DNA-Spuren überführen TäterRätsel um Morde an jungen Frauen nach 30 Jahren wohl gelöst
Der Mord an zwei Frauen im US-Bundesstaat Virginia im Jahr 1996 galt als ungelöst. Jetzt haben neue Spuren aber zum Täter geführt. Und der war den Behörden nicht unbekannt.
![Stanley Meador, Special Agent in Charge of the FBI Richmond Field Office, gestures during a news conference concerning the 1996 murders of Laura "Lollie" Winans and Julianne "Julie" Williams at a campsite in the Shenandoah national park, Thursday, June 20, 2024, in Richmond, Va. (AP Photo/Steve Helber)
Stanley Meador](https://cdn.unitycms.io/images/EHvZMpXoKPNAunUz_r-eGi.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=nkfQAnhtpIg)
Fast 30 Jahre nach der brutalen Ermordung zweier junger Frauen im US-Staat Virginia hat die Bundespolizei FBI nach eigenen Angaben wohl das Rätsel um die Täterschaft gelöst. Ein als mehrfacher Sexualstraftäter verurteilter Mann aus Ohio sei als die Person identifiziert worden, die für die Bluttaten verantwortlich sein soll, sagte Spezialagent Stanley Meador vom FBI-Büro in Richmond am Donnerstag (Ortszeit) vor Reportern. Dies hätten neue Ermittlungen eines Investigativteams ergeben, die 2021 begonnen hätten.
Die 24-jährige Julianne W. und ihre zwei Jahre ältere Lebensgefährtin Laura W. wurden auf ihrem Campingplatz im Shenandoah-Nationalpark am 1. Juni 1996 mit aufgeschlitzten Kehlen aufgefunden. Die Frauen waren geknebelt und gefesselt worden. Die erfahrenen Wanderinnen waren bei ihrem Ausflug mit ihrem Hund rund eine Woche zuvor zuletzt vom Parkpersonal gesehen worden.
Kürzlich habe ein Privatlabor DNA-Spuren von Beweisstücken vom Tatort gezogen und das Material an eine spezielle FBI-Datenbank geschickt, über die Ermittler DNA mit jener von Verdächtigen abgleichen kann, sagte FBI-Spezialagent Meador. Dabei habe es einen Treffer bei Walter «Leo» Jackson gegeben, einem verurteilten Sexualstraftäter aus dem Grossraum Cleveland in Ohio. Eine Probe von ihm habe das FBI bekommen, als gegen ihn ein Strafverfahren wegen einer Vergewaltigung in seinem Heimatstaat eingeleitet worden sei. Laut den jüngsten Tests liege die Wahrscheinlichkeit, dass die damals am Tatort in Virginia entdeckten DNA-Spuren von jemand anderem als Jackson stammen, bei eins zu 2,6 Billionen, rechnete Meador vor.
![Stanley Meador, Special Agent in Charge of the FBI Richmond Field Office, right, gestures during a news conference concerning the 1996 murders of Laura "Lollie" Winans and Julianne "Julie" Williams at a campsite in the Shenandoah national park, Thursday, June 20, 2024, in Richmond, Va. (AP Photo/Steve Helber)
Stanley Meador,Christopher Kavanaugh,Gary Settle,Christopher,Kuvlesky](https://cdn.unitycms.io/images/7nbCLzXvqb2B_XOgLTxkFy.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=ZBc5ILrXQkI)
Die neue Untersuchung habe auch ergeben, dass die beiden Frauen Opfer sexueller Übergriffe geworden seien, sagte Staatsanwalt Christopher Kavanaugh. Ermittler hätten auch geprüft, ob die Taten womöglich als Hassverbrechen an dem jungen Liebespaar einzustufen seien. Doch gebe es keine Beweise, dass der Täter von der sexuellen Orientierung der Frauen gewusst oder sie deswegen ins Visier genommen habe. Geahndet werden können die Bluttaten nicht mehr: Der Tatverdächtige starb 2018 in einem Gefängnis in Ohio, wo er Haftstrafen wegen einer Serie von Entführungen, Vergewaltigungen und anderen Übergriffen verbüsste.
DPA/aeg
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