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Streit um Nachfolge in Florida
Gouverneur DeSantis wirbt für die eigene Frau – und legt sich mit Trump an

Gov. Ron DeSantis küsst seine Frau Casey DeSantis im Florida Gouverneurssitz, vor dem Siegel des Staates, während einer Diskussionsrunde am Valentinstag.
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In Kürze:
  • Ron DeSantis erwägt, seine Frau Casey als Gouverneurskandidatin aufzustellen.
  • Trump unterstützt Byron Donalds als möglichen künftigen Gouverneur von Florida.
  • Damit ist erneut ein Machtkampf zwischen den beiden republikanischen Rivalen ausgebrochen.
  • Der Einfluss Trumps zeigt sich auch im republikanisch dominierten Parlament des Bundesstaats.

In Donald Trumps Wahlheimat Florida ist erneut ein Machtkampf zwischen ihm – dem US-Präsidenten – und dem dortigen Gouverneur Ron DeSantis ausgebrochen.

Obwohl beide Männer der Republikanischen Partei angehören und eine stramm rechte Politik verfolgen, kommen sie sich mit ihren Ambitionen immer wieder in die Quere.

DeSantis hat höhere Ambitionen

Neuer Streitpunkt sind die Gouverneurswahlen im nächsten Jahr in Florida. DeSantis (46) regiert den bevölkerungsreichen Bundesstaat seit 2019 und darf wegen der dort geltenden Amtszeitbeschränkung nicht wieder für den Posten kandidieren.

Schon seit Wochen wird in Floridas Hauptstadt Tallahassee spekuliert, dass stattdessen seine Frau und politische Weggefährtin Casey DeSantis zur Wahl antreten könnte.

Dies würde es Ron DeSantis erlauben, auch nach seiner Zeit als Gouverneur im Gespräch zu bleiben und erneut eine Kandidatur für das US-Präsidentenamt ins Auge zu fassen: Es wäre der Versuch, die Schmach des letzten Jahres hinter sich zu lassen, als DeSantis bei den republikanischen Vorwahlen haushoch gegen Trump verlor.

Ron DeSantis, Gouverneur von Florida und GOP-Präsidentschaftskandidat, spricht zu Unterstützern in West Des Moines nach dem zweiten Platz im Iowa Caucus 2024, vor einer amerikanischen Flagge.

Doch der US-Präsident denkt nicht daran, seinem einstigen Widersacher den Weg nach Washington zu ebnen. Stattdessen bringt Trump einen eigenen Kandidaten für den Regierungsposten im «Sunshine State» ins Spiel: Der Kongressabgeordnete Byron Donalds wäre «ein wirklich grossartiger und mächtiger Gouverneur für Florida», liess Trump letzte Woche in den sozialen Medien wissen.

DeSantis hält nichts von Trumps Vorschlag

Die Reaktion Ron DeSantis’ folgte wenig später: Donalds sei zuletzt damit beschäftigt gewesen, in anderen Bundesstaaten Wahlkampf zu führen, kritisierte der Gouverneur am Montag gegenüber den Medien.

DeSantis ist offenbar nicht entgangen, dass Trump den Abgeordneten aus Florida für seinen Präsidentschaftswahlkampf eingespannt hat. Dabei galt Byron Donalds einst als Vertrauter des Gouverneurs.

Rep. Byron Donalds (R-FL) spricht nach der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump bei einer Veranstaltung in der Capital One Arena in Washington, DC, am 20. Januar 2025. Donald Trump tritt seine zweite Amtszeit als 47. Präsident der Vereinigten Staaten an. Menschen im Publikum klatschen.

Der Abgeordnete sei «schlicht nicht Teil der Siege gewesen, die wir hier hatten», bemängelt Floridas Gouverneur jetzt. Wobei er unter «Siegen» die Abwehr aus seiner Sicht «linker» Anliegen versteht: DeSantis kämpfte an vorderster Front gegen eine Stärkung des Abtreibungsrechts und die Legalisierung des Marihuana-Konsums. Auch ein neuer Lehrplan, der die Sklaverei verharmlost, rechnet sich DeSantis als sein Verdienst an – der afroamerikanische Politiker Byron Donalds hat öffentlich Kritik daran geübt.

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Statt auf «jemanden wie Byron» verlasse er sich eher auf seine Frau, so der Gouverneur weiter. Sie verfüge über die nötige «innere Stärke, die konservativen Prinzipien»: «Alles, was wir erreicht haben, würde sie aufs nächste Level bringen.»

Casey DeSantis ist TV-Moderatorin, First Lady, Beraterin

Die heute 44-jährige Casey DeSantis machte zunächst als TV-Moderatorin im regionalen Fernsehen Karriere, bevor sie an der Seite ihres Mannes politisch an Bedeutung gewann. Wenn der Südstaat von einem Hurrikan heimgesucht wurde, zeigte sich die First Lady gerne vor Ort und half beim Spendensammeln. Als ihr Gatte fürs Präsidentenamt kandidierte, stand sie ihm beratend zur Seite.

Und nun könnte sie ihn auf dem Gouverneursposten ablösen. Zwar hat bislang noch niemand seine oder ihre Kandidatur für die Wahl 2026 erklärt. Doch der aktuelle Gouverneur rührt schon die Werbetrommel für seine Frau: «Ich habe mit dem grössten Vorsprung gewonnen, den je ein Republikaner bei einem Gouverneurswahlkampf hier in Florida hatte. Sie würde besser abschneiden als ich.»

Trump hat nicht auf die jüngste Kampfansage DeSantis’ reagiert. Doch ein Gefolgsmann des US-Präsidenten, der ehemalige Kongressabgeordnete Matt Gaetz, hat die Aussagen des Gouverneurs kritisiert und an den Gemeinsinn appelliert: «Gouverneur DeSantis, erinnern Sie sich nicht, als Sie, Byron Donalds und ich gemeinsam daran gearbeitet haben, dass Sie 2018 gewählt wurden? Wir waren buchstäblich Ihr Debattenvorbereitungsteam», schrieb Gaetz auf der Plattform X.

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Präsenter als der Wahlkampf vor etwa sieben Jahren dürfte DeSantis jedoch der jüngste Coup des Parlaments von Florida sein: Die republikanische Mehrheit hat Anfang Jahr im Sinne Trumps entschieden, die Kompetenzen des Gouverneurs in Einwanderungsfragen zu beschneiden.