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Erster Club von vielen?
Freiwilliger Corona-Abstieg sorgt für Wirbel

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Wettingen unterlag dem italienischen Wunderteam nur knapp, der Fussballzwerg schied mit 1:2 nach Hin- und Rückspiel aus.
Das Team von Trainer Marc Hodel spielt wegen Corona nächste Saison nur noch in der 2. Liga regional.
Der FC Wettingen hat seinen freiwilligen Abstieg wegen der finanziellen Corona-Strapazen bekannt gegeben.
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Der Club legt eine beeindruckende Saison hin. Bis jetzt hat Wettingen in der 2. Liga interregional bloss einmal verloren und liegt mit nur einem Punkt Rückstand auf dem zweiten Tabellenplatz. Und doch steigen die Aargauer, die in den 80er-Jahren im Uefa-Cup gegen die Napoli-Wundertruppe und Diego Maradona spielten, jetzt ab. Freiwillig. Wegen Corona.

Statt weiter mit dem Aufstieg in die 1. Liga, die insgesamt vierthöchste Spielklasse in der Schweiz, zu liebäugeln, wird die neue Realität ab Herbst 2. Liga regional heissen.

«Der freiwillige Abstieg war kein Entscheid aus dem Bauch heraus», sagte Clubpräsident Pierluigi Ghitti gegenüber der «Aargauer Zeitung». «Trainer Marc Hodel und ich haben uns die Sache lange und reiflich überlegt.» Doch schliesslich führte die schwierige finanzielle Lage wegen Corona zum endgültigen Entscheid.

Einbussen wegen Corona

Die Frage, die sich nun wohl so mancher Amateurfussballer oder Fussballfan stellt: Kann dasselbe auch im eigenen Club passieren? Die finanziellen Gründe, die zum freiwilligen Abstieg Wettingens führten, könnten darauf hindeuten. So musste ein dreitägiges Schülerturnier, das für den Juni geplant war und 20’000 Franken eingebracht hätte, abgesagt werden.

Ausserdem steigt ein Mieter des heimischen Stadions im Sommer aus, was eine Einbusse von 30’000 Franken zur Folge hat. Gleichzeitig sollen drei Sponsoren im Begriff sein – ebenfalls aus wirtschaftlichen Gründen – den Club nächste Saison nicht mehr zu unterstützen oder zumindest ihre Beiträge zu kürzen.

Ich hoffe, dass Wettingen ein Einzelfall bleiben wird.

Heinz Rähmi, Vizepräsident der Amateurliga

Turnier-Absage, Mieter-Weggang, Sponsoren-Verlust – alles Szenarien, die auch andere Vereine treffen könnten. Doch Heinz Rähmi, Vizepräsident der Amateurliga, kann beruhigen: «Bis jetzt ist der FC Wettingen im Amateurfussball ein Sonderfall.» Von keinem anderen Verein in der Schweiz habe man ähnliche Signale erhalten, dass man freiwillig absteigen wolle.

Natürlich hange es immer vom einzelnen Club ab. Und insbesondere wenn geplante Turniere ausfallen, könne das die Kasse strapazieren. Von Sponsoren würde Rähmi aber mehr erwarten. «Gerade in dieser schwierigen Zeit sollten sie ihren Verein unterstützen. Ich hoffe wirklich, dass Wettingen ein Einzelfall bleiben wird.»

Wettingen-Spieler wehren sich

Weitere freiwillige Abstiege würden auf jeden Fall für Wirbel sorgen. Wie in Wettingen. Die Spieler haben sich wenige Tage nach der Ankündigung mit einem offenen Brief an die Führungsetage gewandt. Laut der «AZ» können sie den Entscheid mit den einschneidenden sportlichen Konsequenzen nicht nachvollziehen und sind der Ansicht, dass man in gemeinsamen Gesprächen mit Präsidium, Vorstand und Mannschaft eine allseits zufriedenstellende Lösung hätte finden können.

Die Hoffnung darauf ist aber nur noch klein. Das Papier mit dem freiwilligen Abstieg liegt bereits bei der Amateurliga und beim Aargauische Fussballverband.

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