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Hauskauf wird günstiger
Hypozinsen dürften weiter sinken

«Die Realisierung des Eigenheimtraumes ist jedoch in den meisten Fällen eine lang andauernde und emotionale Entscheidung, die nicht von kurzfristigen Schwankungen der Hypothekarzinsen abhängt», sagt Moneypark-Chef Stefan Heitmann.

Der Hauskauf wird wieder günstiger. Denn die Zinsen auf langfristige Festhypotheken sinken wieder – und bewegen sich langsam auf das rekordtiefe Niveau vom vergangenen August zurück. Laut dem VZ-Hypothekenzentrum lag der durchschnittliche Zinssatz für eine 10-jährige Festhypothek damals bei 1,04 Prozent. Gestern Montag lag dieser bei 1,15 Prozent. Beim Hypothekaranbieter Moneypark kann die 10-jährige Festhypothek beim günstigsten Anbieter aktuell zu 0,64 Prozent abgeschlossen werden.

Nach einer langen Phase, in der sich die Hypozinsen im Sinkflug befanden, stiegen sie im März plötzlich auf tiefem Niveau leicht an. Im April lag der vom VZ-Hypothekenzentrum erhobene Durchschnittszinssatz für 10-jährige Festhypotheken gar bei 1,25 Prozent. Die Gründe für den Anstieg lagen in der Panik, die wegen der Corona-Krise an den Finanzmärkten herrschte. Selbst Staatsanleihen wurden verkauft, obwohl diese als recht sicher gelten.

Doch die Anleger suchten ihre Sicherheit in Bargeld. In der Schweiz wirkte sich das auf die Zinsen der eidgenössischen Staatsanleihen aus: Sie stiegen. Und da sie die Grundlage für die Hypozinsen sind, stiegen diese gleich mit.

Zinsen könnten gegen null tendieren

«Aktuell werden von den Staaten auf der ganzen Welt Hilfspakete über Hunderte von Milliarden geschnürt, und die Notenbanken werden die Zinsen weiter senken, damit die Wirtschaft diese Gelder auch wirklich für Investitionen nutzt. Das wirkt sich automatisch auf die Zinsen und somit auch auf die Hypozinsen aus», sagt Lorenz Heim, Chef des VZ-Hypothekenzentrums. Das zeigt Wirkung. Jetzt also geht es bei den Hypozinsen wieder bergab.

Damit nicht genug: «Es ist abzusehen, dass die Zinsen auf allen Laufzeiten weiter sinken», sagt Heim. Denn die derzeit wachsenden Schulden drückten auf das Zinsniveau. Und das könnte bei den Hypotheken gar gegen null tendieren. Aussichten wie in Dänemark, wo es bei Abschluss einer Hypothek dank Negativzinsen gleich noch Geld dazu gibt, stellen sich hierzulande aber wohl nicht ein, meint der Experte.

«Es gibt zwar weniger Interessenten pro Immobilie, aber wir verzeichnen dennoch gleich viele Abschlüsse wie vor Corona.»

Lorenz Heim, Chef des Hypothekarzentrums

Trotz Corona-Panik spürt Heim keinen Rückgang bei Immobilienverkäufen. Und auch die Preise dürften in der nächsten Zeit nicht sinken. «Es gibt zwar weniger Interessenten pro Immobilie, aber bei der Beratung von Neuerwerbern verzeichnen wir dennoch gleich viele Abschlüsse wie vor Corona», sagt Heim.

Bei Moneypark verspürte man zwischen Februar bis Mai einen leichten Rückgang bei der Nachfrage nach Neuhypotheken – jedoch deutlich milder, als zu erwarten gewesen wäre. Den Rückgang führt Moneypark-Chef Stefan Heitmann vor allem auf den Lockdown und die dadurch verzögerten Prozesse bei den Hypothekaranbietern sowie teils verunmöglichten Besichtigungstermine zurück.

Direkte Auswirkungen auf Kaufentscheidungen haben die leicht steigenden Hypozinsen laut Heitmann aber nicht gehabt. Doch wer sich die Zeit nehmen konnte, ein erneutes Sinken der Zinsen abzuwarten, habe dies getan. «Die Realisierung des Eigenheimtraumes ist jedoch in den meisten Fällen eine lang andauernde und emotionale Entscheidung, die nicht von kurzfristigen Schwankungen der Hypothekarzinsen abhängt», sagt Heitmann.