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Polizei untersucht Vorfall am ESC
«Das hatten wir noch nie»: Niederländer Joost Klein von Eurovision-Final aus­geschlossen

Joost Klein representing the Netherlands with the song "Europapa" performs on stage during the second semi-final of the 68th edition of the Eurovision Song Contest (ESC) at the Malmo Arena, in Malmo, Sweden, on May 9, 2024. A week of Eurovision Song Contest festivities kicked off on May 4, 2024 in the southern Swedish town of Malmo, with 37 countries taking part. The first semi-final took place on May 7, the second on May 9, and the grand final concludes the event on May 11. (Photo by Jessica GOW / TT NEWS AGENCY / AFP) / Sweden OUT
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Der niederländische Kandidat für den Eurovision Song Contest (ESC), Joost Klein, ist offiziell vom Wettbewerb ausgeschlossen worden. Das teilte die Europäische Rundfunkunion (EBU) am Samstagmittag mit. Grund dafür seien Polizeiermittlungen im Zusammenhang mit einem Zwischenfall nach dem Halbfinal-Auftritt Kleins am Donnerstagabend.

Es geht dabei um Vorwürfe einer Mitarbeiterin aus dem ESC-Produktionsteam des Veranstaltungsorts Malmö Arena. «Einen solchen Fall hatten wir noch nie», sagte eine Sprecherin am Samstag. Gerüchte, dass das mutmassliche Opfer selbst am ESC teilnimmt, widersprach sie.

Die angebliche Tat soll am Donnerstagabend stattgefunden haben und sei am Freitag angezeigt worden, hiess es weiter. «Wir haben Zeugen befragt und weitere Ermittlungsmassnahmen ergriffen», sagte die Polizeisprecherin.

Joost Klein galt lange als Mit-Favorit

Joost Klein war am Freitagabend bereits von der zweiten Durchlaufprobe für den Final ausgeschlossen worden. Grund seien die weiteren Untersuchungen eines Vorfalls mit dem Musiker, hiess es da.

Worum es sich bei dem Vorfall handelte, wurde zunächst nicht bekannt gemacht. Von Klein lag keine Stellungnahme vor. Der Niederländer galt als Mit-Favorit für den Sieg, Buchmacher sahen ihn lange in den Top 5.

Vorwürfe einer TV-Mitarbeiterin

Der Niederländer hatte nach dem zweiten Halbfinal am Donnerstagabend bei der Pressekonferenz während einer Frage an Israels Starterin Eden Golan dazwischen gesprochen und sich demonstrativ eine Flagge über den Kopf gezogen, was beides als respektlos gewertet wurde. Der Ausschluss habe aber nichts mit Kleins Verhalten gegenüber der israelischen Starterin zu tun, teilte die europäische Rundfunkunion EBU am Samstag mit.

Schwedischen Medienberichten zufolge soll es nach dem Halbfinal zu einer handgreiflichen Attacke von Joost Klein gekommen sein, um diese Attacke soll es bei der Prüfung gehen. Die schwedische Polizei befrage Personen, die am Vorfall beteiligt waren. Grund seien Vorwürfe einer Frau aus dem ESC-Produktionsteam gegen Klein.

Niederlande bedauern Ausschluss

Die Niederlande haben enttäuscht und empört auf den Ausschluss ihres Kandidaten Joost Klein vom Eurovision Song Contest (ESC) reagiert. Der niederländische öffentlich-rechtliche Rundfunk (NPO) bedauerte die Disqualifizierung am Samstag. «Die NPO hält dies für eine sehr drastische Entscheidung.» Für die Millionen von Song-Contest-Fans in den Niederlanden und in anderen Ländern Europas sei dies eine Enttäuschung. Man werde den Verlauf der Ereignisse nach dem Wettbewerb mit allen Beteiligten eingehend bewerten.

Der teilnehmende niederländische Fernsehsender Avrotros nannte die Disqualifizierung «unverhältnismässig». Der Sender sei «schockiert über die Entscheidung». Avrotros wollte sich später auch inhaltlich zu dem Ausschluss äussern. Der niederländische TV-Kommentator Cornald Maas erklärte, dass der Vorfall mit Joost überhaupt nichts mit Israel oder der israelischen Delegation zu tun habe. «Der Vorfall ist kaum der Rede wert.» Für Joost Klein und sein Team sei der Ausschluss «die Hölle».

In den sozialen Netzwerken in den Niederlanden stiess der Ausschluss auf ein geteiltes Echo, viele Menschen wollten vor allem erfahren, was denn wirklich vorgefallen ist. Das niederländische Fernsehen solle während des Wettbewerbs halt auf schwarz schalten oder den Beitrag von Joost Klein in einer Dauerschleife senden, meinte ein Nutzer. Eine Frau zu belästigen, könne keine Lappalie sein, empörte sich eine Nutzerin unterdessen, insbesondere wenn deshalb die Polizei anrücke.

DPA/AFP/ij/anf