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Garmin Fenix 7 und Epix Pro im Test
Fünf Highlights und vier Enttäuschungen der neuen Garmins

Wenns um Smartwatches für Sport geht, führt kaum eine Entscheidung an der Garmin Fenix und neuerdings der Epix vorbei. Es sind die zwei Vorzeigemodelle im grossen Uhrensortiment von Garmin. Der entscheidende Unterschied der zwei Modelle: Die Fenix hat einen Sparbildschirm (MIP-Display). Die Epix hat einen Amoled-Bildschirm, wie man ihn von Smartphones oder der Apple Watch kennt. Jede Technologie hat ihre Vor- und Nachteile. Der MIP-Bildschirm spart Strom, das Amoled-Display ist schöner. Ansonsten sind die Uhren sehr ähnlich und teilen sich die Stärken und Schwächen. 

Starten wir mit den Stärken:

Auswahl

Hier ist Garmin wirklich vorbildlich unterwegs. Die neue Fenix 7 Pro und die neue Epix Pro gibt es je in drei Grössen. Da ist für jeden Arm etwas dabei. Dann kommen noch zahlreiche Farboptionen dazu. Da können sich andere Hersteller gern ein Stück davon abschneiden. Einheitsgrössen bei Smartwatches sind ein Unding!

Ausdauer

Der Punkt ist bei Garmin seit je der grösste Trumpf. Die Uhren halten ewig und müssen nicht täglich oder alle zwei bis drei Tage ans Ladekabel. Wie lang die Akkus halten, hängt davon ab, wie viel Sport man treibt und wie sehr man die Sensoren und Bildschirme der Uhren strapaziert. In meinem Test hielt die neue Fenix (47 mm) jeweils zwei bis drei Wochen. Die Epix (ebenfalls 47 mm) etwas über eine Woche. Dann müssen die Uhren wieder ans Kabel. Praktisch: Hat man das Garmin-Kabel in den Wanderferien vergessen, findet man im Hotel sicher jemanden, der auch eine Garmin hat und einem das Kabel mal schnell ausleiht. 

Einzig von der Solarfunktion mancher Fenix-Modelle sollte man sich nicht zu viel versprechen. In meinen Tests liess sich damit ein fast leerer Akku auch nicht mehr retten.

Daten

Kein Wunder, schwören viele Sportler auf die Garmin-Uhren. Sie bieten einfach (fast) alles, was an Sensoren und Auswertung möglich ist. Besonders hilfreich sind die übersichtlichen Darstellungen und das Morgenbriefing. So hat man immer einen guten Blick auf die wichtigsten Infos und muss nur selten in die komplizierten Menüs. Nur beim Tonfall könnte Garmin noch etwas optimieren. Etwas motivierendere Einschätzungen zum Fitnesszustand und weniger Genörgel würden Wunder wirken. Ganz nervig: Wenn man erholt aufwacht und die Uhr gleich verkündet, man habe übrigens schlecht geschlafen. So startet niemand gern in den Tag. Etwas mehr Taktgefühl bitte!

Da geniesst man die schöne Aussicht, und die Uhr ruft «Formverlust!».

Taschenlampe

Letztes Jahr hatte die grosse Fenix schon eine eingebaute Taschenlampe – und ich fand sie grossartig. Dieses Jahr haben alle neuen Epix- und Fenix-Modelle vorn eine LED-Taschenlampe. Das ist so viel besser als alle anderen Smartwatches, die nur den Bildschirm hell machen. Mit der Garmin-Lampe zielt das Licht von der Hand weg, und man kann bequem auf einem dunklen Weg laufen oder im Rucksack etwas suchen. 

Garmin Connect

Der heimliche Star im Garmin-Sortiment ist aber nicht die Hardware, sondern die Plattform Garmin Connect. Mit dieser Cloud-Plattform sind die Uhren in erster Linie verbunden – und nicht mit einem spezifischen Smartphone. Das Handy dient nur als Zwischenstation, um die Daten zu übermitteln. So kann man eine Garmin-Uhr ohne Probleme von einem Handy aufs nächste wechseln oder die Daten von unterwegs anschauen. 

Und nun zu den Schwächen:

Bildschirm

Der Bildschirm der Epix ist schöner, braucht aber mehr Strom und ist bei direktem Sonnenlicht nicht so gut ablesbar.

Garmins MIP-Bildschirm hat viele Fans. Er ist ausgesprochen pragmatisch und meist sehr gut ablesbar. Im Test gab es aber immer wieder Situationen gerade bei grellem Sonnenlicht und maximaler Helligkeit, wo der Bildschirm (und gerade die kleine Schrift) nur schlecht ablesbar war. Längerfristig dürften solche Bildschirme eine Option für Profis und Fans werden. Kein Wunder, hat Garmin mit der Epix nun auch ein Modell mit einem Amoled-Bildschirm. Der sieht schöner aus und muss sich nicht vor der Apple- und Samsung-Konkurrenz verstecken. Im Direktvergleich mit der Apple Watch Ultra war der Bildschirm der neuen Epix aber in grellem Sonnenlicht oft nicht so gut ablesbar. 

Bedienung und Funktionen

Der grösste Nachteil von Garmin ist die in die Jahre gekommene Uhrensoftware. Wenn man sie mal bedienen kann, ist es einfach. Aber bis es so weit ist, dauert es Tage und Wochen. Immer wieder begegnen mir Garmin-Fans, die dann doch lange nach einer bestimmten Funktion suchen müssen. Immerhin kann man die Uhren inzwischen alle auch mit dem Touchscreen und nicht mehr nur mit den Knöpfen bedienen.

Aber in Sachen Funktionen, Benachrichtigungen, Telefonie und Apps können die neuen Garmin-Uhren den Apple Watches und Galaxy Watches nicht annähernd das Wasser reichen. Besonders vermisst habe ich die LTE-Option, mit der man auch zu Hause anrufen oder im schlimmsten Fall den Notruf kontaktieren könnte, wenn man kein Handy dabeihat.

Kratzer

Die neue Fenix in Nebelgrau/Glutorange ist die wohl schönste Garmin-Uhr, die ich je getestet habe. Das Titan harmoniert hervorragend mit den restlichen Farben der Uhr und des Armbands. Man darf aber nicht erschrecken, wenn die Uhr kleine Kratzer anzieht. Besonders die exponierte Lünette aus Titan zerkratzt sehr schnell. Ob einem der Look gefällt, ist – wie bei zerrissenen Jeans – Geschmacksache. Mich stören die kleinen Kratzer im Alltag gar nicht. Im Gegenteil, sie verleihen der Uhr zusätzlich Charakter. Aber Kratzerpedanten dürften damit so ihre Mühe haben.