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5-Stufen-Plan
Deutschland öffnet vorsichtig

Komplizierte Verhandlungen über Video: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit dem Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz, Michael Müller (SPD), dem Regierenden Bürgermeister von Berlin. 
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Seit vier Monaten sind in Deutschland Restaurants, Bars, Kinos und Theater geschlossen, seit zweieinhalb Monaten Läden und viele Schulen. Und so langsam geht jetzt selbst den langmütigen Deutschen die Geduld aus.

Umfragen der vergangenen Woche zeigen, dass sich mittlerweile eine Mehrheit Lockerungen der Corona-Massnahmen wünscht. Erstmals ist auch eine knappe Mehrheit mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung unzufrieden. Kanzlerin Angela Merkel geniesst zwar immer noch das höchste Vertrauen aller Politiker, aber auch ihre Beliebtheit ist zuletzt etwas geschwunden.

Die Lage bleibt prekär

Dabei ist die epidemiologische Lage weiterhin prekär. Bereits seit einer Woche sinken die täglichen Fallzahlen nicht mehr, sondern steigen wieder leicht an. Merkel und der bekannte Virologe Christian Drosten gehen davon aus, dass der Anteil der ansteckenderen Mutationen derzeit schon 50 Prozent beträgt.

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Aus Deutschlands Nachbarländern Österreich, Frankreich oder Tschechien weiss man, dass die Verbreitung des Virus in einer solchen Lage schnell wieder in exponentielles Wachstum übergeht – vor allem wenn gleichzeitig eindämmende Massnahmen gelockert werden. Die deutsche 7-Tage-Inzidenz pro 100’000 Einwohner beträgt derzeit 64 (die der Schweiz 83). Als Merkel im April letzten Jahres erfolglos vor «Öffnungsdiskussionsorgien» warnte, lag dieser Wert bei 20.

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In dieser schwierigen Lage berieten die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten der sechzehn Bundesländer am Mittwoch wieder viele Stunden über den weiteren Weg. Am Ende des Treffens, kurz vor Mitternacht, kam ein 5-Stufen-Plan für vorsichtige Lockerungen dabei heraus, der regional je nach Inzidenz verschiedene Geschwindigkeiten ermöglicht – und überdies eine Art Notbremse vorsieht, wenn die Zahlen zu schnell wieder steigen.

Bereits am nächsten Montag dürfen zunächst Baumärkte und Gartencenter wieder öffnen, zudem weitere Schulen und Kitas. In den nächsten Stufen sind dann unter Auflagen Läden und Restaurantterrassen, Museen, Kinos, Theater und so fort dran. Regionen mit einer Inzidenz unter 50 können schneller vorangehen, solche zwischen 50 und 100 langsamer. Über 100 gibt es keine Öffnungen.

Mehr testen, schneller impfen

Um trotz der noch recht hohen Ausgangswerte und ersten Lockerungen keine dritte Welle zu riskieren, will Deutschland nun wie Österreich massenhaft kostenlose Schnelltests einsetzen, vor allem in Schulen und Kitas, aber auch an Arbeitsplätzen. Zudem soll das Impftempo deutlich beschleunigt werden. Das millionenfach vorhandene, aber bisher kaum verimpfte AstraZeneca-Vakzin soll bald auch Menschen über 65 Jahren verabreicht werden, zudem werden Lehrer und Kinderbetreuerinnen beim Impfen vorgezogen. Schon Ende des Monats sollen auch Arztpraxen mit dem Impfen beginnen.