Geldberater zu GebührenVerrechnete Fondsgebühren von fünf Prozent pro Jahr sind horrend
Für Hedgefonds müssen Kundinnen und Kunden oft hohe Gebühren zahlen. Punkto Rendite sind die Strategien dieser Finanzinstrumente aber nicht zwingend erfolgreich.
Neben anderen Anlagen haben wir bei der UBS auch die folgenden Produkte im Portfolio: Key Multi Manager Hedge Fund Div. A CHF und Key Multi Manager Hedge Fund Focus A CHF. Wir, ein Rentnerehepaar Mitte 70, sind bei der UBS mit 400’000 Franken investiert, rund 15 Prozent entfallen auf die erwähnten Hedgefonds. Wie sehen Sie diese Hedgefonds-Anlage?
Bei den in Ihrem Depot enthaltenen Key Multi-Manager Hedge Funds der Grossbank UBS handelt es sich um aktiv verwaltete Fonds, welche in die Anlageklasse der Alternativen Anlagen gehören. Ziel dieser Fonds ist es gemäss der Produktbeschreibung, langfristig «einen konsistenten und attraktiven risikoadjustierten Kapitalzuwachs anzustreben».
Bei der Nutzung von Anlageklassen und Anlageinstrumenten haben die Fondsmanager bei solchen Vehikeln grosse Freiheiten. Gleichzeitig weist die Bank darauf hin, dass das investierte Kapital nicht geschützt ist und keine Garantie gegeben werden kann, dass das Anlageziel erreicht wird.
Die Performance ist mässig
Interessant ist die Performance, welche diese Fonds gemäss Ihrem Portfoliobericht erzielt haben: Teilweise wurde nur knapp eine positive Rendite erzielt, teilweise nur eine bescheidene Jahresrendite von rund 2,5 Prozent, auch wenn der Benchmark – nämlich der Hedge-Funds-Index HFRI Composite-Index – in den meisten Jahren übertroffen wurde und die Fonds punkto Risiken besser abschnitten als der Vergleichsindex.
Immerhin weist die Bank in Ihrem Portfoliobericht für die genutzten Hedgefonds auf fünf Jahre eine Rendite von 17,5 Prozent aus – das wären dann 3,5 Prozent Rendite pro Jahr, was nicht schlecht, aber auch nicht wirklich berauschend ist.
Das eigentliche Problem dieser beiden Fonds sehe ich an einem ganz anderen Punkt: nämlich bei den Gebühren. Für die genutzten bankeigenen Hedgefonds weist Ihre Bank eine Total Expense Ratio (TER) von 5,65 Prozent pro Jahr aus. Diese Gebühren werden Ihnen nicht direkt belastet, sondern dem Fonds.
Dennoch haben diese Gebühren zur Folge, dass die Rendite des Fonds deutlich geschmälert wird. Zum Vergleich: Teure, aktiv gemanagte Strategiefonds bewegen sich in der Regel zwischen 1 Prozent und maximal 2 Prozent pro Jahr. Passiv geführte Fonds kosten meist deutlich weniger als 0,5 Prozent, oft nur 0,1 bis 0,2 Prozent.
Die ausgewiesene TER von 5,65 Prozent ist horrend und wäre nur gerechtfertigt, wenn auch die mit dem Fonds erzielte jährliche Rendite weit höher wäre als jene von anderen Anlagevehikeln. Dies ist aber bei den Hedgefonds in Ihrem UBS-Portfolio nicht erfüllt.
Die UBS profitiert gleich doppelt
Für Sie sind diese Vehikel ein schlechtes Geschäft. Für die UBS sind sie hingegen lukrativ: Sie verdient mit den hohen Gebühren bei dem Fonds fürstlich und zusätzlich noch an den Depotgebühren, welche Ihnen verrechnet werden. Schlicht nicht nachvollziehen kann ich, warum die teuren Hedgefonds in Ihrem Depot mit hohen 15 Prozent aller Anlagen gewichtet werden.
Ich würde von der Bank verlangen, dass auf diese teuren, hauseigenen Fonds verzichtet wird und stattdessen die Gewichtungen in den anderen Anlageklassen Obligationen, Aktien und Immobilien erhöht werden. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist für Sie bei den genutzten Hedgefonds schlecht, und ich sehe keinen Vorteil für Sie, wenn Sie die Instrumente länger im Depot behalten. Darüber hinaus rate ich Ihnen, auch die weiteren genutzten Fonds und deren Gebühren sowie die Vermögensaufteilung als Ganzes zu überprüfen. Dies können Sie oft kostenlos auch von einer Konkurrenzbank machen lassen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.