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Hochrangiger EU-Politiker
«Trump sagte: ‹Wir werden Europa niemals helfen, wenn es angegriffen wird, und die Nato ist tot›»

epa10988196 European Union Commissioner for Internal Market Thierry Breton speaks during a question time on 'The state of implementation of the EU's commitment to provide 1 million rounds of artillery ammunition to Ukraine until March 2024' at the European Parliament in Strasbourg, France, 21 November 2023. The EU Parliament's session runs from 20 until 23 November 2023.  EPA/RONALD WITTEK
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Einer der ranghöchsten Politiker Europas, Binnenmarktkommissar Thierry Breton, hat bei einer Podiumsdiskussion im EU-Parlament erzählt, wie der frühere US-Präsident Donald Trump einmal gesagt habe, dass die USA der EU nicht zu Hilfe kommen würde, wenn sie militärisch angegriffen würde.

Laut Breton habe Trump diese Aussage im Jahre 2020 gegenüber der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, bei einem Treffen beim WEF in Davos gemacht. Breton sei bei dem Treffen ebenfalls dabei gewesen.

Dass der ehemalige US-Präsident die Nato und die EU-Partnerschaft untergeordnet einstuft, war nicht neu; in dem Gespräch vor vier Jahren schloss er jedoch Hilfe kategorisch aus. Laut Breton soll Trump gesagt haben: «Sie müssen verstehen, dass wir niemals kommen werden, um Ihnen zu helfen und Sie zu unterstützen, wenn Europa angegriffen wird.»

«Weckruf» für Europa

Und weiter: «Übrigens ist die Nato tot, und wir werden gehen, wir werden aus der Nato austreten», sagte Trump laut Breton über das Treffen, bei dem auch der damalige EU-Kommissarchef Phil Hogan anwesend war.

Das Gespräch sei für ihn ein «lauter Weckruf» gewesen, so Breton – eine Warnung, falls Donald Trump erneut US-Präsident werden würde. Denn in den USA beginnen demnächst die Vorwahlen der Republikaner. Als Favorit im Rennen um den republikanischen Präsidentschaftskandidaten gilt Trump.

FILE - In this April 24, 2018, file photo, French President Emmanuel Macron and President Donald Trump pose for photos in the White House in Washington. Trump and Macron enjoy putting on a show of exaggerated handshakes, kisses and taps on the back, but they disagree on key issues, including climate change, Iran and world trade. (AP Photo/Pablo Martinez Monsivais)

«Trump könnte zurückkommen», warnte Breton, und die EU wisse jetzt mehr denn je, dass sie auf sich allein gestellt sei. Angesicht dieser Lage und des russischen Angriffskrieges in der Ukraine müsse die EU ihre eigenen Selbstverteidigungskapazitäten ausbauen. Als EU-Kommissar für Industriepolitik und Verteidigung schlug er am Dienstag einen 100-Milliarden-Euro-Fonds vor. Dieser soll die Produktion der EU-Verteidigungsindustrie und die Zusammenarbeit zwischen Ländern, Unternehmen und anderen Akteuren fördern.

Mit Russland Schritt halten

Man müsse zudem sicherstellen, «dass unsere Vorhersage mehr oder weniger mit der Produktion Russlands übereinstimmt». Er sei «überzeugt, dass wir innerhalb der nächsten 18 Monate bis zwei Jahre mit Russland Schritt halten werden», so der EU-Binnenmarktchef.

Bretons Äusserungen fallen im Vorfeld der neuen EU-Strategie für die Verteidigungsindustrie (Edis), welche die EU-Kommission am 27. Februar vorschlagen wird. Diese soll die Produktionskapazitäten des Kontinents für Waffen und Munition stärken und Anreize für die grenzüberschreitende Produktion und Zusammenarbeit schaffen.

nag