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Die Matchwinner gegen den FCB
Sie mussten leiden und warten – jetzt schiessen sie GC zum Sieg

17.02.2024; Zuerich; Fussball Super League - Grasshopper Club Zuerich - FC Basel; 
Schlussjubel, Giotto Morandi und Francis Momoh (GC) jubeln 
 (Marc Schumacher/freshfocus)

«Ein Witz», «Ein bisschen frech» und «Nie und nimmer Gelb-Rot», das sagen Amir Abrashi, Giotto Morandi und Bruno Berner nach dieser Partie zu einer Szene, die zwar am Ende nicht spielentscheidend ist, aber dennoch zu reden gibt.

Es geht um die 77. Minute, da sieht GC-Verteidiger Dirk Abels Schiedsrichter Alessandro Dudic fassungslos dabei zu, wie dieser eine Gelbe Karte aus seiner Tasche zieht. Bitter ist das für Abels, weil dasselbe zwei Minuten davor schon passierte. Und weil es beide Male ein zumindest strittiger Entscheid ist.

Bei seiner ersten Intervention geht Abels in einen Zweikampf mit Dominik Schmid, er spielt den Ball deutlich, auch wenn Schmid danach weit fliegt. Und bei der zweiten, eben jener in dieser 77. Minute, hat Abels seinen Arm im Gesicht von Adrian Barisic; es stellt sich die Frage, wo er denn sonst hinwill damit.

Gelb und anschliessend Rot fuer den Grasshopper  Dirk Abels, rechts, von Schiedrichter Alessandro Dudic, links, beim Fussballspiel der Super League Grasshopper Club Zuerich gegen den FC Basel im Stadion Letzigrund in Zuerich am Samstag, 17. Februar 2024. (KEYSTONE/Walter Bieri )

Dieser Platzverweis gibt den Grasshoppers am späten Samstagabend allerdings auch die Möglichkeit, zu zeigen, dass sie eben doch kämpfen können. Gerade zuletzt schienen sie in dieser Hinsicht etwas gehemmt. Sie spielten 0:0 gegen Lugano, verloren 0:1 gegen den FC Winterthur und im Derby gegen den FCZ.

Den Basler Ansturm überstehen sie unbeschadet, weil einmal Mohamed Dräger die Latte trifft und ein anderes Mal Justin Hammel einen Schuss von Jean-Kévin Augustin gerade noch so an diese lenkt. Hammel, seit dieser Saison die Nummer 1 bei GC, gehört damit zu den grossen Gewinnern des Abends.

Oft verletzt, oft vergessen

Die anderen zwei finden sich in der Offensive. Und das muss etwas heissen bei diesem GC, das in den drei erwähnten letzten Spielen ganze drei Mal auf das gegnerische Tor schoss – insgesamt. An diesem Abend aber überzeugen Francis Momoh und Giotto Morandi, zwei Spieler, die alles haben, was es braucht, die aber oft verletzt sind, sich hin und wieder selbst im Weg stehen und zuletzt lange nicht trafen.

Bei Momoh ist es etwas weniger lang her als bei Morandi, er schoss seine drei bisherigen Saisontore alle in einem Spiel, im November gegen Lausanne-Ouchy. Nun leitet er in der 29. Minute einen Spielzug schön ein, dann schliesst er ihn gleich selbst ab.

Diesem Momoh haftet schon lange ein Etikett an bei GC, das er kaum abbringt. «Der könnte schon etwas werden, wenn …», steht da drauf, und da sind sich auch alle einig. 2019 wechselte er aus seiner Heimat Nigeria nach Zürich. Immer wieder liess er sein Talent aufblitzen, immer wieder geriet er in Vergessenheit.

Heute, mit 22, könnte Momoh ein guter Super-League-Stürmer sein, er ist physisch stark, schnell und trickreich. Aber eben, da ist die Leidensgeschichte mit seinem Knie: 63 Spiele hat Momoh in all den Jahren für GC bestritten, aber auch über 30 verpasst.

Morandi geht es da ähnlich. Er steht bei 115 Einsätzen für GC und ist damit nach Amir Abrashi dienstältester Spieler des aktuellen Kaders. 2021 riss sein Kreuzband, den Aufstieg in die Super League erlebte er als verletzter Spieler mit, über ein Jahr fehlte er GC.

Gegen Basel gelingt Morandi nun der beste Auftritt seit langem. Er bereitet das 1:0 Momohs vor, verwandelt den Penalty zum 2:0 und legt FCB-Spieler Leon Avdullahu in der zweiten Halbzeit fast noch ein Eigentor auf den Fuss. Es sei wichtig für ihn gewesen, wieder einmal zu treffen, sagt Morandi. Er wartete seit August auf ein Tor.

Sein 2:0 ist nun die Entscheidung, weil der FCB durch Dominik Schmid nur noch verkürzen kann. Es ist der zweite Sieg in diesem Jahr für die Grasshoppers, und es ist einer, der ihnen guttut – weil sie dafür leiden mussten. Trainer Berner ist die Erleichterung nach der Partie anzusehen. Er hat mit einer Fünferkette vor Hammel etwas Neues probiert, und das ist ganz gut aufgegangen.

Und so ist es, wie es beim Rekordmeister eben so oft ist, seit er aus der Challenge League aufstieg. Er ist dann gut, wenn man es von ihm nicht unbedingt erwartet. Noch ist die Barrage aber eine drohende Realität. Auch Lausanne-Sport holte an diesem Wochenende einen Sieg, 3:1 gegen Yverdon. Die Romands liegen nur drei Punkte hinter GC und Basel.