«The Observer»Älteste Sonntagszeitung der Welt wird verkauft – Mitarbeitende protestieren
Der «Observer» gilt als älteste Sonntagszeitung der Welt und ist die Schwesterzeitung des britischen «Guardian». Trotz eines Protests der Mitarbeiter soll er nun verkauft werden.

Grossbritanniens älteste Sonntagszeitung «The Observer» soll verkauft werden. Die Zeitung, die vor mehr als 230 Jahren gegründet wurde, gehört wie der «Guardian» zur Guardian Media Group. Journalistinnen und Journalisten beider Zeitungen hatten diese Woche gegen den geplanten Verkauf an die britische Plattform Tortoise Media demonstriert.
Die Guardian Media Group und ihr Inhaber, der Scott Trust, genehmigten den Verkauf einer Mitteilung zufolge nun. Der Scott Trust soll im Gegenzug bei Tortoise Media einsteigen. Der Deal sehe ein Investment von 25 Millionen Pfund (28 Mio. Franken) in die Sonntagszeitung vor, meldete die britische Nachrichtenagentur PA. An der gedruckten Ausgabe solle neben dem Digitalen festgehalten werden.
Tortoise Media beschreibt sich selber als Vertreter des entschleunigten Journalismus. Die Website wirbt mit dem Motto «Für langsamere, schlauere Nachrichten. Erfahre die Neuigkeiten nicht, wenn sie passieren, sondern wenn sie fertig sind» und produziert neben Artikeln auch Podcasts und Diskussionsveranstaltungen.
«Observer» erschien 1791 erstmals
Die erste Ausgabe des «Observer» (Deutsch: Der Beobachter) war 1791 erschienen – die Zeitung gilt als älteste Sonntagszeitung der Welt. In den 1990er-Jahren wurde sie von der Guardian Media Group übernommen.
«Ich weiss, wie verunsichernd diese Zeit für die Belegschaft des ‹Observer› war, aber wir sind zuversichtlich, dass wir den bestmöglichen Weg nach vorn gefunden haben für die Journalisten der Zeitung, ihre Leser und die Zukunft sowohl des ‹Observer› als auch des ‹Guardian›», teilte die Chefredaktorin von Guardian News & Media, Katharine Viner, mit.
DPA/anf
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