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Teilweise Entwarnung
Seismologe: Erdbeben-Entwicklung für Santorini bleibt ungewiss

Ein Mitglied des griechischen Militärgeografischen Dienstes nimmt am 10. Februar auf der Vulkaninsel Nea Kameni bei Santorini Messungen vor.
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Die Frequenz der Beben um Santorini und weitere griechische Inseln in der Nähe hat in den vergangenen Tagen nachgelassen. Das vermeldete der Chefseismologe der griechischen Regierung, Costas Papazachos, am Montag. Wie die Entwicklung in den kommenden Wochen weitergehe, sei aber ungewiss, sagte er dem staatlichen Rundfunksender ERT.

«Leider müssen wir vorerst abwarten. Diese seismischen Abfolgen enden nicht schnell. Sie folgen ihrem eigenen Zeitplan», sagte Papazachos. Er hoffe auf eine positive Überraschung und darauf, dass sich die Situation eher früher als später auflöse.

Nothafen wird eingerichtet

Nach einer Reihe unterseeischer Beben wurde über Santorini und andere Inseln der Region – Ios, Amorgos und Anafi – ein Ausnahmezustand verhängt. Teils traten die Beben in einem Abstand von Minuten auf. Tausende Einwohner und Arbeiter flohen auf das griechische Festland.

Die Schulen auf den betroffenen Inseln bleiben die dritte Woche in Folge geschlossen. Als vorbereitende Massnahme stehen Rettungsteams und Stromgeneratoren bereit. Die Regierung gab am Montag bekannt, dass auf Santorini für den Fall einer gross angelegten Evakuierung ein Nothafen eingerichtet werde.

Papazachos, ein Professor für Geophysik an der Universität Thessaloniki, ist derzeit Repräsentant zweier Notfallkomitees, denen Wissenschaftler, Regierungsvertreter, Militärangehörige und Rettungsdienste angehören. Santorini, die südlichste Insel der Kykladen in der Ägäis, wurde von katastrophalen Vulkanausbrüchen geformt.

Papazachos: Ruhender Vulkan ist keine Bedrohung

Die Insel sei von ihrem ruhenden Vulkan nicht bedroht, sagte Papazachos. Jedoch beeinflusse Magma die Beben. «Die Hauptursache der Aktivität ist das Zusammenspiel tektonischer und magmatischer Prozesse», sagte er. «Das bedeutet nicht, dass das geschmolzene Material – das Magma – es schaffen wird, acht Kilometer Kruste zu durchbrechen, die Oberfläche zu erreichen und einen neuen Vulkanausbruch auszulösen.» Wissenschaftler hätten nach der Sammlung von Daten verschiedener Sensoren ein klareres Bild entwickelt.

«Wir überwachen nicht nur Seismographen, sondern auch zahlreiche andere Systeme, die Bodenverformungen, Gasemissionen und Satellitendaten verfolgen», sagte Papazachos. «Im Moment kann ich ehrlich sagen, dass wir keine definitive Prognose haben, da es zu früh ist, die derzeitige leichte Deeskalation der seismischen Aktivität einzuschätzen. Wir haben viele Überraschungen erlebt.»

Am Montag wurden in dem unterseeischen Gebiet, das an die vier Inseln grenzt, Beben bis zu einer Stärke von 5,1 registriert.

DPA/osc