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«Ich brauche eine Weile, um das zu verarbeiten»

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Niemand werde diese Partie je vergessen, begrüsste Moderatorin Sue Barker Roger Federer, um aufbauende Worte bemüht. Der knapp möglichst unterlegene Finalist konterte: «Ich werde versuchen, sie zu vergessen.» Damit hatte er natürlich die Lacher auf seiner Seite, präzisierte aber sogleich: «Es war ein grossartiges Spiel. Es war lang, hatte alles. ich hatte meine Chancen, Novak auch, und eigentlich bin ich mit meiner Leistung zufrieden.» Seinem Gegner gratulierte er so: «Novak, Mann, das war verrückt.»

Dass er in seinem Alter immer noch derartige Leistungen bringe, sei gewiss inspirierend, sagte Barker weiter. Federer antwortete wiederum abgeklärt, obwohl er mit den Emotionen kämpfte: «Ich hoffe, ich kann anderen Leuten eine Chance geben, zu glauben, dass mit 37 noch nicht alles vorbei ist.» In wenigen Wochen wird Federer 38, aber vorbei ist es gewiss noch nicht. Alles andere als das, und das bestätigte auch der 20-fache Major-Sieger: «Ich werde eine Weile brauchen, um dies zu verarbeiten, aber ich stehe immer noch.»

Zusammen mit Mutter Mirka lauschten auch die beiden Zwillings-Paare den Worten ihres Vaters. Dieser könne sich nun wieder den familiären Pflichten widmen, sagte Barker, und Federer erklärte zum Schluss des kurzen Frage-Antwort-Spiels: «Ja, jetzt kann ich wieder Vater und Ehemann sein. Meine Kinder werden sicher nicht zufrieden mit der Trophäe sein, sie hätten lieber den goldenen Pokal gehabt. Aber es ist alles okay.»

Ein denkwürdiges Finalspiel

Djokovic, zum fünften Mal Wimbledon-Sieger, lobte zuerst die Qualität der Partie: «Wenn es nicht das aufregendste Finalspiel meiner Karriere war, dann sicher eines der Top 2 oder 3, gegen einen der grössten Spieler, den ich enorm respektiere.» Es sei aber etwas unreal: «Ich habe gewonnen, nachdem ich zwei Matchbälle gegen mich hatte. Etwas seltsam ist es auch, bei 12:12 im Entscheidungssatz ein Tiebreak zu spielen.»

Danach nahm er Bezug auf die Worte Federers: «Er sagt, er gebe Leuten die Chance, daran zu glauben, dass mit 37 noch vieles möglich sei. Ich bin einer davon, er inspiriert mich.»

Schon als vierjähriger Junge habe er von diesem Turnier und diesem Pokal geträumt, sagte der Serbe weiter: «Ich habe zuhause den Pokal aus verschiedenen Materialien nachgemacht. Noch grösser sei die Freude, nun einmal mehr die richtige Trophäe gewonnen zu haben, weil mein Sohn zusammen mit meinen Eltern auf dem Centre Court war.» Frau Jelena und die kleine Tochter seien ebenfalls in London, aber nicht im Stadion. An sie gewandt, schloss er: «Ich liebe euch, und bald bin auch ich wieder Vater und Ehemann.»