AboFDP-Urgestein Franz Steinegger im Interview«Parteipräsident ist ein verschissener Job – aber Burkart macht das gut»
Der Ex-Chef der Freisinnigen sieht seine Partei in einem strategischen Dilemma. Unter seinem Nachfolger Thierry Burkart sei sie aber zurzeit auf einem guten Kurs.
Herr Steinegger, die FDP hat bei den Wahlen ein historisch tiefes Resultat erzielt: Der Wähleranteil ist auf 14 Prozent gesunken. Als Sie 1989 Parteipräsident wurden, lag er bei 24 Prozent. Was ist los mit der Partei?
Die FDP ist in einem strategischen Dilemma. Dieses geht zurück auf die Europapolitik und die EWR-Abstimmung 1992. Christoph Blocher machte sie zu einem Votum über einen EU-Beitritt – der ja gar nicht zur Debatte stand. Der Bundesrat half ihm dabei, weil er im Vorfeld tatsächlich ein Beitrittsgesuch bei der EU eingereicht hatte.