Wetterchaos in EuropaKälterekord in der Schweiz – «Mini-Sommer» in Griechenland
Eisige Kälte hat die Schweiz fest im Griff. Ab Dienstag werden erhebliche Mengen an Neuschnee erwartet. Auch Spanien versinkt im Scheechaos. Zeitgleich geniessen die Griechen Strandwetter.
In der Schweiz werden ab Dienstag im Flachland und in den Bergen erhebliche Mengen an Neuschnee erwartet. Der Wetterdienst des Bundes Meteoschweiz hat für mehrere Regionen eine Warnung der Stufe 3 von 5 herausgegeben.
Im westlichen Jura, im westlichen Mittelland und an den Waadtländer Voralpen würden zwischen Dienstagvormittag und Dienstagabend 7 bis 15 Zentimeter Neuschnee bis in die Niederungen erwartet, teilte das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie am Montag mit.
Zwischen Dienstagmittag und Donnerstagabend könnte es den Angaben zufolge am Alpennordhang sowie im Wallis oberhalb von 1000 bis 1500 Metern Neuschneemengen von 70 bis 110 Zentimeter geben. Begleitet werden die Schneefälle demnach von starkem bis stürmischem Wind.
Lawinengefahr steigt
Grund für den Schnee ist laut Meteoschweiz eine starke nordwestliche Höhenströmung. Mit ihr fliesst wiederholt feuchte und zeitweise etwas weniger kalte Polarluft zum Alpennordhang und staut sich dort.
Mit dem Neuschnee steigt auch die Lawinengefahr an. Am Montag herrschte verbreitet noch mässige Gefahr, wie das Institut für Schnee-und Lawinenforschung (WSL) mitteilte. Auf Mittwoch steige die Lawinengefahr aber in allen Gebieten der Schweiz markant an. Neu- und Triebschnee würden verbreitet auf eine sehr ungünstige Oberfläche abgelagert, hiess es.
Eisige Nacht
Die Nacht auf Montag ist in der Schweiz wiederum sehr frostig gewesen. Vielerorts war es die bisher kälteste Nacht dieses Winters, wie die Wetterdienste übereinstimmend auf Twitter meldeten. Spitzenreiter war die Glattalp mit sibirischen minus 34,7 Grad.
Aber auch in La Brévine NE und Andermatt UR wurden unter -26 Grad gemessen. In tiefen Lagen gab es teilweise ebenfalls strengen Frost. So zeigte das Thermometer in Ilanz GR -17,1 Grad, in Visp VS -14,8 Grad, in Frutigen BE -12,5 Grad und in Marsens FR -12,1 Grad. In Samedan GR war es gar die kälteste Nacht seit 2012. Dort wurden minus 29,6 Grad registriert.
Sibirisch kalt war es aber nur auf über 600 Meter. Mit Bise und Hochnebel liegen die Temperaturen laut MeteoNews im Flachland am Montagmorgen bei minus 3 bis minus 2 Grad.
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Auch an anderen Orten in Europa wurde es am Wochenende kalt. Spanien hat das schlimmste Winterchaos seit 50 Jahren erlebt. Sturmtief «Filomena» forderte mindestens vier Menschenleben. Spaniens Hauptstadt Madrid kehrt nach dem «Jahrhundert-Schnee» und bei klirrender Kälte nur langsam zur Normalität zurück. Auch am Montag war selbst auf Hauptstrassen wie etwa der Atochastrasse im Stadtzentrum meist nur eine Fahrspur geräumt, während Gehwege gefährlichen Eispisten glichen.
Die wenigen Menschen, die ihr Haus etwa für Einkäufe verliessen, gingen auf den Fahrbahnen, auf denen ohnehin kaum Autos unterwegs waren. Stadtbusse verkehrten weiterhin nicht und viele Menschen konnten nicht zur Arbeit kommen.
Griechen freuen sich über «Mini-Sommer»
Ganz anders sieht die Lage in Griechenland aus. Die derzeitige Warmfront hat am Wochenende vor allem auf der Insel Kreta für sommerliche Temperaturen gesorgt. Von «Rekordwerten» und «Mini-Sommer» berichtete die griechische Presse am Sonntag – so seien etwa in der kretischen Hafenstadt Chania Spitzenwerte von bis zu 27 Grad erreicht worden. Aber auch in Athen und dem Rest des Landes strahlte die Sonne vom blauen Himmel und es wurden vielerorts mehr als 20 Grad gemessen.
Das gute Wetter ist eine Folge von Südwinden aus Afrika, die warme Luft mit sich brachten. Zu beobachten war jedoch auch eine diesige Atmosphäre, weil die Sahara-Winde meist auch feinste Sandkörner mit sich führen.
Ein Wärmeschub zum Jahresanfang ist in Griechenland nicht selten. Das Phänomen ist seit dem Altertum bekannt und wird von Meteorologen «halkyonische Tage» genannt («Halkyon» steht für den Eisvogel). Ein grosses Hoch setzt sich dabei über dem Südosten Europas fest und erzeugt Sommerwetter mitten im Winter. Für einen Zeitraum von bis zu 14 Tagen ist es sonnig und relativ windstill, so dass auch das Meer mitten im Winter gut zu befahren ist.
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