Federer bringt Ziehsohn Zverev in die Kritik
Der Deutsche spielt statt im Davis-Cup mit ihm Schaukämpfe in Südamerika. Das sorgt in weiten Kreisen für Unmut.
Am vergangenen Sonntag verhinderten Roger Federer und Alexander Zverev mit ihren Siegen in der Genfer Palexpo-Halle in den letzten beiden Einzeln in extremis gegen John Isner und Milos Raonic den erstmaligen Erfolg von John McEnroes Team Welt im Laver-Cup. Auch sonst stehen sich die beiden nahe, und sie rücken immer noch näher zusammen. Federer versorgt das deutsche Kronjuwel schon seit Jahren mit guten Ratschlägen, coachte den elffachen Turniersieger zusammen mit Björn Borg und Rafael Nadal auch in Genf, wo er mit ihm auch ein Doppel spielte. Inzwischen wechselte der Hamburger auch zu Team8, der Agentur von Federer und Tony Godsick.
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Da überrascht es wenig, dass der als künftige Nummer 1 gehandelte Zverev nun von Federer auch zu seiner Schautournee nach Mittel- und Südamerika eingeladen wurde. Nur zwei Tage nach dem Ende des ATP-Finales in London, an dem Zverev letztes Jahr seinen grössten Titel holte, treten die beiden am 19. November in Santiago de Chile gegeneinander an, am 22. November dann auch in Bogota (Kolumbien), am 23. November in Mexico City und am 24. November in Quito (Ecuador). Dazwischen reist Federer auch nach Argentinien, wo er am 20. November gegen Juan Martin Del Potro spielt.
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Schauauftritte gehören zum Tennis, bringen es in Regionen, in denen sonst keine Weltklassespieler auftreten, verschaffen dem Sport Werbung und den Teilnehmern ein hübsches Nebeneinkommen oder Weihnachtsgeld. Alles schön und gut. Diese Geschichte hat allerdings einen Schönheitsfehler, der Zverevs Glaubwürdigkeit und Image nicht helfen wird. Denn in der gleichen Woche (18. bis 24. November) findet in Madrid das neue Finalturnier des Davis-Cup mit 18 Mannschaften statt – mit Deutschland, das im Gegensatz zur Schweiz qualifiziert ist. Aber ohne Zverev.
«Lieber Ferien in den Malediven»
Der 22-jährige Weltranglistensechste, der auf eine eher enttäuschende Saison zurückblickt, hatte schon vor einem Jahr erklärt, dass der Davis-Cup für ihn zu spät im Jahr komme. Im November mache er lieber Ferien auf den Malediven. An den Swiss Indoors in Basel begründete er 2018: «Ich brauche meine Ferien und genügend Zeit, um meinen Körper wieder auf die Folgesaison vorzubereiten.» Dass nun bekannt wurde, dass er stattdessen mit Federer auf eine Schautour geht, passt schlecht zu dieser Aussage und muss für den Internationalen Tennisverband, der zusammen mit Gérard Pique und der Kosmos-Gruppe den Davis-Cup ausrichtet, wie eine Provokation sein.
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Ein Teil dieser Kritik wird erfahrungsgemäss auf Federer abfallen, der auch mit dem Laver-Cup die Szene aufgemischt hat. Bei diesem ist nun prompt eingetreten, was er eigentlich hatte vermeiden wollen: Dass er bei den Teilnehmern grössere körperliche Spuren hinterlässt. «Keiner soll aus dieser Woche kaputt herausgehen», sagte er auch in Genf. Herausgekommen ist es dieses Jahr anders: Kyrgios (Schlüsselbein) und Nadal (war schon nach dem US Open an der Hand verletzt) konnten am Sonntag in Genf gar nicht mehr antreten. John Isner verlor in Chengdu diese Woche als Topgesetzter in der 1. Runde. Stefanos Tsitsipas musste als Topgesetzter in Huajin im Startspiel gegen Mannarino bei Satzgleichstand wegen Atemproblemen aufgeben. Am gleichen Turnier verlor Kyrgios, immer noch angeschlagen, in Runde 1, worauf er die restlichen Turniere in Asien absagte. Dabei bevorzugte es der grösste Teil der Laver-Cup-Teilnehmer, in der Woche danach gar kein Turnier zu bestreiten.
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