Die Woche in BundesbernBachmann und Rühl verwirren, Gmür schafft Klarheit
Ein Geständnis über Egoismus und ein paar Worte, die einen schwindeln lassen: Wer diese Woche von sich reden machte.
![Drei lächelnde Frauen in Polaroid-Bildern auf beigem Hintergrund.](https://cdn.unitycms.io/images/4uqDExzeqjABrKvFnE-NWj.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=k4qA_uApBpY)
Die Mitte-Frauen unter ihrer Chefin Christina Bachmann-Roth machen es weiterhin spannend. Erst erregten ihre Vertreterinnen Aufmerksamkeit, als sie den Mitte-Präsidenten Gerhard Pfister öffentlich als Bundesratskandidaten demontierten und ein Dreierticket mit mindestens einer Frau forderten. Später entschlossen sie sich allesamt zum Verzicht auf eine Kandidatur.
Diese Woche nun teilten sie in einem Communiqué mit: «Dank unserer klaren Forderung nach einem Dreierticket bleibt die Frage der Frauenvertretung im Bundesrat weiterhin präsent.» Eine knappe Stunde später schoben sie in einem «Korrigendum» nach, ihre Mitteilung sei «missverständlich». Man habe nur anfänglich ein Dreierticket gefordert und unterstütze jetzt die beiden Kandidaten Markus Ritter und Martin Pfister. Ja, uns wird hier ob so viel «Klartext» auch langsam schwindlig.
Warum die Favoritin verzichtete
Echten Klartext gibt es dafür von Andrea Gmür, die unter den Mitte-Frauen wohl die besten Wahlchancen gehabt hätte. Die Luzerner Ständerätin begründet im Interview mit «Zentralplus» ihren Verzicht auf die Bundesratskandidatur wie folgt: «Ich bin dann doch zu egoistisch, um fürs Frausein mein ganzes Leben zu opfern.»
Apropos Klartext: Bei diesem Stichwort denkt man natürlich sofort an – an Economiesuisse vielleicht? Ähm, nun ja: Der Wirtschaftsverband verbreitete am Donnerstag ein TV-Statement, in dem Direktorin Monika Rühl die neuen bilateralen Verträge mit der EU bewirbt. Rechtsnationale Medien und Parteien schiessen schon länger gegen den «Kolonialvertrag», bemühen Morgarten und Marignano, um die Eidgenossen auf das letzte Gefecht gegen Brüssel einzustimmen.
Was hat Befürworterin Rühl dem zu entgegnen? «Wir verpflichten uns über diese neuen Verträge oder die Aufdatierung der bestehenden Verträge, nur in jenen Bereichen EU-Recht zu übernehmen, wo es eben Verträge gibt. In diesem ganzen Nachhaltigkeitsbereich, zum Beispiel Lieferkettengesetz, haben wir keine Verträge, also haben wir keine Pflicht der Übernahme.» Hütet euch am Morgarten!, können wir Economiesuisse da nur raten.
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