Euro 2021Von Beginn an chancenlos – die Schweizer gehen gegen Italien unter
Der zweite Auftritt an dieser EM ist eine Enttäuschung: Die Schweizer kommen gegen den Favoriten nie ins Spiel und verlieren 0:3.
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1' Freistoss Shaqiri
Die Position war schwierig und es wird auch nicht gefährlich. Aber immerhin: Die Schweiz kommt nach wenigen Sekunden zum ersten Freistoss.
1' Los gehts
Das Spiel läuft. Es wird gepfiffen vom Russen Sergey Karasev. Dessen Landsleute haben übrigens heute Nachmittag gegen Finnland 1:0 gewonnen.
Erster Vergleich: Die Hymnen
Immer schön anzusehen: diese virtuellen Elemente auf dem Spielfeld im Hintergrund. Im Vordergrund: Shaqiri, der sich die Hand auf die Brust hält. Er kann das, weil er am Ende der Kette steht und eine Hand frei hat. Alle anderen legen sich die Arme um die Hüfte.
Dann die Italiener: Etwas inbrünstiger als die Schweizer. Aber das war ja auch zu erwarten. Was zählt, kommt jetzt. Gleich wird angepfiffen. Schweiz gegen Italien, zweites Spiel der Gruppe A.
Viel Spass!
Das Herz der Doppelbürger
Ich darf Gast sein in einem Hof mit lauter Doppelbürgern. Und eben wird mir die Wichtigkeit der Partie erklärt. Für die Italiener in Italien sei ein Spiel gegen die Schweiz «nichts besonderes, nicht so wichtig wie Partien gegen Deutschland oder Holland oder so.» Aber die Italiener in der Schweiz? «Die spüren dieses Spiel, weisst du? Da kann ich noch so sehr zwei Pässe haben und noch so lange hier leben. Im Fussball kann ich einfach nicht für die Schweiz sein, wenn sie gegen Italien spielt.»
Einlaufen der Teams
So, in Kürze geht es los. Chiellini steht im Vorraum und hat sich den Wimpel in die Hose gesteckt. Bald wird er diesen dem Schweizer Captain Xhaka übergeben. Der trägt die Haare immer noch blond, fein mit Seitenscheitel getragen.
Breaking News zu Benjamin Huggel
Benjamin Huggel erscheint auf dem TV-Schirm im Hof. Und gleich meldet der Nachbar über die Mauer, dass der Beni dann imfall bei seiner Frau in die Schule gegangen sei. Und wenn wir den Informationen vertrauen wollen, dann hat der SRF-Experte durchaus mal eine Schulstunde sausen lassen.
Petkovic zuversichtlich
Der Schweizer Nationaltrainer Vladimir Petkovic verbreitet vor der Partie Optimismus: «Ich bin zuversichtlich, dass wir bereit sind.» Klar ist, dass er nicht will, dass die Schweizer heute so passiv auftreten, wie es die Türken im Startspiel getan haben: «Man muss versuchen, den Gegner mit den eigenen Armen zu schlagen.» Will wohl heissen: Wer sich nicht wehrt, der kann auch nicht gewinnen.
Bombenalarm in Rom
Gemäss dem Corriere dello Sport ist in Rom eine Autobombe aufgetaucht, bei der Piazza Mancini, rund einen Kilometer vom Stadion entfernt (Italiens Trainer heisst Roberto Mancini). Ein Passant habe kurz vor 18 Uhr den verdächtigen Gegenstand entdeckt und die Polizei alarmiert. Die Polizei habe Strassen gesperrt und die Situation entschärft.
Wales darf die Achtelfinals planen
Die Türkei steht auch nach zwei Spieltagen mit null Toren da. Nachdem sie gegen Italien 0:3 unterging, gibt es gegen Wales eine überraschende 0:2-Niederlage. Erst traf Juve-Spieler Aaron Ramsey kurz vor der Pause, Gareth Bale hatte seinen Kollegen mit einem wunderbaren Pass lanciert. Dieser Bale blieb dann auch lange im Fokus, in der zweiten Halbzeit verschoss er einen Penalty auf klägliche Art und Weise. Und dann, tief in der Nachspielzeit, zog er nach einem Eckball in die Mitte und bediente Connor Roberts, der zum 2:0 traf. Damit und mit dem 1:1 gegen die Schweizer stehen die Waliser nach zwei Spieltagen mit vier Punkten da und können mit den Achtelfinals planen.
Italiens Aufstellung: eine Veränderung
Roberto Mancini nimmt eine Änderung im Vergleich zum Startspiel gegen die Türkei vor: Für den rechten Aussenverteidiger Florenzi kommt Di Lorenzo. Ansonsten bleibt Italiens Team zusammen. Warum sollte Mancini auch viel ändern, die Italiener erlebten einen starken Auftakt.
Gleich wie gegen Wales
Vladimir Petkovic nimmt keine einzige Änderung vor an der Aufstellung vor im . Es spielen:
Im Tor: Yann Sommer
In der Dreierkette: Nico Elvedi, Fabian Schär und Manuel Akanji
Im Mittelfeld: Kevin Mbabu, Remo Freuler, Granit Xhaka und Ricardo Rodriguez
Hinter den Spitzen: Xherdan Shaqiri
Die Stürmer: Breel Embolo und Haris Seferovic
Ein paar Happen zur Einstimmung
Unser Florian Raz hat in einem Kommentar seine Gedanken zur Coiffeur-Affäre aufgeschrieben und dem Stück den Titel «So blond kann man gar nicht sein» gegeben.
Thomas Schifferle, unser Mann in Rom, hat sich Gedanken dazu gemacht, was es für einen Sieg gegen Italien braucht. Das Kapitel «Xherdan Shaqiri» schliesst er mit dem Satz: «Für Lustlosigkeit ist weder Zeit noch Platz.»
Dominic Wuillemin schaut zurück auf die Schweizer Erfolge gegen Italien. Mit dabei natürlich der letzte Sieg, das angesprochene 1:0 aus dem Jahre 1993. Er schreibt: «Es ist die Partie, die den Schweizern das Bewusstsein gibt, grosse Nationen besiegen zu können.»
Nochmals Florian Raz hat sich mit Remo Freuler auseinandergesetzt, einem der besten Schweizer Exportprodukte der letzten Jahre. Als Freuler das Interesse an ihm kommentieren soll, sagt er: «Es interessiert niemanden, wenn ein Journalist schreibt, dass der Freuler dem Stürmer den Ball auf den linken Fuss gespielt hat und nicht auf den rechten.»
Embolo und Akanji und andere Schweizer Hoffnungen
Hoffnung macht aus Schweizer Sicht, dass trotz einem einzigen Punkt gegen Wales nicht alles schlecht war. Breel Embolo zum Beispiel zog einen guten Tag ein. Heute spielte er gegen die italienischen Innenverteidiger Giorgio Chiellini und Leonardo Bonucci. Sie sind 35 und 34 Jahre alt. Deswegen mögen sie immer mal wieder am richtigen Ort stehen. Dafür wird ihnen Embolo um die Ohren rennen, wenn er mal am Ball ist.
Oder Manuel Akanji. Er gehört zwar zur Equipe Coiffeur-einfliegen, was in Corona-Zeiten natürlich fragwürdig ist. Aber er hat gegen Wales vor allem mit seiner Spieleröffnung überzeugt. Diese langen, mit viel Unterschnitt gespielten Bälle sind etwas vom Besten, was die Schweiz aus der hintersten Reihe zustanden bringt. Und sie sind einfach wunderschön anzusehen.
Zudem haben wir gelernt, dass Xherdan Shaqiri natürlich immer für eine Weltklasseleistung gut ist. Gegen grosse Gegner und in wichtigen Turniermomenten sowieso. Wenn auch noch Granit Xhaka einen besseren Tag einzieht als gegen Wales und Mario Gavranovic ein paar Zentimeter hinter der Offside-Linie zu seinen Läufen ansetzt, dann kommt das heute Abend vielleicht richtig gut.
Guten Abend und Buonasera!
Willkommen zu diesem Fussballabend. Viele glaubten vor Wochen noch, dass es heute zwischen der Schweiz und Italien im Olympiastadion von Rom darum gehen würde, wer an der Euro diese Gruppe A gewinnen wird.
Inzwischen wissen wir: Die Schweiz muss froh sein, wenn sie punktet. Gegen Wales hat sie 1:1 gespielt und die Italiener überzeugten gegen die Türkei dermassen, dass den Schweizern Angst und Bange sein muss. Den ehemaligen Schweizer Nationalspieler Stéphane Henchoz erinnerte Italien an einen Mann, der am Verhungern war und alles machte, um zu Essen zu kommen.
Aber gut, immerhin liegt der letzte Schweizer Sieg erst 28 Jahre zurück. Wankdorf, Qualifikation für die WM 1994 in den USA, Tor durch Marc Hottiger. Weit mehr als die Hälfte des Schweizer EM-Kaders war damals noch nicht auf der Welt. Und der älteste, Yann Sommer, war fünf Jahre alt. Auch Granit Xhaka war noch nicht geboren. Er will mit der Schweiz an dieser EM Geschichte schreiben. Gegen Italien ist ein guter Zeitpunkt, damit anzufangen.
Ps.: Damals, 1993, spielte im Sturm der Italiener übrigens Roberto Mancini, heute der Chef der Squadra Azzurra.
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