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Meinung

Kurioses aus der Schweizer Politik
Endlich Alternativen für den Bundesrat!

Bildmontage mit drei Quasi-Polaroidfotos von Christoph Blocher, Daniel Jositsch und Adolf Ogi, die nebeneinander auf beigem Hintergrund angeordnet sind.
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Das schöne Wort «heimlifeiss» wurde für genau solche Auftritte erfunden. Und damit ist nicht nur das ursprüngliche Interview des grossen alten Mannes in seinem eigenen Internetfernsehen gemeint, sondern auch das Ballyhoo (dito schönes Wort), das wir Medien danach rund um dieses Interview gemacht haben.

Christoph Blocher ist 84 Jahre alt, lächerliche zwei Jahre älter als Joe Biden, und dieser Christoph Blocher hat sich diese Woche als neuer Verteidigungsminister ins Spiel gebracht. Der «Aargauer Zeitung» sagte er folgenden Satz: «Ich selber würde die Aufgabe übernehmen. Ziel wäre es, das VBS bis Ende 2027 in Ordnung zu bringen. Ich glaube, dass ich die nötigen Fähigkeiten mitbringe.»

Man wäre gerne dabei gewesen, als Christoph Blocher diesen Satz gesagt hat. Ob er sich das Kichern verkneifen konnte? (Heimlifeiss halt.)

Fast noch lustiger (tragischer) war, wie ernst der Einwurf von Blocher danach in vielen Medien genommen wurde.

(Raunend): Was könnte das bedeuten? Wird sich die SVP-Fraktion daran halten? Was gilt das Wort von Blocher noch? Übersteht das die Konkordanz? Was gilt denn jetzt überhaupt noch? WAS???

In anderen Worten: Gaga. Total gaga.

Und gleichzeitig auch frappierend interessant. Denn wenn jemand wie Blocher noch einmal in den Bundesrat drängt, dann ergibt das tatsächlich ganz neue Perspektiven – für die Mitte, für das Parlament, für unser Land! 

Couchepin – oder Ogi?

Wer sagt denn, dass ein Pascal Couchepin in Martigny noch genügend Wertschätzung und Aufmerksamkeit erhält? Der würde als neuer Militärminister der Generalität gehörig einheizen!

Oder wie wäre es mit einem Comeback von Adolf Ogi? Der muss heute schon dabei zusehen (leise schniefend), wie die Schweizer Skifahrerinnen und Skifahrer eine Medaille nach der nächsten holen – UND DAS GANZ OHNE IHN! Dem Vernehmen nach hat er sich nach dem Abfahrtserfolg aus Solidarität ebenfalls eine Odermatt-Schneise auf seinen Kopf rasiert. Das wäre aber kein Problem als neuer alt neu Bundesrat – er würde bei offiziellen Anlässen einfach den Helm anbehalten.

Oder doch Burkhalter, Dreifuss, Jositsch?

Ogi ist nicht die einzige Alternative: Didier Burkhalter sucht offenbar auch einen neuen Job (keine Lust mehr auf Kinderbücher), Ruth Dreifuss soll auch noch ganz rüstig sein (nie wäre die Armee sozialer), Joseph Deiss hat eben ein Buch beendet und hätte Kapazitäten (und eine gehörige Wut offenbar).

Auch Ueli Maurer… Nein, der nicht. Andere Vorlieben.

Mit dem Vorpreschen von Christoph Blocher erhält das Bundesratsrennen um den Sitz von Viola Amherd (vielleicht könnte man auch sie fragen, ob sie noch ein, zwei Jahre länger macht) eine ganz neue Dynamik. Alles ist wieder offen.

So wild ist das Rennen nun – dass sich nun auch noch Daniel Jositsch ins Spiel gebracht hat.

Warum das wohl so lange gedauert hat?