Zoff um Dividenden Finma geht mit Grossbanken auf Konfrontationskurs
Die beiden Grossbanken wollen trotz Corona-Krise eine Dividende ausschütten. Die Aufsicht fordert die Banken zum Verzicht auf. Sonst gelten für sie strengere Kapitalvorschriften.
Der Krach zwischen Grossbanken und Finanzmarktaufsicht Finma geht in die nächste Runde. Finma-Chef Mark Branson forderte an einer Medienkonferenz am vergangenen Mittwoch die Banken auf, dieses Jahr auf die Dividende verzichten, um so ein dickeres Polster für die Corona-Krise zu haben. Am Freitag stützte der Bundesrat diesen Kurs. Doch sowohl die Credit Suisse als auch die UBS halten bislang an der Ausschüttung fest. Die UBS hat am Montag bekannt gegeben, dass die Bank eine Dividende auszahlen will, die Credit Suisse am vergangenen Dienstag vor dem Auftritt von Branson.
Die Finma verschärft nun den Ton. Sie schreibt in einer Mitteilung: «Banken, deren Generalversammlungen nach dieser Pressekonferenz dennoch eine Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2019 beschlossen haben oder beschliessen sollen, werden die durch die Erleichterung freigesetzten Eigenmittel im Umfang der geplanten beziehungsweise dann tatsächlich vorgenommenen Ausschüttung gekürzt.» Die Banken haben Kapitalerleichterungen erhalten, um sich für die Krise zu wappnen. Sollten sie trotzdem eine Dividende ausschütten, werden die Erleichterungen also teilweise wieder aufgehoben.
Die UBS nimmt den Entscheid der Finma zur Kenntnis. Die CS hat nicht auf eine kurzfristige Anfrage reagiert.
Andere europäische Grossbanken verzichten auf Dividenden und folgen damit der Anweisung der Europäischen Zentralbank. So zahlen die Institute ABN Amro, ING, Rabobank oder UniCredit keine Ausschüttung aus.
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