InteressenskonfliktNeue Hotelleriesuisse-Direktorin tritt zurück – wegen ihres Mannes
Sie ist die Frau des künftigen Schweizer Notenbankchefs: Um nicht den Eindruck eines Interessenkonflikts entstehen zu lassen, tritt die neue Hotelleriesuisse-Direktorin Nicole Brändle ab.
Seit dem 1. April ist Nicole Brändle Direktorin des Hotelierverbands Hotelleriesuisse, nun wird sie aus privaten Gründen auf Ende Juni 2025 schon wieder zurücktreten. In den Medien war bereits spekuliert worden, wie lange sie noch im Amt bleibt.
Ihr Ehemann ist der zukünftige Schweizerische Nationalbank-Präsident Martin Schlegel, der im Oktober die Nachfolge von Thomas Jordan antritt. So hatte die «Handelszeitung» überlegt, ob dies nicht zu einer Art Interessenkonflikt führen könne. Die Hotellerie ist von den währungspolitischen Entscheiden der Nationalbank direkt betroffen. So hat sie etwa ein starkes Interesse an einem schwachen Franken, um ausländische Touristen anzuziehen.
Wie Martin von Moos, Präsident von Hotelleriesuisse, auf Anfrage bestätigt, ist dies tatsächlich indirekt der Grund für Brändles Rückzug. «Von unserer Seite und von der Seite von Frau Brändle gibt es keinen Interessenkonflikt.» Die Wahrnehmung eines potenziellen Interessenkonflikts habe aber bereits einen Einfluss auf ihre Tätigkeit als Direktorin. «Nicole Brändle möchte ihrem Verband vollumfänglich zur Verfügung stehen, was in dieser Situation nicht möglich ist.» Er bedauere dies sehr, da sie einen ausgezeichneten Job mache.
Fehler gefunden?Jetzt melden.