LiveSo viele Jobs kostet die Corona-Krise+++ Globus streicht Stellen in Restaurants +++ Johnson & Johnson führt grossen Stellenabbau in Neuenburg durch
Seit Beginn der Corona-Krise fallen in der Schweiz Tausende Jobs weg. Etliche Firmen entlassen Mitarbeiter. Die Übersicht.
Das Wichtigste in Kürze:
Besonders hart trifft es die Reisebranche (–3000 Stellen) und die Industrie (–1000).
Den grössten Einschnitt meldete bislang die Airline Swiss, wo 1000 Arbeitsplätze wegfallen.
Laut Experten könnte der Anteil der Langzeitarbeitslosen bis im Sommer 2021 auf 40 Prozent steigen.
Bank BNP Paribas streicht in Genf 120 Stellen
Die Genfer Bank BNP Paribas steigt aus der Transaktionsfinanzierung im Rohstoffsektor aus, dies geht aus einer Medienmitteilung hervor. Das Institut prüft nun Massnahmen, welche den Abbau von bis zu 120 Stellen in Genf bedeuten könnten.
Weniger Mitarbeiter bei Swissport
Beim Flughafendienstleister Swissport sind in der Schweiz seit Jahresbeginn 368 Stellen weggefallen. Laut der Pressestelle fand kein regulärer Stellenabbau statt. Der Rückgang bei der Mitarbeiterzahl von 4621 auf aktuell 4253 erkläre sich durch den im Februar verhängten Einstellungsstopp sowie die normale Fluktuation, Pensionierungen, die Nicht-Verlängerung von befristeten Verträgen und Kündigungen während der Probezeit.
Zürichsee-Gastro baut zwölf Stellen ab
Zürichsee-Gastro muss aufgrund der Corona-Pandemie den Gürtel enger schnallen. «Da die Passagierzahlen und damit auch der Gastro-Konsum stark eingebrochen sind, haben wir uns schweren Herzens dazu entschieden, auf den umsatzschwachen Rundfahrten keine Bewirtung mehr anzubieten», sagt Roland Thalmann, Geschäftsführer der R.T. Gastro AG und Pächter der Zürichsee-Gastro. Betroffen sind zwei Linien ab Zürich. Dies hat auch für die Angestellten Konsequenzen: Zürichsee-Gastro baut zwölf Stellen ab.
Migros-Tochter Saviva entlässt 25 Angestellte
Migros-Tochter Saviva bekommt als Gastrolieferant die Coronakrise zu spüren. Wegen des starken Geschäftsrückgangs kommt es beim Gastroliefrerant zu einem Stellenabbau. Ende August wurde 25 Mitarbeitenden gekündigt, bestätigte die Migros gegenüber AWP einen Artikel des «Blick» (Link zum «Blick»-Artikel).
Die Coronakrise habe der Gastronomie-Branche in der ganzen Schweiz schwer zugesetzt, heisst es in einer schriftlichen Stellungnahme. Die Aufträge seien stark zurückgegangen und eine Erholung sei nicht in Sicht.
Der Flughafen Zürich baut Personal ab
Am Flughafen Zürich werden 120 Stellen abgebaut. Zudem wurden diese Woche 26 Kündigungen ausgesprochen, wie Flughafen-Sprecherin Raffaela Stelzer eine entsprechende Information des «Tages-Anzeigers» bestätigt: Sie hätten seit Beginn der Krise diverse Massnahmen ergriffen, wie etwa Einführung von Kurzarbeit und ein Einstellungsstopp. Vergeblich: «Aufgrund des schwierigen wirtschaftlichen Ausblicks müssen wir jedoch Stellen reduzieren.»
GE baut in der Schweiz Stellen ab
Der US-Industriekonzern General Electric (GE) setzt zu weiteren Einschnitten in der Schweiz an. Die Stromnetzsparte GE Grid Solutions will die Produktion in Oberentfelden AG einstellen. Davon wären 436 Angestellte betroffen, teilte GE am Freitag mit.
Allenfalls könnten 57 Stellen erhalten bleiben, heisst es weiter. Diese Stellen stammten hauptsächlich aus den Bereichen Forschung und Entwicklung, Logistik, Verkauf sowie Dienstleistungen zur Betreuung der installierten Basis in der Schweiz.
Grund für den Abbau seien die schwierigen Aussichten für den globalen Markt für gasisolierte Schaltanlagen (GIS) und die Notwendigkeit von der Sparte Grid, ihre Produktionsstandorte zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit zu konsolidieren. (SDA)
Positive Signale vom Arbeitsmarkt
Der Arbeitsmarkt erholt sich und die Zahl der offenen Stellen steigt wieder. Von Juni bis August ist die Anzahl der ausgeschriebenen Jobs von 26'490 auf 39'915 um über 50 Prozent angestiegen. Nur 7 Prozent der Firmen wollen Stellen abbauen – das sind weniger als in der Finanzkrise.
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Wo durch Corona am meisten Jobs verloren gingen
Daten des Bundesamtes für Statistik geben Einblick darüber, in welchen Branchen am meisten Leute wegen der Pandemie ihren Job verloren haben. Sie beruhen auf saisonbereinigten Werten für das zweite Quartal für ausgewählte Branchen. Insgesamt sind 55’000 Stellen weggefallen.
Zu den grössten Verlierern gehören Temporärbeschäftigte. Allein im zweiten Quartal gingen 24’500 Stellen verloren. Die Betroffenen sind bei Leiharbeitsfirmen beschäftigt, die sie dann weitervermitteln – etwa in die Gastronomie, an den Bau, in die Industrie oder für Grossveranstaltungen.
500 Stellen bei der Credit Suisse gefährdet
Laut CS-Schweiz-Chef André Helfenstein könnten bis zu 500 Stellen wegfallen. Die Jobs werden vor allem in den unterstützenden Bereichen abgebaut. Bis Oktober hätten betroffene Mitarbeiter Klarheit, wie es mit ihnen weitergeht.
Die Bank werde versuchen, möglichst viele Angestellte intern umzuplatzieren. Darüber hinaus bestehe ein Sozialplan. Der Bankenpersonalverband kritisiert den geplanten Abbau und fordert einen Kündigungsstopp bis Ende Jahr: «Die Entscheidung der CS, trotz ansprechender Halbjahreszahlen eine Restrukturierung mit Stellenabbau durchzuführen, lässt an der Solidarität gegenüber den Arbeitnehmenden zweifeln.»
200 Jobs bei Philip Morris weg
Der Tabakkonzern Philip Morris leitet die im vergangenen Januar angekündigte zweite Phase der Restrukturierung ein. Mit dieser sollen voraussichtlich weitere 200 Stellen abgebaut werden.
Die endgültige Zahl werde vom Ergebnis der Mitarbeiterkonsultation abhängen, teilte der Tabakmulti am Freitag mit. Ungefähr 35 Prozent der in dieser Phase betroffenen Stellen sollen an andere Standorte verlegt und den Mitarbeitern die Möglichkeit einer Versetzung angeboten werden.
Manor streicht 480 Jobs
Manor unterzieht sich einer Restrukturierung und streicht 476 Stellen. Angesichts schrumpfender Einnahmen und veränderter Kaufgewohnheiten baut die Warenhauskette ihr Online-Angebot aus.
Bis Ende 2024 solle der aktuelle Online-Anteil verfünffacht werden, teilte Manor am Montag in einem Communiqué mit. Der Einkauf im Internet solle für die Kunden einfacher werden. Überdies werde das Produkt-, Beratungs- und Dienstleistungsangebot ausgeweitet.
Bucherer will in der Schweiz bis zu 220 Stellen abbauen
Der Uhren- und Schmuckverkäufer Bucherer spürt die Folgen der Coronakrise und baut Stellen ab. Insgesamt sollen 370 der weltweit 2'400 Arbeitsplätze der Gruppe verloren gehen, rund 220 davon in der Schweiz.
Bucherer sei stark von der Krise im Tourismus betroffen, begründete die Gruppe den Stellenabbau in einer Mitteilung vom Mittwoch. Das Ausbleiben asiatischer Touristen seit Januar belaste vor allem das Geschäft in der Schweiz, die Umsätze seien entsprechend eingebrochen.
Schindler baut 2000 Stellen ab
Der Lift- und Rolltreppenhersteller Schindler leidet unter der von der Covid-19-Pandemie ausgelösten Rezession und hat im Halbjahr einen tieferen Umsatz und einen Gewinneinbruch verbucht. Der Konzern will mit einer Restrukturierung und Kostenmassnahmen auf die tiefere Nachfrage reagieren. In den nächsten zwei Jahren sollen dabei auch rund 2'000 Stellen gestrichen werden, was rund 3 Prozent der derzeitigen Mitarbeiterzahl entspricht. Rund 200 Jobs sollen in der Schweiz wegfallen.
Massenentlassung im Hotel Ambassador
Kürzlich hat die Meili-Hotelgruppe das Hotel Ambassador im Zürcher Seefeld gekauft, nun muss ein Grossteil der 75 Mitarbeitenden mit einer Entlassung rechnen. Der Stellenabbau hat nur indirekt mit der Corona-Pandemie zu tun. Die neuen Besitzer ziehen den Umbau des 4-Sterne-Hauses gleich hinter dem Opernhaus wegen der Pandemie um ein bis zwei Jahre vor, sagt Geschäftsführer Michael Böhler auf Anfrage. Die Mitarbeitenden seien informiert über den geplanten Stellenabbau, momentan laufe die Konsultationsphase.
Gate Gourmet streicht hunderte Jobs
Der Flug-Verpflegers Gate Gourmet spart. Gategroup-Sprecherin Nancy Jewell bestätigt: «Gate Gourmet Zürich und Genf haben heute, den 22. Juli 2020, den Konsultationsprozess für eine mögliche Massenentlassung begonnen.» Die maximale Anzahl Angestellter, die ihren Job verlieren könnte, beziffert sie auf 350. Die meisten davon dürften am Standort Zürich anfallen. Total beschäftigt Gategroup in der Schweiz rund 2000 Personen.
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SR Technics streicht über 400 Jobs – trotz 120 Millionen Staatshilfe
SR Technics plant im Rahmen der Restrukturierung rund 500 Stellen zu streichen. Mit einem Minus von deutlich über 400 Jobs sei der Standort am Flughafen Zürich am stärksten betroffen. Dort beschäftigt SR Technics aktuell 1400 Mitarbeiter. Auch einen substanziellen Teil der 300 Angestellten am Flughafen Genf und der knapp 100 in Basel dürfte es treffen.
Der Flugzeugtechnikdienstleister SR Technics hat 120 Millionen Franken Staatshilfe erhalten – der Bundesrat hält ihn für systemrelevant.
Globetrotter streicht Stellen
Der viertgrösste Reiseanbieter Globetrotter mit Hauptsitz in Bern schliesst wegen der Corona-Krise vier von aktuell 21 Filialen. Das bestätigt Dany Gehrig, Chef des Globetrotter Travel Service.
Spätestens bis Anfang kommenden Jahres werden die Filialen Zürich-Europaallee, Zürich-Löwenstrasse, Bern-Aarbergergasse und Interlaken geschlossen. Der genaue Zeitpunkt ist noch offen. In Zürich verbleiben damit zwei Filialen, jene am Rennweg und am Stadelhofen. In Bern gibt es noch die Filiale an der Neuengasse. Bereits Ende Februar ging die Filiale in Olten zu – allerdings nicht wegen Corona.
Reiseveranstalter Hotelplan baut ab
Harter Einschnitt bei Hotelplan: Wegen der Coronakrise muss der Reiseveranstalter in der Schweiz rund 170 von knapp 1'200 Stellen abbauen. Gruppenweit werden bis zu 425 der gesamthaft 2'277 Jobs gestrichen.
«Die Auswirkungen der Coronapandemie haben die gesamte Reisebranche auf der ganzen Welt erschüttert und praktisch lahmgelegt», teilte Hotelplan mit. Da eine rasche Erholung zudem nicht zu erwarten sei, werde das Unternehmen zu schmerzlichen Massnahmen gezwungen.
Bei Easyjet Schweiz droht eine Massenentlassung
Der britische Billigflieger Easyjet plant, bis zu 30 Prozent seiner Belegschaft zu entlassen. Europaweit dürfte dies 4500 der 15’000 Easyjet-Angestellten treffen.
Ein Stellenabbau ist offenbar auch in der Schweiz vorgesehen. Denn eine Firmensprecherin sagt: «Wir werden in den kommenden Tagen eine Mitarbeiterkonsultation einleiten und können dem Ergebnis dieses Konsultationsprozesses derzeit nicht vorgreifen.»
Stellenabbau bei Schoggi-Firma Läderch
Sie sähen sich «leider gezwungen», Kündigungen auszusprechen, schrieben Verwaltungsratspräsident Jürg Läderach und Geschäftsführer Johannes Läderach. Wie diese Zeitung zuerst berichtete. Betroffen sind 27 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Standorten Ennenda GL und Bilten GL.
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