Flutkatastrophe in LibyenSatellitenbilder zeigen das Ausmass der Zerstörung
Sturm Daniel hat Libyen mit voller Wucht getroffen, besonders die Hafenstadt Derna. Auf Vorher-Nachher-Bildern lassen sich nun die verheerenden Schäden erkennen.

Zerstörte Stadtviertel, Schlammlawinen, Trümmer und tausende Tote: Drei Tage nach den verheerenden Überschwemmungen in Libyen ist das Ausmass der Katastrophe deutlich geworden. Das Innenministerium der ostlibyschen Regierung meldete allein aus der besonders betroffenen Hafenstadt Derna mehr als 5300 Tote, 10'000 Menschen werden vermisst. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind in Derna mehr als 30'000 Menschen obdachlos geworden.
Eine WHO-Vertreterin sprach von einer Katastrophe «epischen Ausmasses». Satellitenbilder lassen nun erahnen, wie schwer die Flut die betroffenen Städte in Mitleidenschaft gezogen hat.

Mit voller Wucht getroffen wurde die Hafenstadt Derna: Die Wassermassen zerstörten nach Angaben der Stadtverwaltung mehrere Brücken und zwei Dämme. Die Dämme halten normalerweise das Wasser des Flussbetts zurück, das Derna durchquert.
Derna liegt 900 Kilometer östlich der Hauptstadt Tripolis und zählt 100'000 Einwohner. Nach Angaben der Weltwetterorganisation (WMO) verschwanden ganze Viertel, Bewohner wurden von den Wassermassen mitgerissen.

Neben Derna waren auch andere Städte wie Al-Baida, Al-Mardsch, Susa und Schahat betroffen.
Der Bürgermeister in Schahat sprach von rund 20 000 Quadratkilometern überfluteter Gebiete – eine Fläche etwa halb so gross wie die Schweiz.

Der Sturm «Daniel», der schon in Griechenland schwere Zerstörungen hinterlassen hatte, erfasste das nordafrikanische Land mit rund sieben Millionen Einwohnern am Sonntag. Die politische Lage in Libyen ist seit langem verfahren: Zwei verfeindete Regierungen – eine mit Sitz im Osten, die andere mit Sitz im Westen – kämpfen um die Macht.
AFP/nlu
Fehler gefunden?Jetzt melden.