Meteorologen warnenTouristen in Griechenland wegen extremer Hitze bei Wanderungen verstorben
Die Temperaturen steigen früh im Jahr auf über 40 Grad. Auf den griechischen Inseln unterschätzen Touristen die Gefahr – mit schweren Folgen.
Ein US-Tourist verstirbt am Sonntag auf der Insel Mathraki, am Samstag wird die Leiche eines 74-jährigen Holländers auf Samos gefunden, in Kreta stirbt ein weiterer niederländischer Tourist an einem Herzinfarkt, zwei französische Frauen auf Sikonos werden seit Freitag vermisst, ein 59-jähriger US-Amerikaner auf Amorgos seit Dienstag. Und der Tod des britischen TV-Moderators Michael Mosley vergangene Woche.
Die Hitzewelle in Griechenland, die laut Meteorologen bereits historische Ausmasse angenommen hat, hat in den letzten Wochen zu einer Häufung von Todesfällen von Touristen geführt.
Die Temperaturen erreichten stellenweise bis zu 43 Grad, Touristenattraktionen wie die Akropolis und diverse Schulen wurden geschlossen. Feuerwehrleute sind in Alarmbereitschaft, um Brände zu bekämpfen, die durch die Trockenheit und starke Winde begünstigt werden.
Touristen unterschätzen die Hitze
Besonders auf den von Touristen beliebten Inseln hat die extreme Hitze für Menschen Folgen. Oft brechen die ausländischen Gäste trotz der hohen Temperaturen zu Wanderungen in abgelegene Gebiete auf, so auch in mehreren der jüngsten Todesfälle.
Die Leiche des auf Mathraki gefunden US-Touristen wurde an einem felsigen Strand von einem anderen Touristen gefunden. Er war am Donnerstag von seinem Gastgeber, einem griechisch-amerikanischen Freund, als vermisst gemeldet worden. Die Leiche des 74-jährigen holländischen Touristen wurde von einer Feuerwehrdrohne in einer Schlucht gefunden, etwa 300 Meter von der Stelle entfernt, an der er zuletzt gesehen wurde, als er in der glühenden Hitze unterwegs war. Auch Michael Mosley war auf einer Wanderung unterwegs, als er von BBC-Reportern gefunden wurde.
Hitze schon Anfang Juni
Meteorologen warnen, dass solche Hitzewellen zukünftig häufiger auftreten könnten, da Griechenland an der Front des Klimawandels stehe. Touristen wird geraten, Vorsichtsmassnahmen zu ergreifen und die Hitzezeiten zu meiden. Der griechische Meteorologe Panos Giannopoulos betonte gegenüber dem «Independent», dass solche Hitzewellen im 20. Jahrhundert vor dem 19. Juni nicht vorkamen, während sie im 21. Jahrhundert bereits mehrmals vor dem 15. Juni aufgetreten sind.
Wissenschaftler warnen, dass die Sommertemperaturen in Athen bis 2050 um durchschnittlich zwei Grad steigen könnten, was die Stadt, eine der heissesten in Europa, noch stärker belasten würde. Der Bürgermeister von Athen, Haris Doukas, hat Massnahmen ergriffen, um mehr Schatten zu schaffen, darunter das Pflanzen von 2000 Bäumen.
Reisende nach Griechenland werden aufgefordert, den Anweisungen der Notdienste zu folgen, bei unmittelbarer Gefahr die griechischen Notdienste zu kontaktieren und sich bei ihrer Fluggesellschaft oder ihrem Reiseveranstalter über Rückreisemöglichkeiten zu informieren.
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