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Bürohr – Wirtschaftsnews der Woche
Er machte die CS überflüssig – und wird dafür ausgezeichnet

Späte Ehre für den letzten CS-Präsidenten Axel Lehmann: Der VR schaffte es trotz Kollaps der Credit Suisse im FuW-Ranking auf Platz 26.   
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Unser Schwesterblatt «Finanz und Wirtschaft» hat diese Woche sein Verwaltungsratsranking 2023 veröffentlicht. Durchgeführt wurde es zum 11. Mal mit dem Beratungsunternehmen Inrate, das auf Fragen der guten Geschäftsführung spezialisiert ist. Demnach sind die besten Verwaltungsräte jene von Swisscom. Aber für einmal interessiert nicht der 1. Rang. Denn auf Rang 26 und damit unter die besten 15 Prozent von 169 bewerteten Unternehmen schaffte es ein Unternehmen, dessen Verwaltungsrat so gut war, dass es ihn jetzt gar nicht mehr braucht: die Credit Suisse. Eine späte Auszeichnung für den letzten Präsidenten Axel Lehmann. Schon unter dem langjährigen Präsidenten Urs Rohner, der für seine Leistungen mehr als 50 Millionen Franken kassierte, hatte die CS jeweils ähnlich gute Ränge belegt.

Die nachträgliche Auszeichnung gilt also einem Verwaltungsrat, der es geschafft hat, die traditionsreiche Bank nach fast 167 Jahren überflüssig zu machen. Wie diese ausgezeichnete Platzierung zustande kam? Bewertet wurden u.a. Organisation und Zusammensetzung des Verwaltungsrats («genügend Kompetenzen»), die «Beachtung der rechtlichen Vorschriften», das Vergütungsmodell und «die Verankerung der nachhaltigen Wertschaffung». Wir bangen nun um die Zukunft der 143 Unternehmen mit einem schlechteren Verwaltungsrat als demjenigen der Credit Suisse.

Noch muss Zölch nicht in Haft

Der Gang vor Bundesgericht scheint wahrscheinlich: Franz Zölch wehrt sich gegen den Gang ins Gefängnis.  

Die Affäre um Franz Zölch geht in eine neue Runde. Kürzlich ist er an das Berner Obergericht als dritte Instanz gelangt, die über seinen Haftantritt entscheiden muss. Am 2. März 2022 hatte das Obergericht den früheren Medienjuristen, Dozenten, Brigadier und Präsidenten der Eishockeyliga wegen serienmässigen Betrugs zu vier Jahren und fünf Monaten Gefängnis unbedingt verurteilt. Doch sitzt Zölch noch immer nicht in Haft. Er macht gesundheitliche Gründe geltend, die angeblich einen Haftantritt verunmöglichen. Im Januar lehnte das bernische Amt für Justizvollzug sein Gesuch um Vollzugsaufschub definitiv ab und bot ihn ein zweites Mal zum Haftantritt auf. Dagegen reichte Zölch im Februar Beschwerde ein. Die zweite Instanz, die Sicherheitsdirektion des Kantons Berns, lehnte diese ab. Entscheidet das Obergericht gleich, steht Zölch der Weiterzug ans Bundesgericht zu. Damit kann er seinen Haftantritt noch etwa ein Jahr verzögern.

Die Finma findet keinen Mensa-Betreiber 

Wer kocht künftig für sie? Die Finma um Marlene Amstad sucht einen Personalrestaurantbetreiber. 

Die von Marlene Amstad präsidierte Eidgenössische Finanzmarktaufsicht suchte im April eine Anbieterin, die an ihrem Standort Zürich bis Ende 2028 ein Personalrestaurant betreibt. Sie tat dies gemäss dem Bundesgesetz über das öffentliche Beschaffungswesen auf der dafür vorgesehenen elektronischen Plattform Simap. Doch nun musste Finma-Chef Urban Angehrn die Suche abbrechen. «Leider sind am 16. Juni 2023 keine Angebote zur Ausschreibung eingegangen», schreibt die Finma auf Simap. Mögliche Gründe seien die mangelnde Bereitschaft kleiner Firmen zur Zusammenarbeit mit Subunternehmerinnen und der Personalmangel in der Gastwirtschaft. Nach dem Abbruch der öffentlichen Ausschreibung sucht die Finma nun eigenhändig nach einem Mensa-Betreiber. Offenbar hat die Behörde, die ihr Versagen beim Untergang der Credit Suisse mit zu wenig Personal begründete, dafür die nötigen Kapazitäten.

Er ist der «perfekte» Deutschschweizer

Spricht fliessend französisch: Yves Bugmann, der neue Präsident des Verbands der Schweizerischen Uhrenindustrie. 

Ein Deutschschweizer übernimmt die Spitze im frankofon geprägten Verband der Schweizer Uhrenindustrie: Die Generalversammlung hat Yves Bugmann zum Präsidenten gewählt. Er ist im Aargau aufgewachsen und hat in Zürich studiert. Zuletzt war der 48-Jährige Chef der Rechtsabteilung des Verbands. Bugmann folgt ab 2024 auf Jean-Daniel Pasche, der den Verband seit 1993 in verschiedenen Funktionen geleitet hat - zuerst als Direktor und dann als Präsident. Pasche ist französischsprachig, und auch sein 2010 verstorbener Vorgänger François Habersaat stammte aus der Westschweiz. Wohl um jegliche Zweifel über Verständigungsprobleme und kulturelle Dominanz auszuräumen, hält der Verband in einem Communiqué ausdrücklich fest: «Yves Bugmann beherrscht Französisch perfekt.»

red