Playoff-Final: EV Zug – ServetteGenf kann Genoni nicht knacken
Intensiv, aber torarm: Der EV Zug gewinnt Finalspiel 1 gegen Servette 1:0. Es braucht ungewöhnliche Umstände für das einzige Tor.
Es dürfte der Moment gewesen sein, als Leonardo Genoni definitiv in den Köpfen der Servettiens angekommen war. Es herrschten zwar mildernde Umstände für Simon Le Coultre, weil er Verteidiger ist und darum nicht häufig in solche Situationen kommt. Doch als er in Minute 47 von der Strafbank zurückkehrte, konnte er solo auf den Zuger Goalie fahren – und scheiterte. Es war Genonis dritter, vierter Big Save, je nachdem, was so als Big Save gewertet wird. Er strahlte 60 Minuten lang eine beeindruckende Coolness aus – und vor allem: Es blieb bei diesem Mini-Vorsprung von 1:0 für den EVZ.
Das ausgeglichene und intensive erste Finalspiel machte Lust auf mehr. Servette nahm die lange Heimreise auf sich mit der Erkenntnis, problemlos mithalten zu können mit dem souveränen Qualifikationssieger und kaum etwas falsch gemacht zu haben. Der EVZ hingegen weiss, dass es zwar kaum einfacher werden dürfte, aber dass er der Wucht der Genfer widerstehen kann. Und dass mit Genoni in Bestform auch ein einziges Tor reichen kann für einen Sieg.
Ausgerechnet Tömmernes
Es musste Ungewöhnliches geschehen, damit ein Tor im Playoff-Final 2021 fallen konnte. Ausgerechnet Henrik Tömmernes war es, der unvorteilhaft aussah, aber auch ein wenig von der Spielintelligenz von Zugs Jan Kovar überlistet wurde. Kovar «erschnüffelte» den Pass des sonst im Spielaufbau so souveränen Genfer Verteidigers auf Noah Rod, dann ging es schnell: Kovar auf Gregory Hofmann, der im Fallen mit etwas Glück Servettes Goalie Daniel Manzato bezwang – eventuell hatte Dario Simion den Puck noch leicht abgefälscht.
Es waren 21 Sekunden gespielt im Mitteldrittel, und es war ein Tor, das dem Spiel guttat. Die ersten 20 Minuten dürften vor allem den beiden Trainern gefallen haben bei so viel defensiver Disziplin. Es passte Servettes Patrick Emond wohl bloss nicht, dass sein Team gleich drei Fouls beging und einmal fast komplett zwei Minuten in doppelter Unterzahl spielen musste. Und sein Gegenüber Dan Tangnes dürfte sein Powerplay bemängelt haben …
Bei 5-gegen-5-Eishockey erfuhr der EVZ aber als dritte Mannschaft in diesem Playoff, wie mühsam und kräfteraubend es gegen Servette ist, in der Offensive überhaupt in die gefährliche Zone vor dem Tor zu kommen, geschweige denn zu guten Torchancen oder Toren. Was musste sich Gottéron im Viertel-, aber auch der ZSC im Halbfinal anhören, wie wenig sie da zu kreieren imstande waren. Bereits die ersten 20 Minuten des Finals relativierten diese Kritik ein wenig, denn auch Zug kam da kaum durch.
Dem Spiel tat das Tor gut, weil Servette umgehend reagierte und dies exzellent machte. Dass der EVZ dennoch mit diesem 1:0-Vorsprung ins Schlussdrittel ging, verdankte er zu einem grossen Teil seinem Torhüter: Genoni stoppte vor allem Guillaume Asselin mehrfach bei guten Torchancen. Der Québecois, ein Leihspieler vom Swiss-League-Club Sierre, kam zu seinem ersten Playoff-Einsatz mit Servette, weil Linus Omark kurzfristig passen musste. Den schwedischen Künstler im Genfer Ensemble plagten Magenprobleme. Er wurde von Servette schmerzlichst vermisst.
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