1:0-Sieg gegen GCZweimal Rot und ein Penalty – wie ein schwacher FCZ das Derby gewinnt
Antonio Marchesano entscheidet das 285. Duell der Stadtzürcher Rivalen. Am Ende muss sogar Siegertrainer Bo Henriksen zugeben: «Es war ein wirklich schlechtes Spiel.»

Und dann ist er da. Der Pfiff, der zumindest für den Moment einen ganzen Club erlöst. Und einen grossen Teil der 18’523 Zuschauerinnen und Zuschauer im Letzigrund. 1:0 gegen GC. Ein Sieg im Derby für den FC Zürich – erstens. Und zweitens: erster Erfolg nach zuletzt sieben Spielen mit nur drei Unentschieden und vier Niederlagen. Am Platzrand drücken sich Präsident Ancillo Canepa und sein Noch-Trainer Bo Henriksen.
Vor dreizehn Tagen hat der FCZ das Auswärtsderby gegen GC nach einem Last-Minute-Gegentor 1:2 verloren. An diesem Samstag nun taumelt er ins Ziel. Er zieht sich weit zurück und lässt die Grasshoppers fast ständig anrennen. Er gewinnt vor dem eigenen Strafraum zwar immer wieder den Ball, aber er verspielt seine Kontermöglichkeiten fast jedes Mal schon im Ansatz mit teilweise irritierenden Schwächen. Dieses Team ist in den vergangenen Wochen nicht nur von Rang 1 bis auf Rang 5 gefallen, es hat auch massiv Selbstvertrauen verloren.
Dass der FC Zürich für seinen Auftritt trotzdem drei Punkte erhält, hat auch mit dem Gegner zu tun. Die Grasshoppers haben nach einer mutlosen ersten Hälfte zwar nach der Pause oft den Ball. Doch sie sind erschreckend harmlos und nicht in der Lage, nur schon einen halbwegs gefährlichen Schuss aufs gegnerische Tor zu bringen. Sie bleiben zum dritten Mal in Folge ohne Treffer. GC-Goalie Justin Hammel sagt: «Wir hatten oft den Ball, aber wir hatten nichts Konkretes. So ist es schwierig, ein Tor zu erzielen.»
Zwei bemerkenswerte Wechsel von Henriksen
Henriksen wechselt in der zweiten Halbzeit Innenverteidiger Mirlind Kryeziu und Stürmer Fabian Rohner ein. Es sind bemerkenswerte Momente mit zwei Spielern, die praktisch (Kryeziu) oder gar faktisch (Rohner) ausgemustert waren. Und während Rohner wie der gesamte FCZ in der zweiten Halbzeit gar nicht mehr in Schwung kommt, steht Kryeziu mit zwei, drei guten Abwehraktionen für das solide defensive Werk seines Teams.
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Die bleibenden Momente auf dem Rasen spielen sich aber alle in der ersten Halbzeit ab. Henriksen hatte sich ein Derby gewünscht, das gleich in die Vollen geht. Er bekommt sein Spiel. Nicht, was die fussballerische Qualität angeht, die bleibt fast ausnahmslos auf tiefem Niveau, was vielleicht auch daran liegt, dass Henriksen bis zur 86. Minute freiwillig auf seinen Topskorer Jonathan Okita verzichtet. Aber dafür ist sonst einiges los.
Es vergeht keine halbe Stunde, bis beide Teams nur noch zehn Spieler auf dem Rasen haben. Zuerst sieht Asumah Abubakar Rot für eine dümmliche Tätlichkeit gegen Bledian Krasniqi. Der GC-Stürmer, erst im Winter gekommen, greift seinem Gegenspieler nach einem Gerangel im Mittelfeld an den Hals, Schiedsrichter Stefan Horisberger steht direkt daneben. Und Horisberger ist auch eine Viertelstunde später bestens postiert, um das harte Foul von Nikola Katic gegen Tim Meyer im Mittelfeld zu beurteilen. Er stellt den FCZ-Verteidiger ebenfalls mit Rot vom Platz. Ein Stadtzürcher Derby mit zwei Platzverweisen gab es zuletzt 2006.
Ein Spiel geprägt von Fehlern und Unzulänglichkeiten
Es sind die Fehler und Unzulänglichkeiten, die diesen Match prägen und auch entscheiden. Für das einzige Tor der Partie braucht es einen Penalty, ohne Not verursacht von GC-Youngster Meyer an der Strafraumgrenze gegen Krasniqi. Antonio Marchesano verwandelt in der 38. Minute mit einem zwar harten, aber auch schlecht platzierten Schuss.
Der Penalty ist einer von zwei Schüssen aufs Tor an diesem Abend. Der zweite ist ein völlig harmloser GC-Abschluss. «Es war ein wirklich schlechtes Spiel», sagt Henriksen bei der Verarbeitung des Derbys. Das wird ihm allerdings ziemlich egal sein.
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Der Liveticker zum Nachlesen:
Schlusspfiff!
Das Spiel ist aus. Der FCZ gewinnt 1:0.
93’
Die Grasshoppers bäumen sich ein letztes Mal auf, der FCZ verteidigt solidarisch. Die letzte Spielminute läuft!
92’
Okita sieht die Gelbe Karte.
Nachspielzeit
Drei Minuten werden nachgespielt
90’
Eckball für die Grasshoppers. Der Ball kommt zur Mitte, wird gefährlich abgelegt. Doch Ndicka haut über den Ball und ermöglicht dem FCZ beinahe eine Konterchance.
86’
Auch GC wechselt noch einmal: Bollati kommt für Abels.
86’
Doppelwechsel beim FCZ: Krasniqi und Boranijasevic verlassen das Feld, Okita und Rohner stehen neu auf dem Platz.
85’
Der FCZ verteidigt leidenschaftlich. Boranijasevic ergrätscht sich den Ball. Seine Konter-Einleitung findet jedoch keinen Mitspieler.
83’
Freistoss für die Grasshoppers aus rund 25 Metern. Der lange Ball in den FCZ Strafraum findet aber keinen Abnehmer, der FCZ klärt.
80’
Der FCZ verteidigt weiter ruhig und über weiter Strecken souverän. Offensiv versucht er sich derzeit oft mit langen hohen Bällen. Meistens jedoch ohne Erfolg.
77’
Und da ist die GC-Torgefahr! Mathew verliert den Ball in der eigenen Hälfte. Morandi schnappt sich das Spielgerät, fackelt nicht lange und zieht ab. Sein Geschoss verfehlt das Tor nur knapp.
75’
Die Grasshoppers scheinen das Geschehen im zu haben. Nur die dringend benötigte Torgefahr stahlt der Rekordmeister noch nicht aus. Änderst sich das noch?
74’
Kameri versucht es aus der Distanz. Sein Versuch wird aber von einem Verteidiger abgelenkt. Der folgende Eckball sorgte für keine Gefahr im FCZ-Strafraum.
70’
Auch die Grasshoppers wechseln: Ndicka ersetzt Hoxha.
70’
Wechsel beim FCZ: Torschütze Marchesano verlässt das Feld. Rohner steht neu auf dem Platz.
Zuschauerzahl
18’500 Zuschauer und Zuschauerinnen verfolen die Partie im Letzigrund.
68’
Das wäre beinahe gefährlich geworden. Morandi bringt den Ball per Flanke zur Mitte. Aussenverteidiger Hoxha seht völlig frei, spring aber zu wenig hoch und verpasst den Ball.
66’
Batista Meier bringt den Ball zur Mitte. Eine Gefährliche Szene entsteht dadurch aber nicht.
65’
Foul an Abrsahi. Kamberi bringt den GC-Captain zu Fall. Es gibt Freistoss für GC aus rund 30 Metern.
61’
Doppelwechsel bei den Grasshoppers: Neuzugang Batista Meier und Fink kommen, Schürpf und Babunski gehen vom Feld
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