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Meinung

Kommentar zu den Regionalwahlen in Deutschland
Für die CDU wirds jetzt brenzlig

Wird er noch Kanzlerkandidat? Der neue CDU-Vorsitzende und nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet. 

Die «grösste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg», wie Angela Merkel die Corona-Pandemie nannte, zahlte politisch bisher kräftig auf das Konto ihrer Christdemokraten ein. Nach einem Jahr geht diese Phase nun zu Ende. Im europäischen Vergleich fällt die deutsche Krisenbilanz zwar immer noch respektabel aus. Unmut und Erschöpfung wegen der anhaltenden Einschränkungen nehmen aber auch hier zusehends überhand. Und beim Impfen fühlen sich die Deutschen im Vergleich zu den Amerikanern oder Briten geradezu deklassiert. Das nagt am Selbstbewusstsein.

Als nun noch bekannt wurde, dass Abgeordnete bei der Vermittlung von Schutzmasken Hunderttausende von Euro in die eigene Tasche gesteckt hatten, brach das Vertrauen in CDU und CSU erst recht ein. Statt nahe an 40 Prozent liegt die Union jetzt nahe an 30. Die historisch schlechten Resultate der CDU bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz an diesem Sonntag sind auch die Quittung für die gekippte Stimmung im Land und für eigenes Versagen.

Der Bundestagswahlkampf wird spannender werden als erwartet.

Einiges spricht dafür, dass die CDU bis zur Bundestagswahl im Herbst nicht mehr zur Dominanz des ersten Pandemiejahres zurückfinden wird. Viel Vertrauen in die Partei macht sich bis heute an der Kanzlerin fest, und die tritt bald ab. Wer ihr nachfolgt, ist völlig unklar – selbst, ob es überhaupt jemand aus CDU oder CSU sein wird. Regierungen ohne die Christdemokraten, sei es eine Ampel-Koalition mit Grünen, SPD und FDP oder ein Linksbündnis, sind jedenfalls nicht mehr gänzlich undenkbar.

Die wichtigste Entscheidung in der Union, wer Kanzlerkandidat werden soll, steht erst noch bevor: Armin Laschet, der neue CDU-Chef, begeistert die Menschen weder in noch ausserhalb der Partei. CSU-Chef Markus Söder findet mehr Zuspruch, seine Kür wäre für die CDU allerdings eine Demütigung. Der Wahlkampf der nächsten Monate dürfte spannender werden als erwartet.