Holdener-Out bei Shiffrin-Machtdemonstration
Nach vielversprechendem 1. Lauf, enttäuschten die Schweizerinnen in Killington. Derweil fuhr Shiffrin in eigenen Sphären.
Die Piste in Killington heisst Superstar. Weshalb sich Mikaela Shiffrin verpflichtet fühlte: An ihrem Hausberg im Bundesstaat Vermont fuhr sie die Konkurrenz schon im ersten Slalom-Lauf in Grund und Boden. Die Dritte lag 1,74 Sekunden zurück, die Zehnte bereits weit über drei Sekunden. Es erstaunt nicht, hatte die Wettquote für einen Sieg der Alleinunterhalterin je nach Anbieter gerade mal zwischen 1,15 und 1,50 betragen.
Am Ende sah es für die Gegnerinnen noch viel schlimmer aus. Petra Vlhova büsste als Zweite 2,29 Sekunden ein, Anna Swenn-Larsson als Dritte 2,73. In der an und für sich unberechenbaren Disziplin ist doch ziemlich vieles berechenbar. Die letzten 22 Rennen entschieden jeweils Vlhova oder Shiffrin für sich, wobei sich die Amerikanerin nochmals in einer eigenen Liga bewegt. Mit Weltcupsieg Nummer 62 egalisierte sie die Marke von Annemarie Moser-Pröll. Man bedenke: Shiffrin ist erst 24 Jahre alt.
Holdeners Frust
Apropos 24: Mit zwei Dutzend Slalom-Podestplätzen könnte nun passend zum Beginn der Adventszeit auch Wendy Holdener dastehen. Auf Rang 3 lag sie nach halbem Pensum. Und dann? Nach der zweiten Kurve, bei der ersten blauen Stange, sah die Schwyzerin Rot. Sie fädelte ein, es handelte sich um einen Flüchtigkeitsfehler im Übermut – und um den ersten Rückschlag in der noch jungen Saison. Der Ausfall war umso ärgerlicher, weil Holdeners kämpferische Fahrweise prädestiniert gewesen wäre für die schwierigen Bedingungen. Die Piste liess stark nach, zudem wehte heftiger Wind.
Wendy Holdener kam im 2. Lauf nur gerade zwei Tore weit. (Quelle: SRF)
Generell war es der erste Rückschlag für die so stark in den Winter gestarteten Schweizer Technikerinnen. Leicht erkältet, musste sich Aline Danioth mit Platz 20 begnügen, Michelle Gisin wurde immerhin 9. Die Allrounderin hat bis anhin stets die Top-10 erreicht, am nächsten Wochenende wird mit ihr in Lake Louise (2 Abfahrten, 1 Super-G) bestimmt zu rechnen sein. Ihr Saisonziel hat sie unbescheiden hoch formuliert: Sie will die Abfahrts-Kugel gewinnen.
Im Riesenslalom vom Samstag glänzte Gisin als Vierte, lumpige zwei Hundertstel lag sie hinter Shiffrin. Weil diese für einmal nicht gewann, erlaubte sich ein in der Thematik nicht ganz sattelfester einheimischer Journalist die Frage, ob ein schwerwiegendes Problem vorliege. Ach ja: Im Gesamtweltcup liegt Shiffrin bereits wieder 192 Punkte voraus.
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