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Bank findet, es sei genug Kapital vorhanden
Trotz Finma-Aufruf zur Mässigung schüttet die UBS eine Dividende aus

Die Wirtschaft unterstützen und Geld an die Aktionäre ausschütten: eine Filiale der UBS in Basel.
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Die Worte waren eindringlich. Mark Branson, Chef der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma), forderte die Banken am vergangenen Mittwoch zur Bescheidenheit auf. Sie sollen ihre Aktienrückkaufprogramme und Dividendenzahlungen sistieren. Nur so könne die Robustheit der Finanzdienste beibehalten werden. Die Banken sollen also das Geld lieber einbehalten, sie können es in den schwierigen Monaten der Corona-Krise noch brauchen.

Doch die UBS lässt sich davon nicht beeindrucken. So heisst es in der heute verschickten Einladung zur Generalversammlung: «Wie bereits kommuniziert, beantragt der Verwaltungsrat der UBS für das Geschäftsjahr 2019 eine ordentliche Dividende von 0.73 Dollar pro Aktie.» Also kein Verzicht auf die Dividende. Auf Anfrage dieser Zeitung sagt die Bank dazu: «UBS hat eine starke Kapitalbasis und ist strategisch gut aufgestellt, was in diesen schwierigen Zeiten wichtig ist. Die UBS als grösste Schweizer Bank ist in der Lage, die Wirtschaft zu unterstützen und ist gleichzeitig bestrebt, eine angemessene Dividendenpolitik aufrechtzuerhalten», sagt eine Sprecherin.

Lädt bald zur Online-GV: UBS-Präsident Axel Weber (mitte), UBS-Chef Sergio Ermottoi (links) und der designierte Bankchef Ralph Hamers (rechts)

Die UBS-GV unter der Leitung von UBS-Präsident Axel Weber wird Online abgehalten und kann von den Aktionären über das Web angesehen werden. Letzte Woche hat bereits die Credit Suisse den geselligen Teil der GV abgesagt und die Aktionäre darauf hingewiesen, dass sie die GV im Internet mitverfolgen können. Auch die CS wird eine Dividende ausschütten. Sie sieht eine Dividende von 0.2776 Franken je Aktie für das Geschäftsjahr 2019 vor. Laut der Einladung zur GV stehe dies im Einklang mit der Absicht, die ordentliche Dividende je Aktie jährlich um mindestens 5 Prozent zu erhöhen. Die Ankündigung zur Dividende wurde von der CS noch vor dem Aufruf von Branson veröffentlicht.

Bundesrat stützt Finma

Die Ausschüttung der UBS ist gleich hoch wie im vergangenen Jahr. Damals war sie um 6 Prozent angehoben worden. Die Aktienrückkäufe in 2019 und Dividenden für 2019 summieren sich auf 2,4 Milliarden Dollar. Das entspricht 80 Prozent des 2019 Reingewinns. Die Bank kündigte im letzten Jahr an, dass die Dividende jährlich um 0,01 Dollar pro Jahr steigen soll. Davon ist nun aber nichts zu sehen.

Die Finma steht mit ihrem Aufruf zum Verzicht nicht alleine da. Sie erhielt am vergangenen Freitag auch die Unterstützung des Bundesrats. Dieser segnete die Notfallmassnahmen der Aufsicht und der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ab und forderte die Banken zur Mässigung auf. «Der Bundesrat unterstützt zudem die von SNB und Finma gemachten Empfehlungen zu Ausschüttungen und Boni», teilte die Landesregierung am Freitag mit. Womit sie aber auch Verwirrung stiftete. Denn die Finma hatte gar keine Empfehlung zu den Boni abgegeben.

Andere europäische Grossbanken verzichten auf Dividenden und folgen damit der Anweisung der Europäischen Zentralbank (EZB). So verzichte die Institute ABN Amro, ING, Rabobank oder UniCredit auf die Zahlungen. Ralph Hamers, ING-Chef und baldige UBS-Chef sagte gegenüber Nachrichtenagenturen: «Obwohl wir gut kapitalisiert und finanziert sind, halten wir es für klug, die Empfehlungen der EZB zu befolgen.» DAs Institut habe dadurch mehr Möglichkeiten, um Kunden und die Gesellschaft bei der Bekämpfung der Corona-Krise zu unterstützen.