AboPorträt René BrülhartGeheime Missionen im Schatten des Vatikans
Der Schweizer muss in Rom vor Gericht, weil er als oberster Finanzaufseher des Papstes sein Amt missbraucht haben soll. Kaum bekannt ist hingegen, dass er parallel dazu private Operationen für schillernde Auftraggeber ausführte.
Die Nachricht habe «wie ein Blitz aus heiterem Himmel» eingeschlagen. So berichtete im November 2019 die katholische Nachrichtenagentur ACI Stampa über den Rücktritt von René Brülhart als Präsident der vatikanischen Finanzaufsicht. Kein Wunder: Sieben Jahre lang hatte der Jurist als Wunderwaffe gegen die notorisch korrupten Geldgeschäfte im Vatikan gegolten. Ein Schweizer Herkules, der den finanziellen Augiasstall im Herzen Roms ausmistete, warf so plötzlich und ohne Erklärung das Handtuch?