über die neue Intoleranz, das Coronavirus und die Tragödie Südamerikas.
«Wer sind Sie?», fragt der Nobelpreisträger durch den Türspalt seines Zimmers im Fünfsternhotel Baur au Lac. «Der Journalist, der um 10 Uhr zum Interview kommt», antworte ich . «Journalist?» Mario Vargas Llosa, einer der grössten Autoren der Welt, scheint keine Ahnung zu haben von unserer Verabredung. Trotzdem lässt er mich herein. «Woher sprechen Sie Spanisch?», fragt er. «Für welche Zeitung schreiben Sie?» Der 85-Jährige, der auf Einladung des Efficiency Club in Zürich weilt, wirkt nicht unglücklich über den unerwarteten Besuch. «Setzen wir uns doch», sagt er und zeigt auf die beiden roten Sessel neben dem Bett.