Geldberater beantwortet FragenGucci-Besitzerin Kering hat eine lange Durststrecke vor sich
Das schwächere Wirtschaftswachstum in China und hausgemachte Probleme bei Gucci belasten die Kering-Papiere wohl noch länger.
Ich halte immer noch Aktien des französischen Luxusgüterkonzerns Kering, zu dem auch das Label Gucci gehört. Ich bin bei den Aktien mittlerweile über 50 Prozent im Minus. Wie sehen Sie die Aussichten beim Kering-Konzern? Kommt bald eine Erholung bei den Aktien? J. F.
Nein. Ich bin skeptisch gegenüber Kering. Der französische Konzern, dem bekannte Modemarken wie Gucci, Yves Saint Laurent oder Balenciaga gehören, leidet unter der schwachen Nachfrage in China.
Dazu kommen hausgemachte Probleme: Kering ist es bisher nicht gelungen, die wichtigste Konzernmarke Gucci wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Solange Gucci nicht wieder richtig zum Fliegen kommt, werden die Investoren bei Kering an der Seitenlinie bleiben. Unabhängig davon haben sich die Perspektiven auch für andere Luxusgüterhersteller verschlechtert.
Weil die Wirtschaft in China nicht mehr gleich stark wächst wie früher, hat die Nachfrage nach Luxusgütern in etlichen Staaten in Asien abgenommen. Die Wirtschaft in China leidet unter dem Abschwung am Immobilienmarkt und den Unsicherheiten am Arbeitsmarkt. Das Bruttoinlandprodukt Chinas ist im zweiten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur noch um 4,7 Prozent gewachsen. Der Wert lag unter den Erwartungen.
Kering steht auch im Vergleich zu Konkurrenten wie dem Luxusgüterunternehmen LVMH schlechter da. Eine Erholung bei den Kering-Papieren erwarte ich erst, wenn die Wirtschaft in China stärker wächst und der Konzern seinen wichtigsten Umsatztreiber Gucci wieder auf Touren bringt.
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