Winterspass in MadridHundeschlitten, Ski und eine Schneeballschlacht mit der Polizei
Zum ersten Mal seit 50 Jahren versinkt die Hauptstadt Spaniens im Schnee. In der seltenen Winterlandschaft spielen sich teils bizarre Szenen ab.
Das Sturmtief Filomena hat in Madrid ein Schneechaos verursacht. Der heftige Schneefall hat unter anderem vielerorts den Verkehr lahmgelegt. So kamen Autos kaum vom Fleck – kein Wunder, sind Winterpneus in den meisten Teilen Spaniens doch kein grosses Thema.
Laut Innenminister Fernando Grande-Marlaska, ist dies «der heftigste Sturm der letzten 50 Jahre». Am Samstag rief er die Spanier dazu auf, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben. Mit diesem Appell stiess der Minister jedoch bei vielen Einwohnern Madrids auf taube Ohren. Anstatt zu Hause abzuwarten, bis der Wintersturm vorüber ist, genossen einige Madrileños vielmehr den seltenen Schnee und strömten zu Tausenden auf die nahezu autoleeren Strassen.
Mit Schlittenhunden unterwegs
Auch weil das Land zurzeit unter strengen Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus ächzt, scheint der historische Schneefall den Menschen den monotonen Alltag versüsst zu haben. «Ich bin herausgekommen, um den Schnee zu sehen und zu geniessen», sagt Juan José, ein Einwohner Madrids, gegenüber Reuters. «Heutzutage gibt es sehr wenig anderes zu tun.»
Die Menschenansammlungen zu Zeiten von Corona kamen jedoch nicht bei allen gut an. Die Polizei versuchte mehrfach, Massenschneeballschlachten aufzulösen – und wurde prompt selbst zur Zielscheibe.
Zahlreiche Spanier teilen ihre Freude an der seltenen Winterlandschaft in den sozialen Medien. Während einige Madrilenen fleissig Schneemänner bauen, zeigen sich andere weitaus einfallsreicher und flitzen mit Schlittenhunden oder auf Alpinskiern durch die eingeschneiten Strassen Madrids.
Fehler gefunden?Jetzt melden.