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Giftiges Tunnel-Material
Arsen im Gestein entdeckt – Uri hat ein Problem mit der zweiten Gotthardröhre

Ein Fahrmischer spritzt Beton auf die Stahl-Struktur, die das Gewoelbe der zweiten Roehre des Gotthard- Strassentunnels unterhalb von Hospental stabilisiert, aufgenommen am Montag, 26. Februar, 2024 in Goeschenen, Uri. Dieser Abschnitt des Tunnels kann nicht mit einer Tunnelbohrmaschine gebohrt werden, weshalb die Mineure dieses Zwischenstueck sprengtechnisch - mit Dynamit - erschliessen. (KEYSTONE/Gaetan Bally)
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Kurz vor dem Start der Bohrarbeiten für den zweiten Gotthardtunnel ist ein unerwartetes Problem aufgetreten. Im Gestein, das für den Zugangsstollen abgetragen wurde, ist Arsen festgestellt worden. Dies berichtet die «Rundschau» des SRF.

Das Bundesamt für Strassen (Astra) ist von dem Fund überrascht. «Gemäss dem geologischen Bericht sollten wir kein Arsen finden», sagt Udo Oppliger, Gesamtprojektleiter der zweiten Gotthardröhre, in dem Beitrag.

Und noch schlimmer: Bereits wurde ein Teil des arsenhaltigen Gesteins im Vierwaldstättersee versenkt. Man habe die Analyseresultate des Gesteins erst erhalten, als 3000 Tonnen des Materials schon im See lagen. Der Transport wurde daraufhin vorläufig gestoppt.

Uri stoppt Transporte

Der ursprüngliche Plan war, 3,5 Millionen Tonnen Material aus dem Gotthard in den Urnersee zu verschieben, um dort die Renaturierung des Reuss-Deltas umzusetzen und den dort kommerziell abgetragenen Kies zu ersetzen. Das hätte viele Vorteile gehabt, das Astra wäre seinen Schutt günstig losgeworden.

Der Erste Zug mit Ausbruchmaterial wird im Kieswerks Arnold & Co. AG am Urnersee in Flueelen angeliefet und auf einen Nauen beladen, anlaesslich eines Medienanlasses zum Start der Seeschuettung mit dem Ausbruchmaterial der 2. Roehre des Gotthard Strassentunnels am Reussdelta im Urnersee bei Flueelen, am Montag, 7 Oktober, 2024. Es werden taeglich bis zu 3800 bis ueber 6000 Tonnen Aussbruchmaterial angeliefert und im Gebiet Schanz ausgeschuettet, wo ein neuer Lebensraum fuer Flora und Fauna geschaffen.(KEYSTONE/Urs Flueeler).

Daraus wird vorerst nichts. Der Kanton Uri hat aufgrund der Arsenfunde eine Risikoabschätzung erstellt und ist zum Resultat gekommen, dass bis zu 400’000 Tonnen des Gotthardmaterials Arsen-belastet sind.

Dorfplatz statt See

Der Schutt wird nun nicht in den See gekippt. Dies wäre «in Anbetracht des Schadenspotenzials nicht verhältnismässig und auch […] nicht bewilligungsfähig», wie SRF aus der vom Urner Amt für Umwelt erstellten Analyse zitiert. Stattdessen wird das Material nun für den geplanten Dorfpark von Airolo, der auf einer Überschüttung der Autobahn entstehen soll, verwendet.